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Pilze und Grüntee gegen Brustkrebs

Die Diagnose Brustkrebs trifft viele Frauen unerwartet in der Blüte ihres Lebens und zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen weltweit. Doch welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Erkrankung? Wäre es nicht wunderbar, wenn man mit dem Genuss von schmackhaften Nahrungsmitteln dafür sorgen könnte, gar nicht erst an Brustkrebs zu erkranken? Genau zu diesem Schluss kamen inzwischen mehrere Studien: Schon wenige Portionen Champignons in der Woche können das Brustkrebsrisiko um sage und schreibe 89 Prozent reduzieren.

Aktualisiert: 11 März 2023

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Pilze und Grüntee wirken krebshemmend

Aus Laboruntersuchungen weiss man, dass sowohl Pilze als auch Grüntee eine krebshemmende Wirkung aufweisen, antimutagen wirken – also ungewollten Zellmutationen vorbeugen – und das Immunsystem stärken. Doch leider gibt es wenige epidemiologische Studien am Menschen, die die Wirkung von regelmässigem Pilzkonsum auf die Häufigkeit von Brustkrebs untersuchen.

Weniger Brustkrebs bei höherem Pilz- und Grünteekonsum

Die Studie der University of Western Australia ist daher die erste ihrer Art ( 1 ). Darin wurde ein möglicher präventiver Effekt von Pilzen in Kombination mit Grüntee in Bezug auf Brustkrebs untersucht. Teilnehmerinnen waren insgesamt 2018 Frauen aus China im Alter von 20 bis 87 Jahren.

Gerade in China ist die Brustkrebsrate eher gering. Nur etwa 18,7 pro 100.000 Frauen erkranken dort an Brustkrebs, im Gegensatz zu etwa vier- bis fünfmal höheren Raten in Industrienationen. Doch im Südosten Chinas, einer Region, die viel vom wirtschaftlichen Aufschwung profitierte, hat sich das Bild deutlich gewandelt: Hier ist die Brustkrebsrate von 1972 bis 1994 um 50,1 Prozent gestiegen.

Erhöhen veränderte Ernährungsgewohnheiten das Brustkrebsrisiko?

Die Forscher stellten sich nun die Frage, warum die Brustkrebsraten steigen und ob veränderte Ernährungsgewohnheiten und ein modifizierter Lebensstil zu den höheren Brustkrebsraten geführt haben könnten – und wenn ja, welche spezifischen Lebensmittel dafür verantwortlich waren. Oder gab es möglicherweise Lebensmittel, die nicht mehr gegessen wurden und früher vor Brustkrebs geschützt hatten?

Bei der Hälfte der Teilnehmerinnen war per Biopsie ein Brustkrebs diagnostiziert worden. Die andere Hälfte bestand aus nachweislich gesunden Frauen. Die Wissenschaftler verglichen nun die Ernährungsgewohnheiten und Lebensstile der Frauen miteinander.

Um eine Ergebnisverfälschung durch ein unterschiedliches Alter der beiden Untersuchungsgruppen auszuschliessen – ältere Frauen bekommen eher Krebs als jüngere Frauen – wurden nur Frauen gleichen Alters verglichen.

Anschliessend sammelte man von allen Frauen die relevanten Daten aus den folgenden Bereichen:

  1. Demografische Charakteristika und Lebensstil: z. B. Wohnort, Bildung, Sport, Alkohol- und Teekonsum etc.
  2. Ernährungsgewohnheiten: Verzehrhäufigkeit, Verzehrmenge und Kochmethode von 100 verschiedenen Lebensmitteln, darunter auch frische und getrocknete Pilze; Vitamin- und Mineralstoffsupplementierung
  3. Hormonelle Faktoren: Hier wurden Details zur Menstruation, Menopause, zu Geburten, Stillgeschichte, hormonellen Verhütungsmethoden, gutarten Veränderungen der Brust sowie zur familiären Veranlagung registriert.

Weniger Pilze und Grüntee – mehr Brustkrebsfälle

Generell waren die an Brustkrebs erkrankten Frauen weniger gebildet, nutzten öfter hormonelle Verhütungsmethoden und/oder eine Hormonersatztherapie und wiesen einen niedrigeren Tee- und Pilzkonsum auf. Zudem waren sie öfter passivem Rauchen ausgesetzt, hatten häufiger die erste Regelblutung vor dem 13. Geburtstag, mehr Brustkrebserkrankungen in der Familie, einen höheren BMI und eine höhere Energieaufnahme (nahmen also mehr Kalorien zu sich) als die gesunden Frauen.

Kein Unterschied wurde dagegen hinsichtlich des Wohnorts, der Menopause, dem Alter bei der ersten Schwangerschaft, der Anzahl der Stilljahre, dem Alkoholkonsum, dem Rauchen und sportlicher Aktivitäten gefunden.

Um nun eine Ergebnisverfälschung durch gleichzeitig mit dem niedrigeren Tee- und Pilzkonsum auftretenden Risikofaktoren auszuschliessen, rechneten die Wissenschaftler nun Alter, Wohnort, Bildung, BMI, Zeitpunkt der ersten Periode, hormonelle Verhütungsmittel, Hormonersatztherapien, Brustkrebsfälle bei nahen Verwandten, Energieaufnahme und Menopause aus den Daten heraus. So konnte sichergestellt werden, dass die vermehrten Krebsfälle nicht aufgrund dieser Risikofaktoren auftraten, sondern sich einzig und alleine durch Ernährung und Teekonsum erklären liessen.

Brustkrebs und der Konsum von Pilzen

Als die Forscher nun den Pilzkonsum in den angepassten Daten verglichen, bemerkten sie, dass das Risiko, an Bruskrebs zu erkranken mit der konsumierten Pilzmenge signifikant sank. Verglichen mit den Frauen, die kaum oder keine Pilze assen, sank das Brustkrebsrisiko um 64 Prozent, wenn mindestens 10 g frische Pilze (unabhängig von der Pilzart) pro Tag konsumiert wurden, und um 47 Prozent, wenn mindestens 4 g getrocknete Pilze gegessen wurden. Dies traf sowohl für Frauen vor als auch nach der Menopause zu.

Am häufigsten wurde der Champignon ( Agaricus bisporus) als frischer Pilz verzehrt, während bei den getrockneten Pilzen der Shiitake-Pilz ( Lentinula edodes) ganz oben in der Hitliste stand.

Was bedeutet dies nun konkret? Nachdem der häufigste frisch verzehrte Pilz der Champignon war, kann man laut dieser Studie davon ausgehen, dass bereits 10 g Champignons pro Tag – das entspricht einem halben Champignon – das Brustkrebsrisiko um 64 Prozent senkt! Generell scheinen frische Pilze eine bessere vorbeugende Wirkung gegen Brustkrebs zu besitzen als getrocknete Pilze.

Hier finden Sie unseren Kochkurs über Pilze

Brustkrebsprävention mit Pilzen und Grüntee

Bei der Kombination von Pilzen mit Grüntee entdeckten die Wissenschaftler sogar eine noch bessere vorbeugende Wirkung gegen Brustkrebs. Frauen, die täglich mindestens 7 g frische Pilze und zusätzlich einen Grüntee aus mindestens 1,05 g getrockneten Grünteeblättern am Tag zu sich nahmen, verringerten ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, signifikant um 89 Prozent, verglichen mit den Frauen, die weder Pilze noch Grüntee konsumierten!

Bei denjenigen Frauen, die mindestens 2 g getrocknete Pilze in Kombination mit der selben Menge Grüntee zu sich nahmen, verringerte sich das Brustkrebsrisiko immerhin noch um 82 Prozent.

Pro Tasse Grüntee verwendet man normalerweise ca. 1,5 g getrocknete Blätter, was wiederum bedeutet, dass bereits eine Tasse Grüntee in Kombination mit einem halben frischen Champignon pro Tag das Brustkrebsrisiko um fast 90 Prozent senken kann!

Weitere Studie: Weniger Krebs durch Pilzverzehr

Im März 2021 erschien eine weitere Studie zur krebspräventiven Wirkung von Pilzverzehr. Forscher der Penn State University stellten im Fachmagazin Advances in Nutrition die Ergebnisse ihrer Analyse vor ( 2 ). Darin hatten sie 17 Krebsstudien untersucht, die in den Jahren zwischen 1966 und 2020 veröffentlicht wurden.

Anhand der Daten von 19.500 Krebspatienten liess sich beobachten, dass jene, die täglich 18 g Pilze zu sich nahmen, im Vergleich zu jenen, die keine Pilze mochten, ein um 45 Prozent geringeres Krebsrisiko hatten. Es war dabei einerlei, welche Pilze man ass. Sie alle - ob Champignon, Shiitake, Maitake oder Austernpilz - reduzierten das Krebsrisiko.

Gerade Shiitake, Austernpilze und Maitake enthalten mehr der Aminosäure Ergothionein, der man starke antioxidative Wirkungen und Anti-Aging-Eigenschaften nachsagt. Doch ist allein dieser Stoff offenbar nicht entscheidend, was die Krebshemmung durch Pilzverzehr angeht.

Brustkrebsprävention sieht laut dieser Studien u. a. so aus: Essen Sie regelmässig Pilze und trinken Sie Grüntee!

Natürlich sollte man sich unabhängig von diesen Studienergebnissen generell gesund ernähren, am besten mit einer pflanzenbasierten Ernährung sowie Sport treiben und andere präventiv sinnvollen Massnahmen umsetzen, um Krebserkrankungen vorzubeugen.

Wissenswertes zu Pilzen und ihren Heilwirkungen lesen Sie hier: Pilze

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.