Zentrum der Gesundheit
  • Roundup im Feld
3 min

Monsantos Roundup: Schon winzige Mengen schaden

Roundup (Glyphosat) ist ein umstrittenes Herbizid vom wohl unbeliebtesten Weltkonzern weit und breit: Monsanto. Von der Chemikalie werden jährlich Millionen Tonnen auf den Feldern der konventionellen Landwirtschaft ausgebracht. Roundup belastet jedoch die Ökosysteme unserer Erde sowie viele Tier- und Pflanzenarten. Auch ist nicht geklärt, ob der Stoff beim Menschen krebserregend wirken kann. Bei Tieren jedoch ist dies zweifellos der Fall – und zwar schon bei minimalen Glyphosatmengen. Dennoch wünschen viele Länder, dass die Zulassung für das Mittel verlängert wird.

Aktualisiert: 01 März 2024

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Wenn nicht Roundup, was dann?

Am 6. Juni 2016 wurde in Brüssel von Vertretern der Staaten über die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung abgestimmt. Die benötigte Mehrheit kam jedoch nicht zustande, so dass in naher Zukunft eine weitere Abstimmung stattfinden wird.

Die meisten EU-Länder sind dafür, dass Roundup – Monsantos Unkrautvernichtungsmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat – weiterhin im Einsatz bleibt. Einige Länder sind zwiegespalten und enthalten sich lieber, wie z. B. Deutschland, Frankreich oder Italien.

Früher oder später wird Roundup wieder auf die Felder gesprüht werden – und wenn es nicht Roundup ist, zu welchen Giften werden die Landwirte dann greifen? Vielleicht zu noch viel stärkeren Geschützen? Zu Mischungen, deren Auswirkungen man noch weniger kennt als die von Roundup?

Die Frage sollte also nicht lauten: Glyphosat – ja oder nein? Sie sollte vielmehr lauten: Möchten wir Gift in unserer Umwelt? Möchten wir Gift im Essen? Möchten wir, dass unsere Lebensmittelproduzenten zu Mitteln greifen, die uns womöglich krank machen? Die Tieren und Pflanzen schaden? Die dazu beitragen, dass täglich mehr und mehr Tier- und Pflanzenarten aussterben?

Oder möchten wir nicht viel eher eine Landwirtschaft, die versucht, ganz ohne Gifte auszukommen? Dass dies möglich ist, zeigen Biobauern Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr.

Dann nämlich müssten wir nicht mehr über Studien schreiben, die vermuten lassen, dass Roundup oder welches Gift auch immer diese oder jene Schäden verursachen kann.

Roundup schadet schon in kleinsten Mengen

Solange es aber immer noch viele Menschen gibt, die glauben, landwirtschaftliche Gifte seien harmlos, weil sie andernfalls ja nicht erlaubt wären und solange es Konzerne wie Monsanto gibt, die Landwirten einreden, nur mit Gift und Gentechnik liessen sich Gewinne einfahren, solange schreiben wir über die äusserst schädlichen Auswirkungen der verharmlosten Herbizide, Pestizide und Fungizide.

In einer Untersuchung beispielsweise zeigte sich, dass die Belastung mit nur winzigsten Mengen Roundup bereits erhebliche Genveränderungen verursachen kann, Genveränderungen, die zu den unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen führen können.

"Inaktive" Stoffe in Roundup schädlicher als Glyphosat allein

Die Studie wurde im August 2015 im Fachmagazin Environmental Health veröffentlicht. Es handelt sich um die erste Untersuchung einer Forschungsserie unter der Leitung von Molekulargenetiker Dr. Michael Antoniou vom King´s College in London und Zell- und Molekularbiologe Dr. Robin Mesnage.

Letzterer hatte in der Vergangenheit erfolgreich die Inhaltsstoffe von Roundup experimentell analysiert, also die Zusammensetzung des Produkts rückentwickeln können.

Dies stellte eine wichtige Forschungsleistung dar. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren sowohl die Identität der einzelnen Inhaltsstoffe also auch ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper entweder komplett oder teilweise unbekannt.

Mesnage entdeckte dabei unter anderem, dass die angeblich "inaktiven Inhaltsstoffe" in Roundup alleine schon gefährlicher für den Menschen sein könnten, als Glyphosat allein.

Seine Forschungsgruppe (Gene Expressions & Therapy Group) ist besonders interessiert daran, wie schnell die Belastung mit Chemikalien während der Fötusentwicklung und in den frühen Lebensphasen die Genfunktionen permanent beeinflussen kann; auch wollen die Forscher mehr über die Effekte gering dosierter Chemikalien auf das Hormonsystem erfahren.

* Hier erhalten Sie einen Test, der den Glyphosatgehalt im Urin überprüft: Glyphosat-Test

Leber- und Nierenprobleme durch Roundup

Schon aus früheren Arbeiten ist bekannt, dass Roundup – wenn über belastetes Trinkwasser aufgenommen – Nierenversagen und Fortpflanzungsprobleme mit sich bringt.

In der vorliegenden Untersuchung von Mesnage et al. aber waren diese Störungen schon bei sehr viel geringeren Dosen ersichtlich – bei Dosen, mit denen auch der Mensch über den Verzehr von glyphosatbelasteten Lebensmitteln in Berührung kommen kann. Man entdeckte zudem genetische Veränderungen in den Leberzellen.

Eine solche Veränderung der Genexpression kann zu allerlei Problemen im späteren Leben beitragen. Das kann von Adipositas und Diabetes bis hin zu bestimmten Krebserkrankungen führen",

erklärte Dr. Antoniou.

Missbildungen durch Roundup?

Wenn Roundup sogar in ultra-geringen Dosierungen die Genexpression verändern kann, dann ist davon auszugehen, dass es dies auch schon während der Entwicklung des Fötus tun kann. Welche Folgen könnte das haben? Könnte es zu Missbildungen beim Neugeborenen führen?

Kürzlich veröffentlichte die Daily Mail einen Bericht, in dem von absonderlichen Tiermutationen in Argentinien berichtet wurde. Tiere wurden mit acht Beinen und ohne Fell oder mit zwei Schnauzen, aber augen- und ohrlos geboren. Argentinien gilt als der weltweit wichtigste Nutzer von Roundup.

Diese Mutationen haben sich vervierfacht, seitdem Argentinien die Produktion von Gensoja drastisch erhöht hat. Gensoja-Anbau wird jedoch stets mit Roundup kombiniert. Ja, Gensoja ist nur deshalb Gensoja, weil die Pflanze gentechnisch so verändert wurde, dass sie mit besonders viel Roundup zurecht kommen kann. Bauern und die lokalen Medien machen nun den Einsatz von Herbiziden für die Missbildungen verantwortlich.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.