Photoallergische Dermatitis?
Hallo Zentrum der Gesundheit,
seit einigen Tagen scheint meine Haut negativ auf das Sonnenlicht zu reagieren. Ich gehe jeden Morgen zwischen 8 und 9 Uhr der aufgehenden Sonne entgegen.
Es begann vor einigen Tagen mit dem Rand von meinem rechten Ohr, dann kam der obere Bereich vom Kopf und ein roter Streifen auf der Haut um meinen Hals herum. Vom heutigen Morgenspaziergang komme ich mit Armen und Dekoltee, die von feinen, brennenden und juckenden Nadelstichen geplagt sind.
Ich lebe seit Jahren vegan, ernähre mich basenüberschüssig, nehme einige Nahrungsergänzungsmittel zu mir wie Vitamin D3/K2, C und B12, Magnesium, OPC, Sango Meereskoralle, Omega Komplex, Mineralstoffkomplex, Bitterstoffe und neulich etwas Silizium. Ich trinke gerne grüne Säfte, habe Darmreinigung, Entsäuerung durchgeführt und habe sonst keine chronischen Erkrankungen, ausser gelegentlich Symptome der Glutenunverträglichkeit. Ich nutze Kosmetika mit Bedacht und keine Sonnencreme, schon gar nicht für einen Morgenspaziergang.
Ich hatte neulich eine stressige Zeit, die unglücklicherweise mit einer Fastenkur zusammenfiel. Ich bin dabei, die Themen aufzuarbeiten.Ich kann gerade keine Erklärung für meine Symptome finden und wäre Euch sehr dankbar, mir zu helfen, diese Situation zu verstehen und anzugehen.
Hoffnungsvoll ♡
Sonia
Hallo Sonia,
obwohl die UV-Strahlung zwischen 8 und 9 Uhr morgens im Mai noch relativ gering ist, kann bereits diese milde Lichtexposition ausreichen, um bei entsprechend sensibilisierter Haut Reaktionen hervorzurufen – insbesondere wenn zusätzliche Belastungen vorliegen, wie z. B. eine stressreiche Zeit, eine Fastenkur oder bestimmte Wirkstoffe mit photoreaktiver Wirkung.
Vielleicht verwenden Sie ein Johanniskrautpräparat oder Bitterstoffe, die Kräuter mit lichtsensibilisierender Wirkung enthalten (z. B. Schafgarbe oder Angelikawurzel). Oder Sie verwenden Kosmetika mit z. B. Zitrusölen, die ebenfalls lichtempfindlich machen können.
Auch ansonsten gut verträgliche Präparate wie OPC, Silizium oder bestimmte Mineralstoffkombinationen können bei empfindlichen Personen in Kombination mit anderen Faktoren (z. B. Stress, Fasten) unerwartete Reaktionen hervorrufen. Ein kurzfristiges Pausieren – mit anschließendem schrittweisem Wiedereinführen – kann hier hilfreich sein, um mögliche Auslöser zu erkennen.
Auch wenn Sie emotional bereits in der Aufarbeitung sind, befindet sich Ihr Körper möglicherweise noch im Regenerations- oder Alarmzustand. Gerade in dieser Phase können Symptome wie Hautreaktionen auftreten, da der Organismus erst jetzt beginnt, „loszulassen“ und zu verarbeiten. Hautreaktionen können also gerade ein Hinweis auf Verarbeitung sein.
Ein Hautarzt kann durch spezielle Tests (z. B. Photoprovokation oder Photopatch) feststellen, ob bei Ihnen eine sogenannte polymorphe Lichtdermatose (Sonnenallergie) oder eine photoallergische Reaktion vorliegt – etwa in Kombination mit bestimmten Stoffen. Das Testergebnis ersetzt zwar nicht die Selbstbeobachtung, kann aber helfen, gezielter vorzugehen und unnötige Auslöser zu vermeiden.
Auch wenn Sie bislang auf Sonnenschutzmittel verzichtet haben, kann es kurzfristig hilfreich sein, ein mineralisches Sonnenschutzmittel (z. B. mit Zinkoxid) zu verwenden – insbesondere auf den betroffenen Hautstellen.
Mit der Ernährung werden Sie ja bereits am Optimum sein, also für antoxidativen Schutz von innen sorgen durch Lebensmittel reich an Beta-Carotin, Lycopin und Polyphenolen (Karotten, Tomaten, grünes Gemüse, Beeren).
Gegebenenfalls könnte die gezielte Einnahme von Astaxanthin als innerer Lichtschutz hilfreich sein.
Sie können ein kurzes Tagebuch zu Ernährung, Nahrungsergänzungen, Sonnenzeiten und Hautreaktionen führen. Dies kann helfen, Muster zu erkennen.
Derartige Hautreaktionen sind zwar unangenehm, aber oft ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper auf eine Belastung oder Umstellung reagiert – vielleicht sogar mit dem Versuch, etwas Altes „auszuleiten“. Mit etwas Geduld, Beobachtung und gezielter Anpassung lassen sich die Ursachen meist gut eingrenzen und künftig vermeiden.
Viele Grüße, Ihr ZDG-Team