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  • Frau nimmt Psychophamaka
4 min

Psychopharmaka erhöhen Krebsrisiko

Psychopharmaka können Nebenwirkungen mit sich bringen: Verdauungsbeschwerden, Gewichtszunahme sowie Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Auch Halluzinationen, Herzkrankheiten oder Schlaganfälle können auftreten. Extrem unterschätzt wird zudem das Abhängigkeitspotential vieler Mittel. Dennoch werden immer mehr Menschen mit Psychopharmaka behandelt – häufig ohne die nötige intensive Aufklärung. Eine Studie hat nun ans Licht gebracht: Schon vor der Zulassung stand fest, dass der Grossteil dieser Medikamente das Krebsrisiko erhöhen kann.

Aktualisiert: 02 November 2023

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Psychopharmaka lösen keine Probleme

Ob Trauer, Angst, Unruhe oder Schlaflosigkeit: Für jedes seelische Leiden steht eine breite Palette an Psychopharmaka zur Verfügung. Zu den Psychopharmaka gehören beispielsweise:

  1. Antidepressiva bei Depressionen
  2. Antipsychotika bzw. Neuroleptika bei Wahnvorstellungen und Halluzinationen
  3. Antidementiva bei Demenz
  4. Antiepileptika bei Epilepsie, werden aber auch bei vielen psychischen Problematiken eingesetzt
  5. Hypnotika bei Schlafstörungen (= Schlafmittel)
  6. Tranquillanzien/Tranquilizer zur Beruhigung (= angstlösende Beruhigungsmittel)

Menschen, die sich aufgrund von psychischen Problemen jedoch an einen Arzt wenden, erhoffen sich vielleicht eher Hilfe in Form einer Überweisung an einen Psychologen. Doch nicht selten wird ihnen einfach ein Rezept mit Psychopharmaka in die Hand gedrückt.

Und tut es nicht der Hausarzt, so tut es der Psychiater, an den er verwiesen hat. Dieser nämlich behandelt nicht sehr oft (wenn überhaupt jemals) ohne medikamentöse Begleittherapie.

Nun mag es Situationen im Leben geben, in denen die vorübergehende Einnahme eines psychiatrischen Medikaments hilfreich sein kann. Fakt ist aber, dass Psychopharmaka vorschnell, viel zu häufig, oft absolut ungerechtfertigt und nicht selten ohne umfassende Aufklärung verschrieben werden.

Psychopharmaka aber lösen keine Probleme – und etliche unter ihnen (Beruhigungs- und Schlafmittel) können sehr schnell abhängig machen. Dann hat der Betroffene nicht nur das psychische Problem, sondern gleich noch ein weiteres, nämlich eine Tablettenabhängigkeit. Aus diesen Gründen sollten Psychopharmaka nur dann genommen werden, wenn es gar nicht anders geht und Alternativen ohne Erfolg blieben.

Die Abhängigkeit ist jedoch nicht die einzige Nebenwirkung. Wie eingangs erwähnt, kann es zu vielen Beschwerden mehr kommen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen sogar einen Zusammenhang zwischen Psychopharmaka und einem erhöhten Krebsrisiko auf. Ein internationales Forscherteam hat sich nun intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt.

Die meisten Psychopharmaka können das Krebsrisiko erhöhen

Die im Australian & New Zealand Journal of Psychiatry veröffentlichte Studie besagt, dass Psychopharmaka nicht nur krebserregend, sondern sogar stark krebserregend sind ( 1 ) ( 2 ). Die Wissenschaftler nahmen vorklinische Untersuchungen unter die Lupe, die einst für die Zulassung der betreffenden Psychopharmaka bei der U.S. Food and Drug Administration eingereicht wurden. Sie stellten dabei fest, dass

  1. 90 Prozent der Antipsychotika (z. B. Aripiprazol)
  2. fast 90 Prozent der Antiepileptika (z. B. Barbiturate)
  3. 70 Prozent der Benzodiazepine/Schlafmittel (z. B. Diazepam)
  4. mehr als 63 Prozent der Antidepressiva (z. B. Mirtazapin, Citalopram) und
  5. 25 Prozent der Amphetamine (z. B. Methylphenidat)

im Verdacht stehen, krebserregend wirken zu können.

Das Erschreckendste daran ist, dass diese Daten bereits vorlagen, BEVOR die Medikamente als sicher eingestuft und auf den Markt gebracht wurden! Sogar die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) und die Internationale Agentur für Krebsforschung ( IARC ) haben schon im Jahre 2000 zugegeben und auch davor gewarnt, dass die Einnahme von Psychopharmaka Krebs verursachen kann.

Psychopharmaka sind keine Heilmittel

Die Psychiaterin Dr. Kelly Brogan hilft betroffenen Patienten dabei, von den ärztlich verordneten Medikamenten loszukommen und zeigt ihnen alternative und effektivere Behandlungswege auf, um das Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Sie vertritt die Auffassung, dass Psychopharmaka immer eine Kehrseite haben. Der Patient werde unter dem chemischen Einfluss von Psychopharmaka dazu gezwungen, sich anzupassen und zu "funktionieren". Es mache aber keinen Sinn, einzelne Symptome zu bekämpfen.

In Fachkreisen regiert jedoch nach wie vor die weitverbreitete Meinung, dass durch derartige Behandlungen Störungen im Gehirn gewissermassen repariert werden können, wobei mögliche Nebenwirkungen wie Krebs einfach unter den Teppich gekehrt werden. Die Pillen würden aus dem betreffenden – augenblicklich gestörten – Patienten ganz einfach wieder den alten machen. Doch so einfach ist es leider nicht.

Psychopharmaka, um Demenzkranke ruhigzustellen

Denn Psychopharmaka beheben keinen Mangel, zumindest nicht nur und nicht ausschliesslich. Andernfalls dürfte es keine Nebenwirkungen geben, Nebenwirkungen, die - so eine Veröffentlichung dänischer Forscher vom Nordic Cochrane Centre, die inzwischen gelöscht wurde - offenbar bis zum Tode führen können. Sie untersuchten die Auswirkungen von Antidepressiva und kamen zum Schluss, dass in den Industrieländern in den vergangenen zehn Jahren fünf Millionen Menschen durch psychiatrische Medikamente gestorben seien ( 6 ).

Auch werden Psychopharmaka nicht nur Menschen verordnet, die tatsächlich ein psychisches Problem haben, sondern auch solchen, die man mal eben ruhigstellen möchte. Dies können Kinder sein (Stichwort ADHS) oder auch ältere Menschen.

Eine Studie der Universität Bremen hat ergeben, dass allein in Deutschland 240.000 Demenzkranke dazu gezwungen werden, Antipsychotika und Tranquilizer (Beruhigungsmittel) zu schlucken, die in Bezug auf ihre Erkrankung (die Demenz) gar keine Wirkung zeigen ( 7 ) ( 8 ). Professor Gerd Glaeske äusserte sich dazu wie folgt:

"In diesen Fällen werden die Medikamente nicht verschrieben, um die Leiden der Patienten zu lindern, sondern um Personal einzusparen und gleichzeitig den Heimbetreibern höhere Gewinne zu bescheren."

Die Patienten werden also pflegeleichter gemacht.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.