Zentrum der Gesundheit
  • MS bei Kindern durch Übergewicht
2 min

Übergewicht fördert Risiko für MS bei Kindern

Bei Kindern wird Übergewicht oft unterschätzt. Doch der sogenannte Babyspeck kann gravierende Auswirkungen haben und sogar das Risiko für Multiple Sklerose bei Ihrem Kind steigen lassen.

Aktualisiert: 06 April 2024

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Erkranken übergewichtige Kinder häufiger an Multipler Sklerose?

Kinder und Jugendliche werden immer dicker. So sind in Deutschland bereits 15 Prozent der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig und mehr als 6 Prozent leiden sogar an Fettleibigkeit. Zu den Ursachen zählen vordergründig Überernährung, ungesundes Essen wie Süssigkeiten, Fertiggerichte und Fastfood, Medienkonsum sowie Bewegungsmangel.

Übergewicht kann nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch schon bei Kindern ungünstige Folgen haben. Dazu zählen Diabetes Typ 2, Hormonstörungen und nicht zuletzt psychische Probleme.

  1. Was sich gegen Übergewicht bei Kindern tun lässt, lesen Sie hier: Übergewicht bei Kindern – Was tun?

Deutsche Forscher von der Georg August University Göttingen sind nun einem weiteren Problem auf den Grund gegangen. Die im Jahr 2019 durchgeführte Studie ( 1 ) befasst sich mit der Frage, inwiefern Übergewicht bei Kindern mit der Erkrankung an Multipler Sklerose (MS) im Zusammenhang steht.

An diesen Symptomen leiden Kinder, wenn sie MS haben

Multiple Skelsore ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Meist tritt MS erstmals zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, doch bei etwa 6 Prozent der Betroffenen zeigen sich die ersten Krankheitszeichen schon in der Kindheit. Bei den jungen Patienten treten die Krankheitsschübe häufiger auf als bei Erwachsenen.

Zu den Symptomen gehören Gefühls-, Seh- oder Gleichgewichtsstörungen sowie motorische Beeinträchtigungen, die sich zwischen den Schüben vollständig zurückbilden können. Kinder mit MS müssen oft vom Unterricht fernbleiben und leiden zudem an Konzentrationsstörungen und Müdigkeit, wodurch die schulische Laufbahn und die Berufswahl beeinflusst werden können.

Rund 30 Prozent der Kinder mit MS leiden an Übergewicht oder Fettleibigkeit

Da Kinder relativ selten an MS erkranken und die Ursachenforschung noch immer in den Kinderschuhen steckt, haben es sich die Wissenschaftler an der Georg August University Göttingen zum Ziel gesetzt, Licht ins Dunkel zu bringen ( 2 ). So untersuchten sie die Gesundheitsdaten von 453 Kindern vom Deutschen Zentrum für Multiple Sklerose im Kindes- und Jugendalter.

Die Forscher fanden heraus, dass 13 Prozent der Kinder mit MS übergewichtig und fast 15 Prozent von ihnen fettleibig waren. Allein dieser Befund zeigt klar auf, dass Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern das Risiko erhöhen, an MS zu erkranken.

Ausserdem wurde festgestellt, dass diese Kinder nicht so gut auf die MS-Medikamente ansprachen und höhere Rückfallraten aufwiesen. Je fettleibiger sie waren, desto ausgeprägter war die Rückfallquote.

So schützen Sie Ihr Kind vor Multipler Sklerose

Die Ursachen von Multiple Sklerose sind vielfältiger Natur. Laut derzeitigem Forschungsstand gehen dabei genetische Faktoren und Umwelteinflüsse Hand in Hand. Doch während an der Genetik nicht gefeilt werden kann, ist es sehr wohl möglich, die Lebensweise von Kindern zu verbessern, damit ihr Körpergewicht zu normalisieren und das MS-Risiko zu senken

Achten Sie also darauf, dass Ihre Kinder viel Obst und Gemüse essen, Vollkorn statt Weissmehl und Wasser statt gesüssten Getränken erhalten. Natürlich sollte ausserdem nie unkontrolliert genascht werden. Überdies sollten Sie Ihre Kinder lieber im Sportverein anmelden, bevor sich diese nur noch mit Smartphone, Tablet oder Spielekonsole vergnügen.

Auch Kinder mit einer diagnostizierten MS können von einer gesunden Ernährungs- und Lebensweise profitieren, weil dadurch die Behandlung optimiert und die Rückfallraten reduziert werden können. Wie die Ernährund die Multiple Sklerose beeinflusst, lesen Sie im vorigen Link.

Wenn Ihr Kind alles lieber als Gemüse mag, finden Sie hier hilfreiche Tipps: 10 Tipps, damit Kinder mehr Gemüse essen

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.