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  • Astaxanthin auf einem Löffel
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Astaxanthin bei Endometriose und Kinderwunsch

Astaxanthin – das Carotinoid aus dem Meer – wirkte sich in einer Studie bei Endometriose-Patientinnen mit Kinderwunsch vorteilhaft aus. Die Nahrungsergänzung reduzierte oxidativen Stress, senkte Entzündungswerte und schaffte die Voraussetzungen für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 24 April 2024

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Wie Astaxanthin bei Endometriose wirkt

Bei der Endometriose handelt es sich um eine chronisch entzündliche und östrogenabhängige Erkrankung, von der etwa 10 bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter und 35 bis 50 Prozent aller Frauen mit Unterleibsschmerzen und/oder sonstigen Schmerzen betroffen sind. Dabei befindet sich Schleimhautgewebe (ähnlich der Gebärmutterschleimhaut) auch ausserhalb der Gebärmutterhöhle. Man spricht von Endometrioseherden oder -läsionen.

Ausserdem lassen sich noch verschiedene andere Eigenschaften bei den Betroffenen erkennen, z. B. eine veränderte Beckenanatomie, Hormonstörungen, eine beeinträchtigte Eierstockfunktion (es bilden sich zu wenige reife Eizellen) oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr – was insgesamt häufig zu einer Unfruchtbarkeit beiträgt.

Da um die Endometrioseherde herum stets ein entzündliches Milieu reich an Entzündungsbotenstoffen, Steroidhormonen (insbesondere Östrogen), oxidativem Stress und Eisen herrscht und gleichzeitig die körpereigenen Antioxidantien (z. B. SOD (Superoxiddismutase), Glutathion) weniger aktiv sind, testeten iranische Forscher an der Omid Fertility Clinic in Teheran, wie sich bei Endometriose-Patientinnen (die zudem an Unfruchtbarkeit litten) die Gabe von Astaxanthin auswirken könnte ( 1 ) – einem starken Antioxidans, das aus besonderen Algen gewonnen wird und zu den Carotinoiden gehört. Die Studie erschien im März 2023 im Fachjournal frontiers in Endocrinology.

Astaxanthin lindert Entzündungen

An der randomisierten, dreifach verblindeten, placebokontrollierten klinischen Studie nahmen 50 Frauen mit Endometriose im Stadium III und IV (mittel bis schwer) teil. Die Hälfte nahm 12 Wochen lang täglich 6 mg Astaxanthin (AST) ein, die andere Hälfte ein Placebo.

Im Blut der Frauen aus der AST-Gruppe konnten daraufhin steigende Werte der antioxidativen Kapazität (TAC für Total Antioxidant Capacity) und der SOD (einem antioxidativ wirksamen körpereigenen Enzym) festgestellt werden, was bedeutet, dass die Kraft des Organismus, wieder eigenständig oxidativen Stress zu bekämpfen, offenbar zugenommen hatte. Gleichzeitig sanken die Werte, die oxidativen Stress anzeigten (MDA; Malondialdehyd) sowie manche Entzündungswerte (IL-1β, IL-6 und TNF-α) – was in der Placebogruppe nicht beobachtet werden konnte.

Astaxanthin verbessert Fruchtbarkeit

Da die Teilnehmerinnen assistierte Reproduktionstechniken (ART) in Anspruch nehmen wollten (künstliche Befruchtung), untersuchte man auch die Wirkung von Astaxanthin auf die Fruchtbarkeit. Bekannt ist, dass hohe Entzündungsparameter zu einer schlechten Eizellenqualität, einer beeinträchtigten Befruchtung und einem Scheitern der Embryonenimplantation beitragen können. Wenn das Carotinoid nun die Entzündungswerte senkt, müsste es sich auch auf diese Aspekte positiv auswirken. Tatsächlich zeigte sich dann auch, dass in der AST-Gruppe mehr Eizellen entnommen werden konnten, dass ausserdem eine höhere Zahl reifer Eizellen vorlag und auch die Embryonen eine bessere Gesundheit aufwiesen.

In einer früheren klinischen Studie vom April 2022 ( 2 ) wurde bereits über die positiven Auswirkungen einer Astaxanthin-Einnahme (8 mg pro Tag, 40 Tage lang) bei unfruchtbaren Frauen mit PCOS berichtet. PCOS steht für polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), eine Erkrankung, die mit Übergewicht, Zyklusunregelmässigkeiten, Insulinresistenz, unreiner Haut und häufig mit Unfruchtbarkeit einhergeht. Auch in dieser Studie erhöhte das Carotinoid die Zahl der reifen Eizellen und besserte die Gesundheit der Embryonen.

Fazit: Astaxanthin ist bei Endometriose hilfreich

In ihrer Zusammenfassung schrieben die Forscher, dass eine 12-wöchige Vorbehandlung mit Astaxanthin die endometriosebedingten Entzündungsprozesse und den ebenfalls durch die Endometriose erhöhten oxidativen Stress reduzieren und auch die Ergebnisse der künstlichen Befruchtung positiv beeinflussen konnte. Das Carotinoid könne somit bei entsprechenden Frauen in die Therapie miteinbezogen werden.

In früheren Studien hatten sich auch bereits andere Antioxidantien sehr positiv auf die Endometriose ausgewirkt und könnten in die Therapie integriert werden: Vitamin C, Vitamin E, Resveratrol, Curcumin, Melatonin und Epigallocatechingallat (EGCG aus Grünteeextrakt) (1).

Astaxanthin zeigte sich in Untersuchungen auch bei Diabetes Typ 2 hilfreich. Auch kann das Antioxidans den Muskelaufbau bei älteren Menschen unterstützen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.