Melden Sie sich an, um alle Funktionen des Dienstes zu nutzen

Methylenblau - mein Urin färbt sich einfach nicht blau (oder grün)

Ich hoffe, mir kann hier jemand eine aufschlussreiche Antwort geben, bislang erhalte ich nur eher vage Informationen. Ich nehme pro Tag 20 Tropfen Methylenblau (seit einigen Wochen), morgens 10, am späten Nachmittag noch einmal 10 Tropfen.

Mein Urin war noch nie blau / bläulich oder auch nur annährend grün gefärbt. Irgendjemand schrieb mir mal, ich könne ein Nierenproblem haben, aber das glaube ich nicht, meine Nierenwerte waren zuletzt (01/2025) völlig in Ordnung.

Woran kann das liegen, dass mein Urin stets dieselbe hellgelbe Farbe behält (morgens etwas dunkler, aber das war's)? Mehr Methylenblau möchte ich nicht nehmen, weil ich meine Leber nicht überlasten möchte und das Gefühl habe, dass ich bei mehr Tropfen eher "unrund" gelaunt bin.

Woran kann das also liegen? Die meisten Leute sagen, dass ihr Urin blau wird, manche sogar schon bei nur 3 oder 5 Tropfen. Bei mir tut sich nichts :-( Was stimmt denn da nicht mit mir?

10. Februar 2025
1 Antwort
Carina Rehberg
Carina Rehberg
ZDG-Redaktion
10. Februar 2025

Hallo Incasia,

wenn Ihre Blutwerte/Nierenwerte in Ordnung sind, ist höchstwahrscheinlich auch mit Ihnen alles in Ordnung.  

Wenn Methylenblau den Urin nicht färbt, kann das verschiedene Ursachen haben: 

1. Nicht alle Methylenblau-Präparate haben die gleiche Konzentration. Es kommt also nicht auf die Tropfenzahl an, sondern auf die Konzentration der Flüssigkeit. Übliche Lösungen enthalten 1 % Methylenblau (10 mg pro ml), aber es gibt auch verdünntere Präparate. Prüfen Sie die Konzentration auf dem Etikett Ihrer Methylenblau-Flasche.

2. Methylenblau wird in der Leber verstoffwechselt, wobei der farbige Metabolit entsteht, der normalerweise über die Nieren ausgeschieden wird und den Urin blau färbt. Manche Menschen metabolisieren Methylenblau schneller oder auf eine Weise, dass weniger Farbstoff im Urin ankommt.

3. Der pH-Wert des Urins kann beeinflussen, wie stark Methylenblau sichtbar wird. Bei einem sauren Urin (pH < 6,5) kann Methylenblau eine weniger intensive Färbung zeigen. Ein basischer Urin (pH > 7) kann die blaue Farbe verstärken.

4. Interaktion mit anderen Substanzen (z. B. Antioxidantien, Medikamente, Nahrung): Vitamin C (Ascorbinsäure) reduziert Methylenblau zu einer farblosen Form. Wenn Sie Vitamin-C-reiche Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel nehmen, könnte das die Färbung verhindern. Auch manche Medikamente oder individuelle Entgiftungsmechanismen können den Farbstoff schneller abbauen.

Viele Grüße, Ihr ZDG-Team

Incasia Famosa
Incasia Famosa
10. Februar 2025
Liebes ZDG-Team, tausend Dank für diese ausführliche Nachricht!! Das ist endlich einmal etwas plausibleres, als die bisherigen Antworten, die ich anderweitig erhalten habe. Mein Methylenblau hat eine 1%ige Konzentration und auch einen hohen Reinheitsgrad (CAS-Nr. 7270-etc.) Inwieweit meine Leber da mit reinspielt, kann ich gar nicht sagen, ich hoffe nur, dass ich ihr mit 20 Tropfen am Tag nicht zu viel zumute (aber bei meinem Gewicht dürfte ich sogar 150 Tropfen am Tag nehmen). Mein Urin müsste recht basisch sein, da ich mich vegan ernähre (rein der Tiere wegen), aber wie gesagt, null Blau-Färbung dennoch. Vitamin C nehme ich morgens in Form von 1 Teelöffel Hagebuttenpulver zu mir (in "Overnight-Oats", dazu noch ein Apfel; mittags derzeit am liebsten Heidelbeeren und Kakis. Ob das genug Vitamin C ist, um die Blaufärbung zu verhindern? Keine Ahnung. Ansonsten nehme ich nur bioidentische Hormone (Utrogestan bzw. Ovestinsalbe vaginal), ob das evtl. Auswirkungen hat? Ich lasse auf jeden Fall morgen meinen Urin prüfen, um in Bezug auf die Niere noch einmal ganz sicher zu gehen, kann mir aber nicht vorstellen, warum es da nicht passen sollte, da ich eigentlich nichts mache, um die Niere zu belasten. Sie haben mir jedenfalls schon einige Hinweise gegeben - und eventuell gibt es ja wirklich mehrere Menschen, die keine Blaufärbung erleben, dann wäre ich nicht so DER Sonderfall :-/ Ich denke immer, mit mir stimmt irgendetwas nicht, wenn ich aus dem Rahmen falle ... Herzliche Grüße! Incasia
Carina Rehberg
Carina Rehberg
3. März 2025
Hallo Incasia Famosa, es freut uns, dass unsere Antwort für Sie hilfreich war :-) Zwar gibt keine direkte Verbindung zwischen Progesteron (Utrogestan) oder Estriol (Ovestinsalbe) und der Verstoffwechslung von Methylenblau. ABER: Hormone können den Leberstoffwechsel beeinflussen, sodass es sein könnte, dass Ihr Körper Methylenblau schneller abbaut oder anders verarbeitet. Wir vermuten jedoch, dass es einfach an Ihrer persönlichen Verstoffwechslung liegt. Denn wie bereits erwähnt, metabolisieren manche Menschen Methylenblau anders als der Durchschnitt. Wenn Ihr Körper es schneller abbaut oder eine andere Stoffwechselroute nutzt, kommt weniger oder kein Methylenblau in den Nieren an. Die Tatsache, dass Sie keine anderen Nebenwirkungen verspüren, spricht dafür, dass Ihr Körper das Methylenblau einfach effizient verarbeitet. Viele Grüße, Ihr ZDG-Team