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  • In diesen drei Fischen ist Quecksilber enthalten
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Quecksilber im Fisch: Risikofaktor für ALS

Der häufige Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten scheint mit einem erhöhten Risiko für ALS einherzugehen. ALS ist die Abkürzung für Amyotrophe Lateralsklerose, eine aus Sicht der Schulmedizin bislang unheilbare Krankheit des Nervensystems.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 11 Februar 2024

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Quecksilber in Fisch und Meeresfrüchten: Mögliche Ursache von ALS

Wer gerne Fisch und Meeresfrüchte isst, erhöht offenbar sein Risiko, an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) zu erkranken. Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine langsam fortschreitende Krankheit des Nervensystems.

ALS wird auch Lou-Gehrig-Syndrom genannt. Lou Gehrig war ein berühmter Baseballspieler, der 1941 im Alter von 38 Jahren an ALS verstarb. Bei ALS schaffen es die Nervenzellen nicht mehr, mit der Muskulatur zu interagieren. Frühe Symptome sind daher Muskelschwäche und Muskelzucken.

Im Laufe von Jahren führt die Krankheit zu immer mehr körperlichen Einschränkungen bis hin zu Lähmungen. Das Gehirn der Patienten ist nicht betroffen, so dass man mit ALS geistig völlig klar bleibt.

Stephen Hawking, der bekannte Physiker, war ein prominenter ALS-Betroffener. ALS wurde bei ihm mit 21 Jahren diagnostiziert. Im Laufe der Jahre wurde er fast vollkommen gelähmt und kommunizierte in den letzten 33 Jahren seines Lebens nur noch über einen Sprachcomputer. Er starb 2018 mit 76 Jahren.

Fisch ist heutzutage unsere Hauptquelle für Quecksilber

In einer vorläufigen Untersuchung der American Academy of Neurology entdeckten die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Quecksilberbelastung in Fisch und Meeresfrüchten und dem Risiko, an ALS zu erkranken. Wer ab und zu Fisch in gemässigten Mengen konsumiere, sei jedoch vom erhöhten ALS-Risiko höchstwahrscheinlich nicht betroffen, so die Wissenschaftler in ihrer Studie, die 2017 beim jährlichen Meeting der American Academy of Neurology in Boston vorgestellt wurde.

Für die meisten Menschen gehört Fisch zu einer gesunden Ernährung", sagt Studienautor Dr. Elijah Stommel vom Dartmouth College in Hanover, New Hampshire/USA.
"Doch müssen wir uns natürlich die Frage stellen, welche Auswirkungen das nerventoxische Quecksilber in Fisch und Meeresfrüchten auf die menschliche Gesundheit haben kann."

Während die Ursachen von ALS noch nicht bekannt sind, zeigten bereits frühere Studien, dass Quecksilber an der ALS-Entstehung beteiligt sein könnte und eine Quecksilberbelastung daher zu den Risikofaktoren für ALS gehört. In vielen Ländern – und so auch in den USA und Europa – sind Fisch und Meeresfrüchte die wichtigsten Quecksilberquellen.

Je höher die Quecksilberbelastung, umso höher das ALS-Risiko

Für die vorliegende Studie überprüften die Forscher 518 Personen und ihre Ernährungsgewohnheiten. 294 der Studienteilnehmer litten an ALS, 224 waren gesund. Insbesondere die Menge des regelmässigen Fischverzehrs interessierte die Wissenschaftler, ferner die Art des verzehrten Fisches und ob dieser im Laden gekauft oder selbst gefangen war.

Auf diese Weise konnte man die Quecksilberaufnahme über den verzehrten Fisch einschätzen. Denn es gibt Fischarten, die bekanntlich besonders quecksilberreich sind (z. B. Schwertfisch, Hai, Fischstäbchen u. a.), während andere (Lachs, Sardinen) eher niedrige Quecksilberwerte aufweisen. Zusätzlich wurde die Quecksilberbelastung der Probanden anhand ihrer Fussnägel analysiert.

Es zeigten sich die folgenden Ergebnisse:

  1. Teilnehmer mit der höchsten Quecksilberbelastung durch Fischverzehr hatten ein doppelt so hohes Risiko, an ALS zu erkranken wie Teilnehmer mit der niedrigsten Quecksilberbelastung.
  2. Die Gruppe mit der höchsten Quecksilberbelastung durch Fischverzehr bestand zu einem grossen Teil aus ALS-Patienten und nur zu einem kleineren Teil aus gesunden Personen.
  3. Je höher die gemessene Quecksilberbelastung in den Fussnägeln war, umso höher war das Risiko, an ALS zu erkranken.

Fisch und Meeresfrüchte: die gesundheitlichen Nachteile

Die Studienautoren betonen, dass die genannten Ergebnisse natürlich nicht bedeuten, dass Fisch ab sofort keine gesundheitlichen Vorteile mehr habe. Doch kann quecksilberbelasteter Fisch eben auch eindeutig gesundheitliche Nachteile haben, worüber wir bereits hier berichtet hatten: Autoimmunerkrankungen durch Quecksilber

  1. Eine Tabelle mit den Quecksilberbelastungen verschiedener Fischarten finden Sie hier: Quecksilber im Fisch – Tabelle
  2. Dass in Fisch und Meeresfrüchten neben Quecksilber noch andere Schadstoffe enthalten sein können und wie sich diese auf den Körper auswirken, hatten wir hier beschrieben: Schadstoffe im Fisch blockieren körpereigene Entgiftung
  3. Weitere Quecksilberquellen sind Zahnfüllungen mit Amalgam und manche Impfstoffe, die auch heute noch Quecksilber enthalten können.
  4. Informationen zur Entgiftung von Quecksilber finden Sie hier: Die ganzheitliche Entgiftung
  5. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihre amalgamhaltigen Zahnfüllungen entfernen lassen möchten, lesen Sie in unserem Artikel zur Entfernung von Amalgam und Ausleitung von Quecksilber. Berücksichtigen Sie diesbezüglich auch das folgende Update.

Update 30.9.2020

Ein Heilpraktiker aus Berlin schrieb uns, dass seine Erfahrungen mit einem ALS-Patienten die obigen Zusammenhänge zwischen einer Quecksilberbelastung und dem ALS-Risiko bestätigen.

Metalle aus Amalgam - so der Heilpraktiker - diffundieren mit der Zeit durch den Zahn und seine Wurzel in den Kieferknochen und gelangen sodann über den Trigeminus langsam ins Gehirn. Die Belastung im Kieferknochen läßt sich abschätzen, wenn nach einer Zahnextraktion für die Dauer von 24 Stunden eine Tamponade in die Kieferwunde eingebracht wird, um sie anschliessend in spezialisierten Labors auf Metalle untersuchen zu lassen (MLHB.de; IMD-Berlin.de).

Ist die Tamponade metallbelastet, empfahl der verstorbene Toxikologe Max Dauderer eine längerfristige Ausleitung auf chirurgischem Wege. Auch der Toxikologe Dr. Mutter empfiehlt bei dieser Art von Quecksilber-Vergiftung mit ALS-Erkrankung als Folge von Amalgamfüllungen unter anderem chirurgische Eingriffe im Kiefer (Buch: Gesund statt chronisch krank, S. 345ff). Begleitend setzt er bestimmte Nahrungsergänzungsmittel ein, z. B. Selen, Vitamin C, OPC (Buch: Amalgam – Risiko für die Menschheit, S. 45f).

Wenn Sie planen, Ihre amalgamhaltigen Zahnfüllungen entfernen zu lassen, bestehen Sie auf Dreifachschutz (Kofferdam, Schutzbrille, Sauerstoff) - siehe Link weiter oben zur Entfernung von Amalgam und Ausleitung von Quecksilber. Wenn diese Vorsichtsmassnahmen von Ihrem Zahnarzt nicht angeboten werden, belassen Sie Ihre Füllungen besser so lange an Ort und Stelle, bis Sie einen Zahnarzt mit der erforderlichen Erfahrung und Ausstattung finden. 

Bei der Deutschen Gesellschaft für Umwelt-ZahnMedizin (DEGUZ) können Sie einen entsprechend versierten Zahnarzt oder Umweltmediziner finden

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.