Zentrum der Gesundheit
  • Ausgedehnter Magen
7 min

Ptose - Ursache vieler Beschwerden

Eine Ptose des Magens liegt vor, wenn die Magenwand durch ein häufiges Überessen zu stark gedehnt ist. Dies wiederum kann zur Ursache vieler Gesundheitsstörungen werden. Alle diese Probleme können jedoch auch wieder verschwinden, nämlich dann, wenn man die Ptose des Magens behebt.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 03 März 2024

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Ursache vieler Krankheiten: Ein ausgedehnter Magen

"Der Tod sitzt im Darm", heißt es oft. Man meint damit, dass der Zustand des Darms über Leben und Tod entscheiden kann. Daher sind Darmreinigungen auch so sinnvoll und gehören zu jeder ganzheitlichen Therapie dazu. Mit "Darm" ist jedoch nicht nur der Darm an sich gemeint, sondern das gesamte Verdauungssystem, wozu auch der Magen gehört, weshalb ganzheitliche Darmreinigungen auch nicht nur die Regulierung der Darmgesundheit zum Ziel haben, sondern die Regulierung der Gesundheit des gesamten Verdauungssytems. Wie wichtig hierbei der Magen ist, erkannte schon Anfang des 20. Jahrhunderts der in Estland geborene Arzt Dr. med. Alexander Rosendorff (1871 - 1963), der von der Erweiterung des Magens als Ursache vieler Gesundheitsbeschwerden sprach.

Wenn Darmreinigung und Ernährungsumstellung allein nicht mehr helfen

Rosendorff lebte und praktizierte unter anderem auch in Deutschland und Österreich. Er machte sich schon zu Lebzeiten keine Freunde in den eigenen Reihen, da er immer häufiger die Schulmedizin an den Pranger stellte und sie als wenig heilbringend, wenn nicht sogar schädlich beschrieb.

Seine Patienten waren zu großer Zahl austherapierte und von der Schulmedizin enttäuschte Menschen, von denen er tatsächlich auch vielen zur Heilung verhelfen konnte. Seine eigenen naturheilkundlichen Verfahren bestanden aus Einläufen, Wasseranwendungen und konsequenter Ernährungsumstellung.

Doch selbst diese Maßnahmen brachten ihn irgendwann an seine Grenzen, denn auch er konnte nicht alle Patienten dauerhaft heilen – bis er nach langer Suche durch akribisches Palpieren (Abtasten) und Perkussieren (Abklopfen) der Bauchorgane auf die Ptose des Magens stieß.

* Das Buch von Dr. med Alexander Rosendorff können Sie hier erwerben.

Ptose des Magens verhindert Heilung

Während man den Begriff Ptose meist im Zusammenhang mit den Augen kennt (das Herabhängen eines oder beider Lider) oder mit den Nieren (abnormale Beweglichkeit und Senkung der Nieren), bezeichnete Rosendorff auch eine Erweiterung des Magens als Ptose. Sie schien eine häufige Ursache all der bislang immer wieder auftretenden Rückfälle seiner Patienten zu sein.

Wie entsteht eine Ptose?

Einer Ptose liegt eine Schwächung der Magenwandmuskulatur zugrunde. Diese entsteht durch ein zu häufiges Überessen. Dann nämlich kann das Übermaß an Nahrung nicht mehr vollständig durch die Kontraktionen des Magens Richtung Pförtner (Schließmuskel zwischen Magen und Darm) transportiert werden. Die damit einhergehende Verweildauer der Nahrung im Magen verlängert sich um ein Vielfaches.

Laut Rosendorff benötigt der gesunde Magen – je nach eintreffender Nahrung – mindestens zweieinhalb Stunden Verdauungszeit. Wird diese Zeit durch eine Erschlaffung der Magenwand verlängert, geht das Essen durch die im Körper vorherrschenden relativ hohen Temperaturen in Gärung über.

Direkte Folgen sind Völlegefühl und Sodbrennen. Langfristige, also chronische Folgen sind eine systemische Übersäuerung (= Übersäuerung des gesamten Körpers), während sich im Magen sogar ein Magensäuremangel einstellen kann. Diese Kombination – systemische Übersäuerung und Magensäuremangel – kann nun zu all den großen und kleinen Problemen führen, die man gemeinhin als Zivilisationskrankheiten bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise Diabetes, Übergewicht, Allergien, Verdauungsbeschwerden, Arthrose, Arthritis und viele andere mehr. Wie kommt es dazu?

Bei einer Übersäuerung des Organismus kommt es unweigerlich auch zu einem Mangel an basischen Mineralien (Kalium, Magnesium, Calcium), da diese permanent zur Neutralisierung der übermäßig vorhandenen Säuren eingesetzt werden müssen sowie zu einer Überlastung der körpereigenen Kompensationsmechanismen. Werden nun ständig Mineralstoffe zur Säureeliminierung verwendet, stehen diese natürlich nicht mehr für die vielen Stoffwechselprozesse zur Verfügung, was dann zu chronischen Krankheiten führt.

Die Folgen der Ptose des Magens

Eine Ptose des Magens kann nun aufgrund der Übersäuerung und des Magensäuremangels die folgenden Konsequenzen haben:

Erhöhte Infektionsgefahr

Durch die Ptose wird laut Rosendorff ein hoher Druck auf die Magensaft produzierenden Zellen ausgeübt, die in der Folge weniger leistungsfähig sind. Der beschriebene Magensäuremangel entsteht. Dieser kann nun dazu führen, dass eindringende Krankheitserreger nicht mehr abgetötet werden und den betroffenen Menschen krank machen können. Die Infektionsgefahr steigt somit durch eine Ptose.

Magenpolypen

Eine durch die Ptose verminderte Magensaftproduktion erhöht außerdem das Risiko für Magenpolypen. Diese zeigen sich vermehrt ab dem 60. Lebensjahr, treten aber auch in früheren Jahren durch Symptome wie Oberbauchschmerzen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit in Erscheinung.

Vitalstoffmängel

Der Magensäuremangel verstärkt überdies die bestehende Vitalstoffmangelsituation noch weiter, da zur ordnungsgemäßen Aufspaltung der einzelnen Nährstoffe auch eine ausreichende Dosis Magensäure erforderlich ist. Eine Ptose kann daher infolge des Magensäuremangels zu Mineralstoff-, Vitamin- und Nährstoffmängeln führen.

Störung der Darmflora, Verstopfung und Blähungen

Wenn durch die Ptose die Nahrung nicht richtig verdaut werden kann, bleibt sie erst recht viel zu lange und unzureichend verdaut im Verdauungssystem liegen und geht in Gärung über – natürlich nicht nur im Magen, sondern auch in den folgenden Darmabschnitten.

Ein Übermaß an Gärsubstanzen im Darm führt nun zusätzlich zu einer Störung der Darmflora und einer geschwächten Darmperistaltik. Beides verlängert die Verweildauer des Nahrungsbreis im Körper, bringt Verstopfung und Blähungen mit sich sowie eine weitere Verstärkung des Nährstoffmangels durch mangelhafte Verdauungs- und Resorptionsprozesse. Ein Teufelskreis entsteht. Doch keiner, den man nicht durchbrechen könnte! Denn die Ptose kann sich auch wieder zurückbilden.

Ptose beheben, Magen natürlich heilen

Die wichtigsten Elemente für die Beseitigung der Ptose bzw. Magenerweiterung und gleichzeitig für die Erhaltung ganzheitlicher Gesundheit sind nach Dr. Rosendorff die folgenden:

Große Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten

Halten Sie zwischen den (nicht zu großen!) Mahlzeiten mindestens 5 Stunden Pause ein. Essen Sie nie mehr als 3 Mahlzeiten pro Tag. Nehmen Sie die letzte Mahlzeit mindestens 2,5 Stunden vor dem Schlafengehen zu sich. Auf diese Weise kann sich der Magen zwischen den Mahlzeiten erholen und die Ptose kann sich zurückbilden.

Einspeicheln der Nahrung

Fast wichtiger als die Art der Nahrung ist die Art und Geschwindigkeit, mit der die Nahrung verzehrt wird. Denn Rosendorff rät – wie viele naturheilkundliche Therapeuten – jeden Bissen bis zu breiartiger Konsistenz zu kauen und gründlich einzuspeicheln.

Die Nahrung wird dadurch einerseits schon durch die Verdauungsenzyme im Speichel vorverdaut. Andererseits kann eine derart gründlich zerkleinerte Nahrung natürlich dann auch von den Magen- und Darmenzymen besser weiter verdaut werden, so dass das Einspeicheln der Nahrung das gesamte Verdauungssystem entlastet, zu einer besseren Ausbeute der Nährstoffe führt und die Verdauungstätigkeit wieder reguliert. Der Nahrungsbrei kann zügig den Magen verlassen und die Ptose bildet sich zurück.

Bauchmassage

Die Bauchmassage nach Rosendorff ist gerade bei einer Ptose, aber auch bei anderen Verdauungsproblemen von überragender Wirkung. Man mag es kaum glauben, aber diese am Morgen direkt nach dem Erwachen durchgeführte Selbstmassage der Magen-Darm-Region führt schon nach wenigen Tagen zu einer enormen Erleichterung sehr vieler Beschwerden.

Dabei wird der Bauch (Magenzone) zuerst mit Streichungen vom Brustbein bis unter dem Nabel für rund zwei Minuten sanft bearbeitet. Man streicht einfach nur von oben nach unten und wieder von oben nach unten, immer in jene Richtung, die auch der Nahrungsbrei nimmt. Im Anschluss wird mit dem Eigengewicht der aufeinanderliegenden Hände – also erneut mit nur sanftem Druck – für rund eine Minute im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel massiert, was den Dünndarm stimuliert; zuletzt werden für 2 Minuten lang die Kreise nach unten erweitert, so dass auch der Dickdarm massiert wird. Weitere Informationen zur Bauch-Selbstmassage finden Sie hier: Bauch-Selbstmassage

Konsequenter Verzicht auf Genussgifte

Drogen wie Alkohol, Zucker (Süßigkeiten), Zigaretten etc. gehören wohl bei jedem Beschwerdebild - und so auch bei der Ptose - zum Therapiekonzept.

Reibesitzbäder

Bei dieser ungewöhnlichen Badeform (Reibesitzbad) sitzt man auf einem Hocker in einer mit möglichst kühlem Wasser (10 bis 14 Grad) gefüllten Badewanne. Das Wasser reicht gerade an die Sitzfläche. Die Beine sollten auf dem Badewannenrand oder einem zweiten Hocker liegen, so dass man also nicht mit dem Wasser in Berührung kommt. Jetzt nimmt man ein Tuch, taucht es ins Wasser und wischt damit immer wieder ausschließlich über den Unterleib (die (äußeren) Geschlechtsteile) – und zwar mindestens 20 Minuten lang.

Rumpfreibebäder

Beim Rumpfreibebad kann das Wasser bis über 20 Grad erreichen. Man sitzt hier bis zu den Hüften im Wasser und reibt sich nun mit einem möglichst rauen Tuch den Unterleib mit viel Wasser ab – für 5 bis 10 Minuten lang. Beide Badformen sollen die Nerven kräftigen und übermäßige Hitze (z. B. bei Entzündungen) sowie Schlacken aus dem Körper ausleiten. Der Organismus wird entlastet und gleichzeitig positiv angeregt, was jedwede Heilprozesse stark fördern und die Rückbildung der Ptose unterstützen kann.

Dr. med. Alexander Rosendorff war selbst strenger Jünger seiner eigenen Empfehlungen und starb, soweit berichtet wird, gesund im Alter von 92 Jahren als immer noch praktizierender Arzt.

Zusätzlich zu Dr. Rosendorffs Vorgehensweise zur Behebung der Ptose können die folgenden Massnahmen bei den beschriebenen Beschwerden hilfreich sein:

  1. Aufbau der gestörten Darmflora
  2. Die 25 Regeln einer gesunden Ernährung
  3. Mineralstoffmangel überprüfen lassen und beheben

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.