Melden Sie sich an, um alle Funktionen des Dienstes zu nutzen

Wie werde ich meine Beschwerden im Urogenitalbereich wieder los?

Hallo allerseits:)

Seit 9 Monaten plagt mich ein unangenehmes Kribbeln im Urogenitalbereich. Zunächst wurde meine Schambehaarung weniger, dann war es ein Jucken und eine pilzinfektion wurde diagnostiziert. Das behandelte ich mit Käsedüngung. 2 Wochen später find über Nacht dieses unangenehme Kribbeln an - wieder eine pilzinfektion mit neuem Wirkstoff (Micanozol). Laut Abstrichen verschwand dann der Pilz, das Kribbeln blieb aber. Lange Phasen mit Milchsäurekuren folgten, aber es wurde nicht besser. Ein Hautarzt stellte dann eine Pilzinfektion im Vulvabereich fest - zwei weitere Mittel wurden verschrieben, die jedoch nachweislich nichts brachten: Der Abstrich war weiterhin positiv. Also wandte ich mich ein spezialisiertes Institut für Pilzerkrankungen, die jedoch überhaupt nichts feststellen konnten (!!!). Jetzt bin ich einfach nur noch verwirrt. Optisch sieht man laut Gynäkologen absolut nichts, obwohl sich die Haut im Scheideneingang verändert und wund anfühlt. Die Beschwerden verschwinden merkwürdigerweise bei Druck auf die Blase oder das Rektum. Beckenbodenmuskulatur scheint okay, die Urinuntersuchungen waren immer absolut unauffällig. Keine Anhaltspunkte für Geschlechtskrankheiten oder einen Nährstoffmangel.

Ich bin für jede gute Idee dankbar, weil ich langsam die Hoffnung auf Besserung verliere

Herzliche Grüße

Bludau :)

16. Januar 2025
1 Antwort
Carina Rehberg
Carina Rehberg
ZDG-Redaktion
18. Januar 2025

Liebe Bludau,

Sie haben bereits sehr viel unternommen, um die Ursachen für Ihre Beschwerden herauszufinden. Zwar scheint nun keine Pilzinfektion vorzuliegen, aber die Tatsache, dass damit die Odyssee begann, spricht dafür, dass Ihr Immunsystem nicht im Gleichgewicht ist. Wir würden in jedem Fall hier ansetzen, da die ganzheitlichen Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems nicht nur das Immunsystem stärken, sondern sich insgesamt auf alle Bereiche der Gesundheit positiv auswirken (daher ganzheitlich). 

Es ist aus unserer Sicht also nicht sehr sinnvoll, sich nur auf den Ort der Beschwerden zu konzentrieren.

Auf Grundlage Ihrer Beschreibung könnten auch folgende Aspekte und Ansätze hilfreich sein, wobei die o. g. ganzheitlichen Maßnahmen auch hier sehr gut wirken:

Chronisches Schmerz- oder Nervensyndrom: Das anhaltende Kribbeln und die wunde Haut könnten möglicherweise mit einer Überempfindlichkeit der Nerven zusammenhängen, insbesondere wenn keine sichtbaren Entzündungen oder Infektionen mehr vorliegen. In solchen Fällen könnte es sinnvoll sein, einen Neurologen oder Schmerztherapeuten hinzuzuziehen. Diese Experten können untersuchen, ob z. B. eine Nervenreizungen (Neuropathie) oder ein Vulvodynie-Syndrom vorliegt, das durch chronische Übererregung der Nerven verursacht werden kann.

Darmgesundheit und Mikrobiom: Ein weiterer möglicher Ansatz wäre die Betrachtung der Darmgesundheit. Da das Scheidenmilieu eng mit dem Darmmikrobiom verknüpft ist, könnte eine gezielte Stärkung der Darmflora helfen, das Gleichgewicht im Urogenitalbereich wiederherzustellen. Hier könnten probiotische Präparate, die speziell für die Vaginalflora entwickelt wurden, sowie eine darmfreundliche Ernährung unterstützend wirken - siehe ganzheitliche Maßnahmen für das Immunsystem.

Fachkundige Beckenbodenanalyse: Auch wenn die Beckenbodenmuskulatur als unauffällig beurteilt wurde, könnte eine weiterführende Untersuchung durch einen spezialisierten Physiotherapeuten sinnvoll sein. Manchmal können subtile Verspannungen oder Dysbalancen im Beckenbodenbereich Beschwerden wie Kribbeln oder Schmerzen hervorrufen.

Psychosomatische Zusammenhänge: Lang andauernde Beschwerden können auch eine psychosomatische Komponente entwickeln. Es könnte hilfreich sein, mit einem Therapeuten zu sprechen, um herauszufinden, ob Stress, Ängste oder andere emotionale Faktoren die Wahrnehmung der Beschwerden beeinflussen.

Da Ihr Fall sehr spezifisch und komplex ist, könnte es lohnenswert sein, sich an ein interdisziplinäres Zentrum für Beckenbodengesundheit oder eine Klinik zu wenden, die auf chronische Beschwerden im Urogenitalbereich spezialisiert ist. Dort kann Ihr Fall umfassend untersucht werden.

Gute Besserung und herzliche Grüße, Ihr Team vom Zentrum der Gesundheit

PS: Wir möchten kurz anmerken, dass Sie in Ihrer Nachricht den Begriff „Käsedüngung“ verwenden. Vermutlich handelt es sich dabei um ein Missverständnis, möglicherweise durch Autokorrektur oder Diktat. Es könnte sich stattdessen um „Kadefungin“ handeln, ein häufig eingesetztes Mittel gegen Pilzinfektionen.