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  • Mann besprüht Gemüse mit Pestizid
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Pestizide greifen Erbgut an

Pestizide schaden der Gesundheit und können das Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringen. Das ist bekannt. Dass Pestizide aber sogar bis in die dritte Folgegeneration schaden können, belegt eine neue Studie. Untersucht wurde die Wirkung eines Schädlingsbekämpfungsmittels, das seit mehr als einem Jahrzehnt verboten ist. Dabei zeigte sich, dass dieses nicht nur bei direktem Kontakt toxisch wirkt, sondern darüber hinaus zu Übergewicht führt, das Erbgut verändert sowie das Risiko für Nieren- und Eierstock-Krankheiten erhöht – und zwar noch bei den Urenkeln, die gar nicht mit dem Mittel in Berührung kamen.

Aktualisiert: 01 März 2024

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Pestizide: Generationsübergreifende Krankmacher

In Europa und den USA ist Methoxychlor seit über zehn Jahren wegen seiner giftigen und hormonstörenden Wirkung verboten, in vielen anderen Regionen leider noch nicht. Der Experte für Reproduktionsbiologie Mohan Manikkam wies jetzt an der Washington State University in Pullman nach, dass dieses Pestizid ein generationsübergreifender Krankmacher ist ( 1 ).

Übergewicht ohne direkten Kontakt mit dem Pestizid

Eine Woche lang wurden weibliche Ratten einer realistischen Menge an Methoxychlor ausgesetzt. Tiere der nächsten Generation wurden miteinander gekreuzt. Ohne dass die folgenden Rattengenerationen in Kontakt mit dem Pestizid gekommen waren, entwickelte sich bei 45 Prozent der männlichen und 25 Prozent der weiblichen Rattenkinder ein Übergewicht.

Nieren- und Eierstockschäden durch Pestizid

Bei den weiblichen Nachkommen stieg zudem die Zahl der Nierenschäden und Eierstockzysten. Die Zahl gesunder Eizellen sank. An der DNA dieser Rattenweibchen machten Ablagerungen das Ablesen bestimmter Gene unmöglich. Bei Tieren der Vergleichsgruppe, die nicht in Kontakt mit dem Pestizid gekommen war, traten diese genetischen Veränderungen nicht auf.

Längst verbotene Pestizide können heute krank machen

Manikkam sieht als erwiesen an, dass Menschen, die nie direkt bestimmten Pestiziden ausgesetzt waren, Spätschäden von ihren Urgrossmüttern in den Erbanlagen tragen. So können auch heute längst verbotene Pestizide die Ursache für Krankheiten und gesundheitliche Schäden sein.

Der Wissenschaftler geht davon aus, dass die derzeitige Zunahme an Eierstockzysten und der Mangel an Eizellen bei Frauen wie auch das Übergewicht allgemein in Industrieländern zu einem gewissen Teil auf Schadstoffbelastungen der Grosseltern und Urgrosseltern zurückzuführen sind.

Es lohnt sich also deutlich, auf biologisch angebaute Lebensmittel zurückzugreifen, um die eigenen Kinder und Enkel bestmöglich vor pestizidbedingten Gesundheitsproblemen zu bewahren.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.