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  • Alzheimer: Naturheilverfahren schenken Hoffnung
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Alzheimer - Naturheilverfahren schenken Hoffnung

Alzheimer betrifft in den westlichen Industrienationen derzeit jeden 12. Bürger der über 65-Jährigen. Alzheimer-Medikamente haben folglich Hochkonjunktur - und enttäuschen regelmässig. Sie sind teuer, nebenwirkungsreich und scheinen - einer Studie zufolge - nicht einmal die versprochenen Erfolge zu bringen. In letzter Zeit konzentrierten sich die Alzheimer-Forscher verstärkt auf die Untersuchung natürlicher Heilverfahren - und waren erstaunt, wie positiv die Ergebnisse dabei waren.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 25 März 2024

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Pharmazeutische Alzheimer-Medikamente enttäuschen

Eine Studie von 2011 ( 1 ) zu einem häufig verordneten Alzheimer-Medikament (Memantin) zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Alzheimer-Patienten, die das Medikament nahmen und der ebenfalls an Alzheimer erkrankten Kontrollgruppe, die stattdessen ein Placebo-Medikament erhielt.

Vier weitere bei Alzheimer gern verabreichte Wirkstoffe (Piracetam®, Nicergolin®, Naftidrofuryl® und Pentoxifyllin®) erscheinen mittlerweile auf der sog. PRISCUS-Liste, da sie sich in Studien als ineffizient erwiesen hatten und zusätzlich starke Nebenwirkungen mit sich brachten, nämlich die Nieren schädigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen würden.

Neueste Forschungsergebnisse liefern interessante Hinweise über mögliche Naturheilverfahren bzw. über natürliche Massnahmen, die Alzheimer vorbeugen könnten.

Kurkuma bei Alzheimer

In unserem Text Alzheimer weisen wir auf die Anti-Alzheimer (Gelbwurz) hin - eine der Basiszutaten von Curry. Das in Kurkuma enthaltene Curcumin schützt nicht nur die Leber, sondern kann - laut einer Studie ( 2 ) der kalifornischen Universität in Los Angeles (UCLA) - die Plaquebildung im Gehirn verhindern. Da Kurkuma in Indien ein sehr beliebtes Gewürz ist und dort Alzheimer nur sehr selten auftritt, vermutete man bereits vor der genannten Studie einen kausalen Zusammenhang, der sich nun offenbar bestätigt hat.

Kurkuma kann in sämtliche Gemüse-, Reis- und Pastagerichte gestreut werden. Es passt aber auch zu Hülsenfrüchten und Kartoffelgerichten. Ganz besonders einfach kann die tägliche Versorgung mit Kurkuma mit Teetrinken bewerkstelligt werden:

Geben Sie eine Messerspitze (oder auch mehr - ganz nach Geschmack) vom gelben Kurkumapulver in eine Tasse mit heissem Wasser (zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit auch etwas schwarzen Pfeffer und etwas fetthaltige Pflanzenmilch) und trinken Sie den Tee langsam und genüsslich. Dabei rühren Sie immer wieder um, damit das Pulver nicht zu Boden sinkt, sondern auch tatsächlich getrunken wird.

Auch die goldene Milch oder ein Kurkuma-Smoothie sind sehr angenehme Möglichkeiten, um sich regelmässig mit Kurkuma zu versorgen.

Ernährung, Sport und Nachtruhe gewährleisten Gehirn-Fitness

"Die Ernährungsweise beeinflusst die Gehirngesundheit ähnlich intensiv wie ein Arzneimittel", sagt Fernando Gómez-Pinilla, Professor für Neurochirurgie und Physiologie an der UCLA ( University of Californiain Los Angeles). Gómez-Pinilla untersuchte jahrelang die Auswirkungen der Ernährung, der Nachtruhe und von Sport auf das Gehirn ( 3 ).

Ernährung, Sport und Schlaf haben - was die Gehirn-Fitness und die mentalen Funktionen betrifft - ein ungeheures Potential. Daraus ergeben sich weitere hochinteressante und einfach umsetzbare Massnahmen, die die kognitiven Fähigkeiten steigern, das Gehirn vor Schäden schützen und Alterserscheinungen entgegenwirken können. Denn eine gesunde Ernährung, körperliche Bewegung und ausreichend Schlaf kann jeder eigenständig und ohne grossen Aufwand umsetzen.

Gómez-Pinilla analysierte mehr als 160 Studien über die Auswirkungen von verschiedenen Lebensmitteln auf das Gehirn. Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin Nature Reviews Neuroscience( 4 ).

Omega-3-Fettsäuren bei Alzheimer

Professor Gómez-Pinilla weist beispielsweise auf die herausragenden Einflüsse der Omega-3-Fettsäuren auf die Gehirngesundheit hin, da sie die Fähigkeit des Gehirns zur Informationsverarbeitung definitiv verbessern können. Gerade der heute oft vorhandene Omega-3-Fettsäuren-Mangel wirkt sich auf die kognitiven Fähigkeiten wenig vorteilhaft aus.

Omega-3-Fettsäuren sind dazu in der Lage, Entzündungen einzugrenzen. Da gleichzeitig vermutet wird, Alzheimer könne mit einer chronischen Entzündung im Gehirn einhergehen, bieten sich die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren als Therapiekomponente bei Alzheimer besonders gut an.

Gute Omega-3-Fettsäuren-Quellen (Alpha-Linolensäure) sind Hanföl, Leinöl und Walnüsse. Die langkettigen höherwertigen Omega-3-Fettsäuren finden sich in manchen tierischen Produkten (z. B. fettreichem Kaltwasserfisch) oder einem bestimmten Algenöl.

Alpha-GPC bei Alzheimer

Die Aprilausgabe der Fachzeitschrift Drugs and Aging fasste bereits im Jahre 1993 eine klinisch signifikante Untersuchung ( 5 ) zusammen, die auf die Effektivität von Alpha-Glycerylphosphorylcholin (Alpha-GPC) als Mittel zur Verbesserung des Erinnerungsvermögens hinwies. Alzheimer-Patienten, die täglich 1200 Milligramm Alpha-GPC einnahmen, berichteten von einer Verbesserung des Gedächtnisses sowie einem besseren Konzentrationsvermögen. Ein zusätzlicher Bonus bestand darin, dass die meisten Patienten auch eine verbesserte allgemeine Stimmung verspürten.

Der Stoff ist in geringen Mengen auch in manchen Lebensmitteln enthalten, doch wirksame Dosen erreicht man nur, wenn man Alpha-GPC konzentriert einnimmt, z. B. als Nahrungsergänzungsmittel.

Ginkgo bei Alzheimer

Auch Extrakte aus den Blättern des Ginkgo-Baumes können eine Verbesserung der Hirnfunktion sowie des Erinnerungsvermögens bewirken. Die Forscher der UCLA massen die Gehirnaktivität, indem sie ein Verfahren namens Positron-Emission Tomography (PET) bei Patienten anwendeten, die den Ginkgo-Spezial-Extrakt EGb einnahmen.

In einer Untersuchung ( 6 ), die im Fachmagazin The Journals of Gerontology veröffentlicht wurde, zeigten die Testteilnehmer nach 6 Monaten bessere kognitive Fähigkeiten als die Kontrollgruppe, die Placebopräparate geschluckt hatte. Der genannte Extrakt bietet ausserdem die Möglichkeit, den Beginn einer Alzheimer-Erkrankung zu verhindern.

Die zweimal täglich mit den Mahlzeiten einzunehmende Dosis beträgt zwischen jeweils 60 und jeweils 120 mg (insgesamt also 120 oder 240 mg). Die Verbesserung des Gedächtnisses tritt nach 6 bis 8 Wochen ein.

Das Präparat ist recht hochpreisig. Sie können sich die Kapseln aber über ein grünes Rezept von Ihrem Arzt verordnen lassen und die Rechnung dann bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Manchmal wird das Präparat ganz oder wenigstens teilweise erstattet.

Moos bei Alzheimer

Ein Extrakt aus einer moosähnlichen Pflanze namens Huperzia serrata verspricht, dem weiteren Verlust des Erinnerungsvermögens entgegen zu arbeiten ( 7 ). Huperzia serrata ist in China seit vielen hundert Jahren ein vielseitig eingesetztes Heilmittel. Besonders bei Blutungen, Zerrungen und Entzündungen, aber auch bei der Alzheimer-Krankheit wird Huperzia von den Chinesen erfolgreich angewandt.

In einer Patientenstudie ( 8 ) mit leichten bis mittelschweren Alzheimer-Symptomen erwies sich das sog. Huperzin A (Extrakt aus Huperzia; 400 µg pro Tag; 12 Wochen lang) als ebenso effektiv wie eines der beliebtesten verschreibungspflichtigen Alzheimer-Medikamente, jedoch ohne dessen Nebenwirkungen.

* Huperzin A erhalten Sie z. B. hier: Huperzin A 200 µg pro Kapsel

Kokosöl bei Alzheimer

Kokosöl enthält mittelkettige Fettsäuren (MCT). Wenn diese verstoffwechselt werden, entstehen Ketone. Normalerweise entstehen Ketone im Körper nur dann, wenn Fett abgebaut wird und dem Körper gleichzeitig keine Kohlenhydrate zur Verfügung stehen. Statt Glucose können die Zellen nun auch Energie aus Ketonen gewinnen, sogar das Gehirn.

MCT-Fette stellen hier eine Ausnahme dar. Sie werden gar nicht erst zu Fettreserven eingelagert, sondern - wie Kohlenhydrate - sofort zur Energiegewinnung eingesetzt, wobei die erwünschten Ketone entstehen. Erwünscht sind sie deshalb, weil genau diese Ketone aktuellen Forschungen zufolge vor Alzheimer schützen bzw. das Fortschreiten der Erkrankung hemmen können sollen.

Homocystein, Vitamine und Alzheimer

Immer wieder kursiert der Hinweis, Alzheimer könne durch eine Senkung des Homocysteinspiegels verzögert werden ( 9 ), was regelmässig zur Diskussion darüber führt, ob eine solche Senkung für den Patienten nun mehr Vorteile oder insgesamt doch mehr Nachteile mit sich bringt. Homocystein ist eine Aminosäure, die im Körper während der Verstoffwechslung von Proteinen entsteht und die - wenn sie gehäuft im Organismus vorkommt - in der Lage sein soll, die Blutgefässe zu schädigen.

Der Homocystein-Spiegel kann mit Hilfe von bestimmten B-Vitaminen (B6 und B12), Folsäure und Betain wieder reguliert, also gesenkt werden ( 10 ) ( 11 ) ( 12 ).

*Hier finden Sie ein passendes Kombinationspräparat: Homocyst von Sanuvit® für einen normalen Homocystein-Spiegel

Gerade ein Vitamin B12 sollte unbedingt abgeklärt werden, da auch ein Vitamin-B12-Mangel - ganz unabhängig vom Homocystein - zu alzheimerähnlichen Symptomen führen kann ( 13 ) ( 14 ).

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.