Zentrum der Gesundheit
  • Polyphenole in Äpfel und Grüntee
3 min

Polyphenole helfen bei chronischen Krankheiten

Äpfel und Grüntee weisen auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten auf. Und doch gibt es sie: Beide enthalten hochwirksame Polyphenole. Vielleicht wird die Heilkraft dieser Lebensmittel deshalb seit Jahrtausenden so geschätzt. Denn Polyphenole aus Äpfeln und Grüntee können – wenn die beiden Lebensmittel regelmässig und in ausreichenden Mengen verzehrt werden – die unterschiedlichsten chronischen Krankheiten im Keim ersticken. Eine aktuelle Studie hat nun erstmals gezeigt, wie Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln Krebs bekämpfen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 17 April 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten

Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt. Denn ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs oder Demenz: Weltweit leiden immer mehr Menschen an chronischen Erkrankungen. In Deutschland sind bereits zwei von fünf Menschen betroffen und in der Schweiz wird heute jede fünfte Person wegen einer chronischen Krankheit ärztlich behandelt – Tendenz steigend.

Zu den Ursachen zählen insbesondere ungesunde Ernährung, Stress, Bewegungsmangel und Umweltgifte. Umgekehrt kann eine gesunde Ernährung mit Lebensmitteln, die reichlich Polyphenole enthalten, die so genannten Zivilisationskrankheiten abwehren. Forscher vom Institute of Food Research (IFR) in Grossbritannien haben nun herausgefunden, wie die Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln wirken.

Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!

Polyphenole sind in den meisten Pflanzen vorhanden, auch in ganz alltäglichen Lebensmitteln wie Grüntee und Äpfeln. Im Grüntee findet sich beispielsweise das Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG) und im Apfel das Polyphenol namens Procyanidin.

Polyphenole schützen vor freien Radikalen, regulieren den Blutdruck, hemmen Entzündungen, beugen Krebs vor und wirken sich somit auf vielfältige Weise äusserst positiv auf die Gesundheit aus ( 1 ).

Dr. Paul Kroon und seinem Team ist es nun anhand einer Studie gelungen, den Wirkmechanismus der Polyphenole besser zu verstehen. Die Forscher haben menschliche Blutgefässe untersucht und dabei entdeckt, dass Polyphenole im grünen Tee und in Äpfeln ein wichtiges Signalmolekül blockieren, das den komplizierten Namen „Vascular Endothelial Growth Factor" (kurz VEGF) trägt. VEGF erfüllt viele unterschiedliche Aufgaben. Dazu zählt beispielsweise auch die Bildung neuer Blutgefässe ( 2 ).

Wie Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln Krebs bekämpfen

Eine erhöhte Konzentration des VEGF kann auf die Gesundheit aber einen sehr negativen Effekt haben, da dadurch z. B. die Gefässverkalkung gefördert und das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gesteigert wird.

Zudem spielt das Signalmolekül eine entscheidende Rolle beim Wachstum und der Ausbreitung von Tumorzellen. Denn Tumore wollen schliesslich versorgt werden, wozu sie die Bildung eigener Blutgefässe anregen, über die sie sich mit Nährstoffen versorgen können. VEGF kann Tumoren nun bei eben dieser Blutgefässbildung helfen. Krebs ist jedoch umso schwerer besiegbar, je besser er mit Blutgefässen ausgestattet ist ( 3 ).

Die Studie von Dr. Paul Kroon hat nun gezeigt, dass sich Polyphenole direkt an das VEGF-Molekül binden und dabei dessen Aktivität hemmen. Somit konnte zum ersten Mal bewiesen werden, wie konkret gesunde Lebensmittel, die Polyphenole enthalten, Krebs verhindern oder bekämpfen können.

Da man viel Grüntee trinken müsste (täglich mehrere Tassen), um ausreichend Polyphenole zu sich zu nehmen, wird häufig Grünteeextrakt empfohlen, der eine garantierte Polyphenolmenge enthält (was bei Grüntee nicht der Fall ist bzw. von der Teesorte abhängt). Einen hochwertigen Grünteeextrakt mit 170 mg reinem EGCG pro Kapsel plus Piperin und Vitamin C zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit gibt es z. B. von tigovit.

Schon eine kleine Dosis Polyphenole wirkt!

Des Weiteren hat das Forscherteam festgestellt, dass bereits relativ niedrige Polyphenol-Konzentrationen ausreichen, um das VEGF zu stoppen. Doch auch für diese "relativ niedrige" Polyphenol-Konzentration sollte man wirklich regelmässig, also täglich polyphenolreiche Lebensmittel wie Äpfel, Aroniabeeren oder Weintrauben essen und Grüntee, Zistrosentee oder Kakao (ohne Zucker!) trinken und gleichzeitig ungesunde Nahrungsmittel meiden. Auf diese Weise kann man selbst schon sehr viel tun, um sich vor Zivilisationskrankheiten zu schützen ( 4 ) ( 5 ).

Polyphenole sind nicht die einzige Waffe gesunder Lebensmittel. Wie Äpfel beispielsweise aufgrund ihrer Oligosaccharide in Verbindung mit apfeleigenen Enzymen Darmkrebs bekämpfen können, haben wir hier bereits beschrieben: Äpfel gegen Darmkrebs

Denken Sie daran, dass biologisch angebautes Obst und Gemüse zwischen 18 und 69 Prozent mehr Polyphenole enthält als konventionelle Ware! Im folgenden Link erfahren Sie noch mehr darüber, wie das Erkrankungsrisiko durch gesundes Essen gesenkt werden kann: Natürliche Ernährung schützt vor Krankheiten.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.