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16 min

Schwangerschaft ganzheitlich erleben - Die letzten Wochen - Folge 4

Die letzten Wochen Ihrer Schwangerschaft haben eine vollkommen andere Qualität als die Phasen davor. Ihr Körper, der Ihres Kindes und auch Ihre Psyche arbeiten nun auf Hochtouren, um sich auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Welche Herausforderungen hierbei zu meistern sind und wie Sie sich ganzheitlich auf die Geburt vorbereiten können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 28 Juli 2023

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Die Entwicklung Ihres Babys in den letzten Wochen

Die Zeit von der 29. bis zur 40. Schwangerschaftswoche ist für Ihr Baby eine prägende Zeit. Es kann nun mit allen Sinnen wahrnehmen, es kann sich deutlich bemerkbar machen und somit auf seine Umwelt reagieren und mit ihr interagieren.

Da gilt es eine Menge zu verarbeiten, insofern wundert es nicht, dass das Gehirn Ihres Babys in dieser Zeit ein unglaubliches Grössenwachstum vollbringt. Aber auch der Körper wächst und polstert sich überall mit Fettreserven, um für die Geburt und die erste Zeit danach gut gerüstet zu sein.

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29. bis 32. Woche Ihrer Schwangerschaft

Im achten Schwangerschaftsmonat wächst das Gehirn Ihres Kindes sehr schnell. Es kann jetzt auf Sinneseindrücke wie Geräusche oder Licht noch besser reagieren, indem es mit Kopfdrehen dem Geräusch oder der Lichtquelle folgt, danach greift oder tritt. Auch reifen die Lungen und die Muskeln weiter aus.

Im letzten Drittel der Schwangerschaft hat Ihr Baby den höchsten Nährstoffbedarf, es benötigt nun sehr viel Eiweiss, Vitamin C, Folsäure, Eisen und vor allem Calcium. Das Calcium wird zum Aushärten des Skeletts benötigt. Nur die Schädelplatten bleiben noch bis nach der Geburt weich und formbar, um sich besser dem Geburtskanal anpassen zu können.

In der 32. Schwangerschaftswoche wiegt Ihr Kind ungefähr 1,7 Kilogramm und ist etwa 42 cm gross. Manche Babys haben zu diesem Zeitpunkt schon einen vollen Haarschopf, andere Babys kommen ohne Kopfhaar zur Welt.

33. bis 36. Woche Ihrer Schwangerschaft

Jetzt im neunten Schwangerschaftsmonat beginnt Ihr Baby, sich in seine optimale Geburtsposition zu drehen. Bei Erstgebärenden kann sich das Kind auch schon langsam in das Becken absenken.

Die Haut des Babys ist nicht mehr so dunkelrot und faltig, sondern wird immer rosiger und glatter durch die weiter wachsenden Fettpölsterchen. Das Fett ist besonders wichtig für die Temperaturregulierung nach der Geburt.

In der 34. Woche sind die Lungen fast vollständig ausgereift, auch wenn sie erst nach der Geburt vollkommen entfaltet werden.

Wenn Ihr Baby jetzt zur Welt käme, würde es die frühe Geburt problemlos überstehen. 99 Prozent aller Babys, die in der 34. Woche zur Welt kommen, weisen später keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Entwicklungsrückstände auf.

Das Fruchtwasser wird nun weniger, da mehr Platz für das Baby benötigt wird. Am Ende dieses Monats kann Ihr Kleines schon 2,6 Kilogramm wiegen und 47 cm gross sein.

37. bis 40. Woche Ihrer Schwangerschaft

Ab der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche gilt Ihr Baby als fertig ausgereift. Würde es jetzt geboren werden, gilt dies als termingerechte Geburt. Ein Geburtsgewicht von 2,5 bis 3,8 Kilogramm gilt als ein gesundes Gewicht bei Neugeborenen und die meisten Babys sind etwas über 50 cm gross.

Ihr Körper im letzten Trimenon der Schwangerschaft

Manche Frauen sind bis zum Zeitpunkt der Geburt topfit und fühlen sich sehr wohl. Für andere wird das letzte Drittel der Schwangerschaft körperlich anstrengend. Sie stossen ständig mit Ihrem runden Bauch an, er stört beim Kochen, Schuhe anziehen und beim Schlafen.

So manches Baby sorgt mit heftigen Tritten im Bauch der Mutter für Schmerzen und Unwohlsein. Das Kind kann mit seinen Bewegungen Einfluss auf die Position der Mutter nehmen, zum Beispiel während des Schlafens oder Sitzens, wenn die Position der Mutter für die Durchblutung des Kindes gerade ungünstig wird. So bewirken die Tritte, dass die Mutter sich dreht oder aufsteht und bewegt und somit auch das Kind wieder optimal versorgt wird.

Sechs Wochen vor der Geburt: Der Mutterschutz beginnt

Sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnt zumindest in Deutschland für die Schwangere der Mutterschutz. Das bedeutet, dass sie ab diesem Zeitpunkt nicht mehr arbeiten gehen muss.

Dies ist auch sinnvoll, denn ab der 34. Schwangerschaftswoche kann die Gebärmutter schon mit Vorwehen für die Geburt trainieren. Manche Frauen spüren davon nichts, andere bemerken, dass regelmässig ihr Bauch hart wird und wieder andere nehmen diese Vorwehen schon deutlich als Schmerzen wahr.

In jedem Fall tut es Mutter und Kind in den letzten sechs Wochen vor der Geburt gut, sich oft auszuruhen und sich Pausen zu gönnen. Der Körper der Frau braucht schliesslich noch Kraft für die Geburt, da hilft es niemandem, wenn sich die Mutter schon vorher völlig verausgabt.

Träume vor der Geburt

Aber nicht nur der Körper bereitet sich zusehends auf die Geburt vor, auch die Psyche arbeitet auf Hochtouren. So kann die Mutter nachts regelmässig seltsame Träume haben oder sich ständig mit verschiedenen Ängsten konfrontiert sehen.

Dabei gibt es viele Ängste: Angst um das Kind, Angst vor der Geburt, Angst vor Behinderung oder gar dem Tod, Angst vor dem Muttersein oder einfach nur die Angst, dem neuen Alltag nicht gewachsen zu sein.

Durch manche Träume versucht das Unterbewusstsein, bestimmte Ängste zu verarbeiten. Und das ist sehr wichtig. Jede Schwangere sollte versuchen, sich mit Ihren Ängsten und Träumen auseinanderzusetzen und im besten Fall aufzulösen, denn bei der Geburt kann jede nicht verarbeitete Angst zum Geburtshindernis werden oder sogar zum Geburtsstillstand führen.

Gerade durch eine Schwangerschaft und Geburt kommen häufig eigene traumatische Ereignisse an die Oberfläche. Schieben Sie diese nicht weit von sich, sondern beschäftigen Sie sich intensiv damit, auch wenn dadurch längst verdrängte Erlebnisse wieder aufgewühlt werden.

Wenn Sie darüber beunruhigt sind, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme darüber. Solche Gespräche können oft schon helfen oder aber Ihre Hebamme kann Sie im Bedarfsfall an einen Spezialisten verweisen, der Ihnen bei dem Thema besonders gut helfen kann.

Die Auseinandersetzung und das Ernstnehmen Ihrer Ängste können Ihnen enorm dabei helfen, eine leichte und schnelle Geburt zu erleben. Und das wiederum kommt auch Ihrem Baby zu Gute.

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Schwangerschaftsbeschwerden und was Sie dagegen tun können

Im letzten Drittel der Schwangerschaft können bestimmte Beschwerden auftreten. Allerdings gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, die Ihnen Abhilfe und Linderung verschaffen können.

Bauchnabelempfindlichkeit:

Wenn der Bauch immer dicker wird, kann sich bei einigen Frauen auch der Bauchnabel nach aussen wölben und dadurch sehr empfindsam bis schmerzhaft werden. Probieren Sie dann, eine feuchte, körperwarme Kompresse auf den Bauchnabel zu legen, bis der Schmerz nachlässt.

Wenn die Bauchnabelempfindlichkeit anhält, dann massieren Sie den Nabel ganz sanft mit einem guten Massageöl. Dieses sollte als Basisöl zum Beispiel Mandelöl ober Jojobawachs enthalten. Dieser Basis geben Sie dann ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl oder das ätherische Öl der römischen Kamille hinzu. Das Lavendelöl beruhigt und entspannt den empfindlichen Bereich. Achten Sie unbedingt auf Bio-Qualität bei Ihren Ölen.

Auch ein Entspannungsbad kann hier schnell Abhilfe schaffen.

Eisenmangel:

Ein Absinken des Hb-Wertes ab der 28. Schwangerschaftswoche gilt als normal. Sinkt Ihr Eisenwert jedoch zu tief, kann das unerwünschte Folgen haben. Daher kontrollieren Ärzte und Hebammen den Hb-Wert regelmässig während einer Schwangerschaft.

Haben Sie einen wirklichen Eisenmangel, kann sich dieser durch bleierne Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche und allgemeine Schwächezustände bemerkbar machen. Dann ist es wichtig, den Körper vermehrt mit eisenhaltigen Speisen und Getränken zu versorgen. Viel Eisen enthalten grüne Blattgemüse sowie rote Gemüse und Früchte wie rote Bete, alle dunklen Beerenfrüchte wie Holunder, Himbeeren, schwarze Johannisbeeren oder ganz besonders auch Trockenfrüchte wie Trockenaprikosen. Auch Pseudogetreide wie Quinoa und Amaranth sowie Nüsse und Ölsaaten (z. B. Pistazien, Mandeln, Paranüsse, Kürbiskerne und Sesam) sind gute Eisenlieferanten.

Achten Sie bei allen Speisen und Getränken gleichzeitig auf eine ausreichende Vitamin C Versorgung. Zum Beispiel durch frisch gepressten Zitronensaft, den Sie dem Essen hinzufügen. Durch das Vitamin C kann Ihr Körper das Eisen aus der Nahrung besser verwerten. Verzichten Sie unbedingt auf Kaffee und schwarzen Tee, denn diese Getränke rauben Ihrem Körper zusätzlich Eisen.

Ganzheitliche Nahrungsergänzungsmittel, die Ihnen auf gesunde und belebende Weise leicht verwertbares Eisen schenken, sind der Weizengrassaft, der Gerstengrassaft sowie Mikroalgen wie Spirulina.

Benötigen Sie ein höherdosiertes Eisenpräparat, dann empfehlen sich die sog. Eisenchelate. Hier ist das Eisen an Aminosäuren gebunden, was zu einer hervorragenden Verträglichkeit und Bioverfügbarkeit führt.

Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Eisenpräparaten führt chelatiertes Eisen nicht zu Verdauungsbeschwerden und wird ferner in höherem Mass resorbiert.

Hautjuckreiz:

Gegen Ende der Schwangerschaft kann die Haut am ganzen Körper oder auch nur am Bauch unangenehm jucken. Abends und nachts kann dieser Juckreiz besonders schlimm werden und ist bis zu einem gewissen Grad aufgrund der so sehr gespannten Haut am Bauch auch normal.

Klären Sie zunächst jedoch ab, ob Sie mit einer Unverträglichkeit auf ein neues Kosmetikprodukt, einen neuen Tee oder den vermehrten Obstgenuss reagieren. Manchmal ist auch eine Überdosierung mit Jod Schuld am Juckreiz. Lassen Sie im Zweifel Ihre Blutwerte daraufhin untersuchen.

Achten Sie dann darauf, Ihren Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Zu viel Säure im Körper kann auch Hautjuckreiz auslösen. Vielen Frauen hilft ein kühles Abduschen der betroffenen Hautstellen, den Juckreiz zu lindern. Auch kühlende Bettwäsche hilft, es nachts besser auszuhalten.

Lassen Sie in jedem Falle auch abklären, ob es sich nicht um eine Schwangerschafts-Cholestase handelt, die besonders nachts zu quälendem Juckreiz führen kann. In diesem Fall überprüft Ihr Arzt die Gallensäurewerte im Blut und empfiehlt passende Gegenmassnahmen.

Gleichzeitig wäre es wichtig, sich die Frage zu stellen, was Sie gerade so nervt oder stresst, dass Sie am liebsten aus der Haut fahren würden. Häufig leiden Frauen unter Juckreiz, die sich ständig verbiegen und anpassen müssen und selbst während der Schwangerschaft nicht das sagen dürfen, was sie wirklich denken und fühlen.

Wenn das Baby auf der Welt ist, müssen Sie jedoch für Ihr Baby und auch für sich selbst Partei ergreifen und für sich einstehen. Üben Sie deshalb schon während der Schwangerschaft, deutlich und klar zu sagen, was Ihnen gegen den Strich geht.

Wadenkrämpfe:

Schwangere im letzten Trimenon werden häufig nachts von schmerzhaften Wadenkrämpfen heimgesucht. Oft fehlt es dann an Magnesium in ihrem Körper.

Mandeln, magnesiumhaltiges Mineralwasser und vor allem grünes Blattgemüse (aus ökologischem Freilandanbau) sind gute Magnesiumlieferanten. Sollte dies nicht genügen, können hochwertige Magnesium-Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Ideal ist ein chelatiertes Magnesium, da dieses viel verträglicher und zudem viel besser resorbierbar ist.

Besprechen Sie die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels aber am besten mit Ihrer Hebamme, da diese Ihnen sagen kann, ab wann Sie die Magnesiumtabletten vor der Geburt nicht mehr einnehmen sollten, damit Ihre Gebärmutter in der Lage ist, gute Wehen zu produzieren. Magnesium wirkt bekanntlich muskelentspannend. Das aber ist bei der Geburt nicht immer vorteilhaft.

Neben Magnesium helfen auch abendliche Massagen. Massieren Sie Ihre Waden mit einem Basisöl, dem Sie die ätherischen Öle Lavendel, Linaloeholz, Majoran, und römische Kamille beifügen. Diese Ölmischung wird Ihre Wadenmuskulatur entspannen.

Schlafprobleme:

Besonders in den letzten Wochen kann es Ihnen passieren, dass Sie nachts nicht mehr gut schlafen können. Der Bauch ist vielleicht einer bequemen Schlafposition im Weg, heftige Träume lassen Sie aus dem Schlaf hochschrecken oder Sie müssen einfach nur häufig zur Toilette gehen und finden anschliessend nicht mehr in den Schlaf zurück. Hier helfen Atem- und Entspannungsübungen oder auch Meditationen und Visualisierungen.

Sie können sich zum Beispiel vorstellen, eine wunderschöne, alte Baumallee entlang zu spazieren. Nehmen Sie die Allee mit all Ihren Details wahr. Wie sehen die Bäume aus, wonach duftet es, wie dringt das Sonnenlicht durch die Blätter hindurch?

Am Ende der Allee stehen Sie vor einem grossen Tor. Sie öffnen das Tor und betreten einen heiligen Raum, der nur zu Ihrem Schutz und dem Schutz Ihres Babys bereitsteht. In der Mitte des Raumes steht ein weisses Bett, auf das Sie sich gemütlich niederlassen.

Dann werden Sie von einem hellvioletten Licht umgeben, dass alle negativen Energien in Ihnen auflöst und Sie stattdessen mit heilenden, positiven Energien auflädt.

Wenn Sie das Gefühl haben, genug umschmeichelt worden zu sein, bedanken Sie sich am Ende für diese Reinigung und gehen Sie wieder aus dem Raum heraus. Schliessen Sie das Tor zu und gehen Sie durch die gesamte Baumallee zurück.

Nun öffnen Sie langsam wieder Ihre Augen. Sie werden viel entspannter sein und es wird Ihnen helfen, besser einschlafen zu können. Probieren Sie es aus!

Vorbereitung auf die Geburt

In den letzten Wochen der Schwangerschaft rückt die Vorbereitung auf die Geburt in den Mittelpunkt. Während manche Frauen darunter Einkaufen süsser Babysachen verstehen, lenken andere ihre Aufmerksamkeit auf alternative Wege wie HypnoBirthing, Akupunktur oder das Erstellen eines Geburtsplanes, um die Geburt leicht, schnell und angenehm erleben zu können.

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HypnoBirthing

In unserer Gesellschaft gehen wir grundsätzlich davon aus, dass jede Geburt mit starken Schmerzen und stundenlanger Dauer verbunden ist. Doch Zeugenberichte erzählen, dass Frauen in indigenen Stämmen kurze und vollkommen schmerzfreie Geburten erleben.

Seit mehr als 20 Jahren gibt es auch in der westlichen Welt Erfahrungen mit solchen natürlichen und angenehmen Geburten.

Die Erkenntnis, dass unsere Ängste vor Schmerzen zu Verspannungen der Muskeln, zu Durchblutungsstörungen, zur Ausschüttung von Stresshormonen und erst dadurch tatsächlich zu Schmerzen führen, machte den Weg frei für das sogenannte HypnoBirthing.

Dabei wird mittels Hypnose die Geburtsangst Schritt für Schritt abgebaut. Gezielte Atem- und Entspannungsübungen helfen zusätzlich, Stress zu verhindern und eine gute Durchblutung während der gesamten Geburt aufrechtzuerhalten.

Dadurch kann die Geburt schnell, leicht und schmerzfrei ablaufen und für Mutter und Kind ein wunderschönes Erlebnis werden.

Suchen Sie gezielt nach solchen HypnoBirthing-Kursen in Ihrer Umgebung oder fragen Sie bei Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt nach erfahrenen Therapeuten.

Akupunkturbehandlung zur Geburtsverkürzung

Die Akupunktur ist ein Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei dem hauchdünne Nadeln in ganz bestimmte Punkte in die Haut gesteckt werden, um auf diese Weise den Energiefluss auf den körpereigenen Energiebahnen wieder ins Gleichgewicht und in einen guten Fluss zu bringen.

Die Behandlung eignet sich besonders gut für Schwangere während der Geburtsvorbereitung, um die Dauer der Geburt zu verkürzen, die Schmerzen zu lindern und die Wehen zielgerichteter werden zu lassen.

Eine Studie der Frauenklinik in Mannheim ( 1 ) konnte zeigen, dass Akupunktur bei Erstgebärenden die Geburtsdauer von durchschnittlich 10 Stunden auf 8 Stunden verkürzt.

Diese Wirkung beruht auf einer schnelleren Reifung des Gebärmutterhalses und einer gezielteren Wehentätigkeit während der Eröffnungsphase, also bis zur vollständigen Eröffnung des Muttermundes.

Etwa vier bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin können Sie bei einer speziell dafür ausgebildeten Hebamme oder einem Frauenarzt mit dieser geburtsvorbereitenden Akupunkturbehandlung beginnen. Die Behandlung wird einmal wöchentlich durchgeführt und dauert etwa eine halbe Stunde pro Behandlung.

Homöopathische Geburtsvorbereitung

Homöopathische Mittel können vor, während und nach der Geburt sowohl Mutter als auch Baby helfen. Zwei wissenschaftliche Studien aus Frankreich bestätigen, dass auch mittels homöopathischer Behandlung vor und während der Geburt die Geburtsdauer erheblich verkürzt werden kann.

In einer ersten Doppelblindstudie ( 2 ) wurde im neunten Schwangerschaftsmonat eine Mischung aus fünf Homöopathika (Arnica C5, Caulophyllum C5, Cimicifuga C5, Pulsatilla C5 und Gelsemium C5) zweimal täglich gegeben. Die Kontrollgruppe erhielt Placebos.

Das Ergebnis: Die Geburtsdauer wurde von durchschnittlich 8,5 Stunden bei der Placebogruppe auf 5,1 Stunden bei der Homöopathiegruppe verkürzt. Zusätzlich gab es in der Homöopathiegruppe weniger Komplikationen als in der Kontrollgruppe.

In der zweiten Studie ( 3 ) wurde den Gebärenden das homöopathische Mittel Caulophyllum C7 jede Stunde fünf Globuli vier Stunden lang während der aktiven Phase des Geburtsvorgangs gegeben. Die Kontrollgruppe erhielt Placebos. In dieser Gruppe dauerte die Geburt durchschnittlich 314 Minuten, während die Geburt bei der Homöopathiegruppe nur 227 Minuten dauerte.

Die meisten Hebammen kennen sich sehr gut in der Homöopathie aus, weil sie die Wirkung dieser Mittel bei Schwangeren und Gebärenden kennen und schätzen. Fragen Sie also am besten bei Ihrer Hebamme nach, was sie Ihnen empfehlen kann.

Viele Hebammen raten Schwangeren überdies dazu, ab der 34. Schwangerschaftswoche täglich mehrere Tassen Himbeerblättertee zu trinken. Das stärke die Gebärmutter und verhelfe dadurch ebenfalls zu einer leichteren und schnelleren Geburt.

Einen eigenen Geburtsplan schreiben

Schliesslich gibt es noch etwas sehr wirkungsvolles für eine angenehme Geburt, dass Sie ganz allein tun können und auch unbedingt tun sollten.

Überlegen Sie sich genau, wie Sie sich Ihre Geburt wünschen. Wie soll Ihre Geburt ablaufen? Wer soll dabei sein? Wo wollen Sie gebären? Was sollen die Geburtshelfer tun und was nur im absoluten Notfall (zum Beispiel Dammschnitt)? Soll eine bestimmte Musik im Hintergrund laufen? Möchten Sie eine Aroma-Duftlampe mit Ihrem Lieblingsduft im Zimmer haben? Was dürfen die Hebammen und Ärzte direkt nach der Geburt mit Ihrem Baby tun und was nicht (zum Beispiel routinemässig Augentropfen verabreichen oder Vitamin K einflössen)? Es gibt viele Fragen, die hier geklärt werden können.

Besonders für die Väter sind solche Geburtspläne sehr hilfreich. Wenn der Vater mit Ihnen die Geburt zusammen erlebt, dann sollte er eine Kopie des Planes bei der Geburt dabei haben und Ihre Wünsche auch für Sie umsetzen. So kann er Ihnen aktiv helfen und Ihnen beistehen.

Oft werden gerade Erstgebärende vom Krankenhauspersonal überrumpelt, der natürliche Geburtsablauf wird gestört, die Gebärende sehr oft in eine Geburtsposition gezwungen, die zwar für die Ärzte angenehm, für die Gebärende aber oftmals problematisch ist.

Hier hilft der Geburtsplan und der Vater, der ihn durchzusetzen hilft. Sie sollten den Geburtsplan jedoch idealerweise dem Krankenhauspersonal schon vorab zukommen lassen und ihn mit Arzt und Hebamme durchsprechen.

Manche Ihrer Wünsche können vielleicht aus krankenhausrechtlichen Gründen nicht berücksichtigt werden, aber dann können Sie sich im Vorfeld schon besser auf die Krankenhausroutine einstellen.

Ausserdem wird es Ihnen und Ihrem Baby helfen, wenn Sie sich intensiv und aktiv mit Ihrer Geburt beschäftigen, sie nicht einfach nur passiv auf sich zukommen lassen und irgendwie geschehen lassen.

Geburt in der Klinik, im Geburtshaus oder zu Hause?

Je konkreter Ihre Vorstellung von Ihrer wunderbaren, angenehmen, leichten und schnellen Geburt ist und je mehr Sie über die Möglichkeiten und Gepflogenheiten in der Klinik wissen, umso sicherer und geborgener können Sie sich fühlen.

Selbstverständlich können Sie sich bei einem gesunden und unproblematischen Verlauf der Schwangerschaft auch für eine Geburt in einem Geburtshaus oder zu Hause entscheiden. Sie ganz allein bestimmen, wie und wo Sie die Geburt Ihres Kindes erleben möchten.

Denn nicht die Hebamme oder der Arzt bringt Ihr Baby zur Welt, sondern Sie schenken mit der Geburt Ihrem Baby das Leben. Das ist etwas unsagbar Kostbares. Lassen Sie sich dieses Geschenk nicht nehmen. Und glauben Sie fest daran, dass Ihre Geburt genau so verläuft, wie Sie sich das wünschen!

Nun wünschen wir Ihnen weiterhin eine gesunde und glückliche „Kugelzeit“! Schon bald können Sie Ihr Baby in die Arme schliessen :-)

Zu den nächsten Folgen unserer Schwangerschaftsserie geht es hier entlang:

  1. Natürliche Geburt: spontan, sanft und schmerzfrei – Folge 5
  2. Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft
  3. Entschlacken in der Schwangerschaft und Stillzeit

Die erste, zweite und dritte Folge finden Sie hier:

  1. Schwangerschaft aus ganzheitlicher Sicht – Folge 1
  2. Die ersten drei Monate Ihrer Schwangerschaft – Folge 2
  3. Die beste Zeit der Schwangerschaft – Folge 3

Viele weitere wertvolle Informationen zur Schwangerschaft und wie man seinem Kind den bestmöglichen Start ins Leben bieten kann, finden Sie, wenn Sie in unsere Suchfunktion einfach "Schwangerschaft" eingeben.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.