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  • Agressionen Omega 3
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Bei aggressivem Verhalten: Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren können als Nahrungsergänzung das aggressive Verhalten bei Kindern kurzfristig lindern, wie Forscher der University of Pennsylvania verkündeten. Auch Vitamine und Mineralstoffe scheinen bei Kindern mit impulsivem Gebaren deren Verhalten zu beeinflussen und dieses in kurzer Zeit in eine positive Richtung zu verändern. Die Kinder waren alsbald weniger aggressiv – allerdings nur so lange die Einnahme auch fortgesetzt wurde. Brach man die Therapie ab, kehrten die Kinder wieder in alte Verhaltensmuster zurück.

Aktualisiert: 12 Februar 2024

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Omega-3-Fettsäuren und Vitalstoffe gegen Aggressionen bei Kindern

In der ganzheitlichen Therapie von Konzentrationsstörungen und Aufmerksamkeitsdefiziten bei Kindern kommen schon lange essentielle Nährstoffe zum Einsatz. Von der Schulmedizin wurde diese Vorgehensweise bislang im besten Fall milde belächelt. Jetzt jedoch scheinen sich für diese Therapiekomponente auch manche Forscher zu interessieren.

Im Jahr 2014 beispielsweise zeigte sich in einer mexikanischen Studie, dass Omega-3-Fettsäuren bei Kindern die Konzentrationsfähigkeit verbessern kann. Auch Dr. Adrian Raine, Professor für Kriminologie, Psychologie und Psychiatrie an der Richard Perry University gehört zu jenen Wissenschaftlern, die sich der Wirkung von Nährstoffen auf das Verhalten widmen ( 1 ) ( 2 ).

Wie kann man das Gehirn beeinflussen, damit sich das Verhalten ändert?

Raine untersuchte die biologischen Funktionen des Gehirns und wie diese ein antisoziales Verhalten herbeiführen. Dann schaute er, wie die Gehirnfunktionen mit bestimmten Massnahmen beeinflusst werden können.

"Wie können wir das Gehirn verändern, um das Verhalten von Menschen zu verbessern?",

fragte sich Professor Raine. Um Antworten zu finden, führte er verschiedene Studien durch.

So arbeitete er beispielsweise in einer randomisierten und kontrollierten Studie mit Jugendlichen aus Mauritius. Eine Gruppe nahm sechs Monate lang Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung ein (Fischöl), die andere tat dies nicht.

Bei der Omega-3-Gruppe beobachtete man eine Abnahme ihres aggressiven und antisozialen Verhaltens. Für Raine war dies der Startschuss für weitere Studien, die das Thema noch weiter vertiefen sollten.

Omega-3-Fettsäuren reduzieren aggressives Verhalten

Da auf Mauritius ein tropisches Klima herrschte und sich auch die Kultur deutlich von jener in den USA unterschied, beschloss Raine eine ähnliche Studie in den Vereinigten Staaten durchzuführen. Dazu tat er sich mit weiteren interessierten Wissenschaftlern zusammen, beispielsweise mit Dr. Therese Richmond, Professorin für Krankenpflege und stellvertretende Dekanin für Forschung und Innovation.

In der daraufhin stattfindenden randomisierten und kontrollierten Studie teilte man 290 Elf- und Zwölfjährige mit gewalttätiger Vergangenheit in vier Gruppen ein:

Die erste erhielt Omega-3-Fettsäuren in Form eines entsprechend angereicherten Saftes sowie Multivitaminpräparate und Calcium für einen Zeitraum von drei Monaten.

Die zweite Gruppe nahm an einer kognitiven Verhaltenstherapie teil, die einmal wöchentlich jeweils eine Stunde lang stattfand. Die Kinder lernten dort unter anderem, wie sie mit aufkommendem Ärger umgehen können, um ihre Wut nicht an anderen Menschen auszulassen.

Die dritte Gruppe machte beides: Sie nahm Omega-3-Fettsäuren und nahm an der Verhaltenstherapie teil.

Die vierte Gruppe erhielt Informationen über Methoden zur Reduzierung aggressiven Verhaltens.

"Drei Monate später, also am Ende der Studie, stellten wir eine Abnahme im aggressiven Verhalten jener Kinder fest, die Omega-3-Fettsäuren eingenommen hatten",

erzählte Dr. Richmond.Die Massnahmen wurden nach der Studie nicht mehr weitergeführt.

Omega-3-Fettsäuren wirken nur, solange man sie einnimmt

Drei weitere Monate später konnte man die Erfolge im veränderten Verhalten in der dritten Gruppe noch immer beobachten. Sechs Monate nach Beendigung der Studie jedoch war von der Besserung des Verhaltens nicht die geringste Spur mehr übrig. Vielleicht hätte die dauerhafte Einnahme auch zu einer dauerhaften Reduzierung des antisozialen Verhaltens geführt, was man aufgrund der Kürze der Studie nun nicht einschätzen kann.

Auch dürfe man die Komplexität von antisozialem Verhalten nicht ausser Acht lassen, so Dr. Raine, es gäbe hier sehr viele Ursachen, so dass sicher nicht nur ein Omega-3-Fettsäuren-Mangel dafür verantwortlich ist.

Nichtsdestotrotz emfiehlt Dr. Raine zu jedweder Anti-Aggressionstherapie begleitend immer auch Omega-3-Fettsäuren einzunehmen.

Weitere Tipps zu einer ganzheitlichen Vorgehensweise bei Verhaltensproblemen wie z. B. Konzentrationsstörungen oder Aufmerksamkeitsdefiziten finden Sie hier: Hyperaktivität natürlich behandeln

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.