Zentrum der Gesundheit
  • Kinder essen in der Kita
7 min

ZDG-Preis für die gesündeste Kita

Eine gesunde Ernährung ist in der Kindheit ganz besonders wichtig. Denn in dieser Phase wird der Grundstein für ein gesundes Leben gelegt. Viele Kinder sind jedoch auf das Essen in den Kitas angewiesen. Zwei aktuelle Untersuchungen zeigen, dass das Kita-Essen in vielen Fällen nicht einmal die Mindeststandards einer gesunden Ernährung erfüllt.

Aktualisiert: 27 Februar 2024

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Welche Kita kocht am gesündesten? – Der ZDG-Preis

Der ZDG-Preis für die gesündeste Kita soll Kitas dazu motivieren, ihre Ernährungskonzepte zu überdenken und so zu optimieren, dass diese unsere Kriterien einer gesunden Ernährung erfüllen – mit dem Ziel, Kindern mit viel Spass und leckeren Mahlzeiten eine gesunde Ernährung nahe zu bringen.

Denn je früher man seine Leidenschaft für eine gesunde Ernährung entdeckt, umso besser. Die Ernährung in den ersten Lebensjahren hat sehr grossen Einfluss – nicht nur auf die aktuelle Gesundheit, sondern auch auf die Gesundheit im späteren Leben. Darüber hinaus werden in der Kindheit Essgewohnheiten und Geschmacksvorlieben geprägt.

Gesunde Ernährung in der Kindheit prägt für's ganze Leben

Wer schon als Kind gesund isst, wird auch später Spass daran haben, sich gesund zu ernähren. Wer hingegen als Kind eher ungesund ass, steht häufig auch im Erwachsenenalter nach wie vor auf die gewohnte Schlechtkost und hat oft Probleme, die Ernährung dauerhaft umzustellen.

Dr. med. Hanno D. Schmidt schreibt in seinem Buch "Gesund leben – eigentlich einfach", dass es für manche Kulturkreise, in denen alle Bewohner z. B. einer Insel gleichermassen gesund essen, auch vollkommen normal ist, eine gesunde Ernährung zu praktizieren. Sie betrachten ihre Ernährung auch nicht als etwas Besonderes. Niemand denkt darüber nach. Man isst einfach das, was die anderen essen und was man von Kindesbeinen an gewöhnt ist.

In den modernen Industrienationen ist es oft genau umgekehrt. Zwar isst man auch hier das, was man von Kindesbeinen an gewöhnt ist und was alle anderen essen – mit dem Unterschied, dass in diesem Fall "alle" Fertigfood aus dem Supermarkt und aus dem Schnellrestaurant essen, dass Süssigkeiten, Alkohol sowie Back- und Teigwaren aus Auszugsmehlen völlig normal sind und dass sich auch niemand über Wurst, Fleischberge und H-Milch wundert.

Kita-Ernährung heute: Viel Fleisch, wenig Gemüse, keine Rohkost

Da Kinder heutzutage viele Mahlzeiten gar nicht mehr zu Hause einnehmen, sondern dies in der Kita tun müssen, obliegt die Verantwortung für eine gesunde Ernährung nicht mehr allein den Eltern, sondern insbesondere den Betreuungseinrichtungen. In diesen jedoch gibt es oft nur wenig Gemüse und so gut wie gar keine Rohkost. Dafür wird viel Fleisch und Wurst serviert – und als Alternative allenfalls Käse- oder Rahmspeisen. Auch kommen gezuckerte Süssspeisen regelmässig in die Kinderteller.

In einer Studie, die im Auftrag der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung) durchgeführt wurde, zeigte sich im Jahr 2016: Kitas halten sich nicht einmal an die DGE-Ernährungsregeln. Zu den wichtigsten dieser Regeln gehören die folgenden vier:

An 20 Verpflegungstagen (ca. 1 Monat) sollte es

  1. täglich Gemüse geben,
  2. mehr als achtmal Salat oder Rohkost geben,
  3. nicht öfter als viermal Frittiertes geben und
  4. nicht öfter als achtmal Fleisch oder Wurst geben.

In immerhin 85 Prozent der Kitas schafft man es, an mindestens 15 Tagen Gemüse zu servieren. Auch wird die dritte Regel fast immer erfüllt.

Salate hingegen werden in 25 Prozent der Kitas so gut wie gar nicht serviert. Nur knapp 40 Prozent der Kitas erfüllt Regel Nummer 2 und haben regelmässig Salate oder Rohkost auf dem Speiseplan.

In mehr als 44 Prozent der Kitas wird Regel Nummer 4 ignoriert. Dort gibt es deutlich öfter Wurst und Fleisch als die empfohlenen acht Mal.

Nur wenige Kitas kochen selbst

Zwei Jahre zuvor ergab eine Ernährungsstudie der Bertelsmann-Stiftung ganz ähnlich schlechte Ergebnisse: Kinder essen in Kitas zu viel Fleisch, zu wenig Obst und Gemüse, die Speisepläne seien in den Einrichtungen nicht ausgewogen, ja, das Essen in Kitas sei geradezu mangelhaft und ungesund. Nur in 12 Prozent der Kitas bekämen Kinder ausreichend Obst, hiess es seinerzeit – und in 75 Prozent der Kitas gäbe es viel zu viel Fleisch.

Besonders ungünstig ist es, wenn die Kitas auf Catering-Unternehmen angewiesen sind und das Essen warm oder tiefgekühlt geliefert bekommen. Leider ist das jedoch bei den meisten Kitas der Fall. Denn nur ein Drittel der Kitas kann die benötigten Speisen in einer eigenen Küche zubereiten.

Je gesünder Kinder jedoch essen dürfen,

  1. umso geringer ist ihr Risiko, übergewichtig zu werden,
  2. umso geringer ist ihr Risiko, Karies zu bekommen,
  3. umso besser können sie sich entwickeln,
  4. umso besser können sie sich konzentrieren und lernen,
  5. umso geringer ist ihr Risiko für Allergien und chronische Erkrankungen und
  6. umso eher entwickelt sich ein Bewusstsein für den eigenen Körper und wie man ihn mit einer gesunden Ernährung pflegen und gesund halten kann.

Ernährungskonzept verbessern – ZDG-Preis gewinnen!

Alle Kitas sind daher aufgerufen mitzumachen! Überprüfen Sie Ihre Ernährungskonzepte und Speisepläne. Schauen Sie, wo welche Verbesserungen umsetzbar sind! Senden Sie uns dann eine Beschreibung Ihrer Kita-Ernährung im Istzustand (inkl. eines aktuellen Wochenspeiseplanes) und eine Beschreibung zur geplanten Änderung Ihres Ernährungskonzeptes. In sechs Monaten senden Sie uns die Ergebnisse aus der Umsetzung des neuen Ernährungskonzeptes inkl. eines neuen Wochenspeiseplanes.

Drei Kitas mit den vielversprechendsten Konzepten und den besten Umsetzungen werden von uns prämiert und erhalten den ZDG-Preis für die gesündesten Kitas im deutschsprachigen Raum. Mitmachen können alle Kitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, der zweite mit 6.000 Euro und der dritte Preis mit 4.000 Euro.

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Konzeptgestaltung bitte die folgenden Kriterien:

Kriterien einer gesunden Kita-Ernährung

Werden die folgenden Regeln eingehalten? Wenn ja, in welchem Umfang? Und was soll sich in Zukunft in welchem Umfang ändern?

  1. Die Mahlzeiten werden möglichst vor Ort, also in der Kita frisch zubereitet.
  2. Die Mahlzeiten werden möglichst aus Lebensmitteln in Bio-Qualität zusammengestellt.
  3. Die Mahlzeiten werden möglichst aus regionalen und saisonalen Lebensmitteln abwechslungsreich zusammengestellt.
  4. Die Mahlzeiten werden vitalstoffschonend zubereitet.
  5. Die Mahlzeiten enthalten keinen Industriezucker. Süsse Speisen, die eher als Ausnahme angeboten werden sollten (z. B. 1-mal pro Woche) werden mit natürlichen Süssungsmitteln gesüsst, die jedoch sparsam eingesetzt werden, z. B. Ahornsirup oder Honig.
  6. Stattdessen stehen frische Früchte oder auch Trockenfrüchte, zuckerfreie Müsliriegel, Nüsse o. ä. als Zwischenmahlzeit zur Verfügung.
  7. Die Mahlzeiten enthalten möglichst keine Fertigprodukte (Fertigsuppen, Dosenobst, Fertigsaucen, Dips o. ä.), notfalls können Fertigprodukte (z. B. Ketchup) aus dem Bioladen verwendet werden. Ketchup lässt sich jedoch auch ganz leicht frisch zubereiten.
  8. Die Mahlzeiten sind weitgehend vollwertig – bestehen also aus hauptsächlich aus Gemüse oder Salaten und vollwertigen Beilagen (Vollkornreis, Hirse, Kartoffeln, Polenta, Vollkorn- Dinkel- Couscous, Vollkorn-Wraps, Vollkorn-Pfannkuchen o. ä.).
  9. Unter Salaten werden keine Wurst-, Nudel- oder Reissalate verstanden, sondern Rohkostsalate aus z. B. grünem Blattgemüse, Tomaten, Gurken, Paprika, Sprossen, Möhren, Rote Beten uvm.
  10. Fleisch wird höchstens zweimal wöchentlich serviert (Bio-Fleisch aus Weidehaltung), Fisch einmal wöchentlich (ausschliesslich aus nachhaltigem Fischfang bzw. aus Bio-Aquakultur).
  11. Milchprodukte werden ausschliesslich in Bio-Qualität verwendet. Dabei wird auf individuelle Unverträglichkeiten Rücksicht genommen, so dass immer auch pflanzliche Alternativen vorhanden sind.
  12. An Fleisch-/Fischtagen oder bei Mahlzeiten aus Milchprodukten müssen nährstoffreiche vegane/vegetarische Alternativen für Kinder aus veganen/vegetarischen Familien angeboten werden.

ZDG-Filmteam dreht in Ihrer Kita!

Natürlich gehört zum Bereich der Gesundheit auch, dass die Kinder viel an der frischen Luft und in der Natur aktiv sein dürfen, sich aber auch bei schlechtem Wetter in den Kita-Räumen ausreichend bewegen. Gerne können Sie auch diese (und andere gesundheitlich relevanten) Aspekte in Ihrer Beschreibung über Ihre Kita aufführen. Je umfassender Ihr Bericht und je umfassender Ihre Massnahmen zur Optimierung Ihrer Kita, umso höher die Chance, dass Ihre Kitas zu den Gewinnern gehören wird.

Unser ZDG-Filmteam wird schliesslich die drei gesündesten Kitas besuchen und eine Kita-Doku drehen. Auf diese Weise können die drei Gewinner vielen anderen Kitas als Vorbild dienen und so nicht nur zur Gesundheit der "eigenen" Kinder beitragen, sondern auch zur Gesundheit vieler anderer Kita-Schützlinge.

Senden Sie uns bitte zunächst eine erste Bewerbung (ohne Anlagen) per Mail an info@zentrum-der-gesundheit.de, in der Sie Ihr Interesse an einer Teilnahme bekunden. Sobald sich 20 Kitas bei uns gemeldet haben, setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung und teilen Ihnen das weitere Vorgehen mit. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Kita :-)

P. S. Auch Tagesmütter, die mindestens 10 Kinder betreuen, können sich für eine Teilnahme bewerben.

Aktueller Stand der Dinge

Trotz umfangreicher Werbung für unser Projekt und mehrmaliger Veröffentlichung entsprechender Informationen in unserem Newsletter hatten sich leider nur wenige Interessenten gemeldet. Meist war es oft nicht einmal die Kita-Leitung selbst, sondern Eltern oder Erzieher, so dass wir letztendlich – so leid es uns tut – das Projekt nicht weiter verfolgen können.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Interessenten bedanken, die sich bei uns gemeldet haben und sich gerne für eine gesündere Ernährung in den Kitas eingesetzt hätten. Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Ihr Team vom Zentrum der Gesundheit

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.