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Gerstengras / Weizengras Pulver bei Colitis Ulcerosa - Vitamin K - Blutverdünner

Ein Bekannter leidet unter Colitis Ulcerosa. Auf Ihrer Website bin ich auf Gerstengras aufmerksam geworden, welches offenbar sehr gut dagegen eingesetzt werden kann. Nach genauerer Recherche stellte ich nun aber fest, dass im Gersten- / Weizengras  grössere Mengen an Vitamin K enthalten sind. Können Sie mir sagen, ob er das trotz Blutverdünner einnehmen kann / darf? Falls nein, was wären geeignete Alternativen?Besten Dank für Ihre Auskunft.

19. Februar 2025
1 Antwort
Carina Rehberg
Carina Rehberg
ZDG-Redaktion
20. Februar 2025

Hallo,

allein Gerstengras ist sicher nicht ausreichend bei Colitis ulcerosa. Bitte geben Sie in unsere Suche "CED - Die chronisch entzündliche Darmerkrankung" ein. Sie finden dann zahlreiche ganzheitliche Maßnahmen, die berücksichtigt werden sollten, um tatsächlich eine Linderung zu erzielen. 

Gerstengras kann aber unterstützend wirken - je nach Verträglichkeit und sollte auch vorsichtig eingeschlichen werden. 

Gerstengras wird meist in konzentrierter Form, also getrocknet in Form von Pulver verwendet. 10 g können - je nach Hersteller - um die 70 µg Vitamin K enthalten. Ob dies viel ist, hängt von der sonstigen Ernährung ab. So enthalten schon 50 g Feldsalat 100 µg Vitamin K und eine Portion gekochter Brokkoli (100 g) 130 µg Vitamin K. Der Tagesbedarf wird mit 65 µg angegeben, wobei dies aus orthomolekularmedizinischer Sicht als sehr niedrig eingestuft wird, man also in Wirklichkeit für eine gute Gesundheit auch deutlich mehr einnehmen kann.

Ob Gerstengras bzw. Vitamin-K-reiche Lebensmittel gemeinsam mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten eingenommen werden dürfen, hängt von der Art der Blutverdünner ab und vom Gesamt-Vitamin-K-Gehalt der Ernährung.

Wenn es Vitamin-K-Antagonisten sind (z. B. Marcumar), dann könnte es mit Vitamin-K-reicher Ernährung zu Wechselwirkungen kommen, aber auch da rät man inzwischen nicht mehr grundsätzlich von Vitamin-K-reichen Lebensmitteln ab, da diese ja meist sehr gesund sind. Man empfiehlt stattdessen, die Blutverdünnerdosis dem Vitamin-K-Gehalt der Nahrung anzupassen (in Absprache mit dem Arzt) und darauf zu achten, dass man auch täglich in etwa die gleiche Vitamin-K-Menge zu sich nimmt. 

Wenn andere Blutverdünner genommen werden, z. B. Thrombozytenaggregationshemmer, wie Aspirin oder die sog. direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs, z. B. Apixaban („Eliquis“), Dabigatran („Pradaxa“), Edoxaban („Lixiana“) oder Rivaroxaban („Xarelto“), dann gibt es keine Probleme mit Vitamin K. 

Viele Grüße, Ihr ZDG-Team

sonor77
sonor77
20. Februar 2025
Vielen herzlichen Dank für Ihre detaillierte Auskunft. Das stimmt zuversichtlich 👍 Viele Grüsse