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  • Frau hält Impfung in der Hand
20 min

Die individuelle Impfentscheidung

Viele Eltern fragen uns immer wieder, welche Impfungen wirklich nötig sind und welche man besser nicht geben lässt. Der Kinderarzt Dr. med. Martin Hirte gibt in seinem Buch "Impfen – Pro und Contra" wichtige Informationen, mit deren Hilfe Eltern eine individuelle Impfentscheidung treffen können.

Aktualisiert: 23 Februar 2024

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Wie Sie entscheiden, welche Impfung sinnvoll sein könnte und welche nicht

Viele Eltern fragen sich, welche Impfungen sinnvoll sind und welche man nicht zu berücksichtigen braucht. Dieser Artikel soll Sie bei Ihrer individuellen Impfentscheidung unterstützen.

Der Impfplan der Ständigen Impfkommission (STIKO) ist umfangreich. Schon ab der 6. Lebenswoche soll es mit den ersten Impfungen losgehen. Mit 15 Monaten ist ein Säugling dann bereits gegen 13 Krankheiten bzw. Erreger geimpft, oft sogar gleich mehrfach (was bis zu 38 Einzelimpfstoffen entspricht).

Die STIKO besteht aus einem angeblich unabhängigen Expertengremium unter Koordination des Robert-Koch-Instituts ( 2 ). Die Unabhängigkeit der Experten wird gelegentlich bezweifelt, da sich immer wieder zeigt, dass bei manchen STIKO-Mitgliedern Verbindungen zur Pharmaindustrie bestehen.

Wenn Impfbefürworter mit der Pharmaindustrie unter einer Decke stecken

Prof. Dr. Ulrich Heininger z. B. – STIKO-Mitglied seit 2001 – pflegt eine enge Beziehung zum Impfstoffhersteller GlaxoSmithKline. Genauso eng verbunden mit der Pharmaindustrie ist STIKO-Mitglied Professor Dr. Fred Zepp, der auch gelegentlich Studien gemeinsam mit Wissenschaftlern der Pharmaindustrie durchführt. So ist er beispielsweise seit 2015 an einer Studie zum quadrivalenten Influenza-Impfstoff von Sanofi-Pasteur beteiligt. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von CureVacarbeitet er ferner an der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen mit. Auch an der Entwicklung eines neuen oralen Polio-Impfstoffes ist Professor Zepp beteiligt, einem Projekt, das von der Bill and Melinda Gates Foundation finanziert wird.

Die Liste der STIKO-Mitarbeiter samt deren Verbindungen zur Pharmaindustrie finden Sie in Quelle ( 3 ). Zwar heisst es, entsprechende Verbindungen würden "zum Ausschluss von den betroffenen Beratungspunkten" führen, doch stellt sich die Frage, warum überhaupt derart befangene und eben nicht unabhängige Experten in ein Expertengremium berufen werden, das sich als unabhängig bezeichnet.

Es ist daher verständlich, wenn Eltern in Bezug auf den STIKO-Impfkalender skeptisch sind und lieber von unabhängigen Experten beraten werden möchten. Eine Impfberatung bei einem impfkritischen Arzt ist daher ein wichtiger Schritt, bevor man zur Impfung schreitet. Dr. med. Martin Hirte ist ein solcher Arzt. In seiner Praxis für Kinderheilkunde in München führt er als Mitglied der " Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V." Impfberatungen durch und hilft Eltern bei der Entscheidung, welche Impfungen für ihr Kind in welchem Alter sinnvoll sind und welche nicht.

Impfungen: Der deutsche Staat verdient tüchtig mit

Impfungen sind inzwischen auch ein sehr gutes Geschäft geworden. In Deutschland zählen sie gar zu einer der umsatzstärksten Arzneimittelgruppen.

So müssen die gesetzlichen Krankenkassen alle von der STIKO empfohlenen Impfungen bezahlen – und da für Impfstoffe Mehrwertsteuer anfällt, verdient der Staat gleich tüchtig mit. Während nun in den allermeisten EU-Staaten für Medikamente eine ermässigte Mehrwertsteuer gilt, sind es in Deutschland die vollen 19 Prozent (jetzt in Corona-Zeiten 16 Prozent) ( 1 ).

In Italien liegt der allgemeine Mehrwertsteuersatz bei 22 Prozent, für Medikamente bei nur 10 Prozent, in Österreich liegt der normale Satz bei 20 Prozent, jener für Medikamente bei 10 Prozent, in den Niederlanden liegt der normale Satz bei 21 Prozent, jener für Medikamente bei 9 Prozent. In Frankreich werden für Medikamente sogar nur 2,1 Prozent Mehrwertsteuer aufgeschlagen, während der normale Satz bei 20 Prozent liegt.

In vielen Ländern liegt der Mehrwertsteuersatz für Medikamente bei 6 Prozent oder darunter, z. B. in Spanien, Luxemburg, Zypern, Kroatien, Ungarn, Portugal und Belgien. In Schweden, Irland und Malta wird auf Medikamente überhaupt keine Mehrwertsteuer erhoben.

WHO-Empfehlungen gelten bei unabhängigen Wissenschaftlern als wenig vertrauenswürdig

Weder die Impfempfehlungen der STIKO noch jene des Staates sind also besonders unabhängig oder vertrauenswürdig, von der WHO ganz zu schweigen. Die beteiligten Gesundheitsexperten lassen sich gerne von Pharma-Lobbyisten beraten, so dass die Empfehlungen der WHO von unabhängigen Wissenschaftlern als wenig vertrauenswürdig eingestuft werden ( 4 ).

Im Jahr 2007 enthüllte ausserdem der Journalist Michael Day im British Medical Journal, dass die WHO über den Umweg von Patientenorganisationen Spenden von der Pharmaindustrie annehme ( 5 ). Seinerzeit hatte die European Parkinson's Disease Association (EPDA) einen Betrag vom Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK) in Empfang genommen und an die WHO weitergeleitet, wo es für einen Bericht über neurologische Erkrankungen verwendet werden sollte, insbesondere über die Parkinson Erkrankung, für die GSK wiederum Medikamente herstellt.

Eine unabhängige Gesundheits- und Impfberatung ist daher mehr denn je der Wunsch vieler Menschen. Wir stellen daher nachfolgend einige Informationen aus Dr. Hirtes Buch vor, die bereits bei der Impfentscheidung helfen können. Für die letztendliche Impfberatung suchen Sie jedoch bitte einen Arzt auf – idealerweise einen Arzt, der Mitglied bei den Ärzten für individuelle Impfentscheidung e. V. ist (Link am Ende des Artikels) bzw. differenziert beraten kann.

Die Rotavirus-Impfung

Die allererste Impfung, die ein Säugling laut STIKO-Empfehlung bekommen soll, nämlich ab der 6. Lebenswoche, ist die Rotavirus-Impfung. Rotaviren führen zu Brech-Durchfällen. Sie werden mit dem Stuhl ausgeschieden und über Handkontakt verbreitet, besonders in Kliniken, aber auch in Kitas.

Es handelt sich um eine Schluckimpfung mit Lebendviren, was bedeutet, dass der Geimpfte in den ersten zwei Wochen nach der Impfung Rotaviren mit dem Stuhl ausscheidet und damit die Krankheit übertragen kann. Für Gesunde ist das jedoch im Allgemeinen kein Problem, für Immungeschwächte jedoch schon, z. B. auch für Menschen, die gerade eine Chemotherapie bekommen.

Die Rotavirus-Impfung wird zwei- bis dreimal gegeben (je nach Impfstoff) – und zwar im Abstand von jeweils vier Wochen.

Interessant ist, dass die Rotavirus-Impfung in der Schweiz nicht auf dem offiziellen Impfplan steht. Dort heisst es: Die Erkrankungen durch Rotaviren sind von kurzer Dauer, hinterlassen keine Langzeitschäden und verlaufen in der Schweiz praktisch nie tödlich. Die sehr teure Impfung (alle zwei bzw. drei Impfungen zusammen etwa 135 Euro) hat daher eine schlechte Kosteneffektivität.

Noch interessanter ist, dass die Rotavirus-Impfprogramme in Europa höhere Kosten verursachen als es der Fall wäre, wenn man nicht impfen und die Behandlungskosten aller Rotavirusinfekte zusammenzählen würde. Allein in Deutschland verursacht diese Impfung somit Mehrkosten in Höhe von 45 bis 48 Millionen Euro.

Da gestillte Kinder von ihren Müttern Antikörper gegen Rotaviren erhalten, erkranken sie von Haus aus seltener und wenn doch, so deutlich schwächer. Gleichzeitig sprechen sie – gerade weil sie bereits von der Mutter mit Antikörpern versorgt sind – nicht so gut auf die Impfung an.

Im Grunde geht es bei dieser Impfung also eher darum, dass Kinder nicht einmal mehr für ein paar Tage (bei Rotavirus-Durchfall 2 bis 6 Tage) krank sein dürfen, weil sonst ein Elternteil dem Arbeitsplatz fernbleiben müsste. Daher wird für die Impfung u. a. damit geworben, dass Eltern auf diese Weise weniger Fehlzeiten bei der Arbeit einplanen müssen – so eine Studie des Rotavirus-Impfstoffherstellers Sanofi (REVEAL-Studie 2007), an der auch ehemalige STIKO-Mitglieder mitwirkten.

Die Impfung scheint also zu wirken. Es besteht jedoch der Verdacht, dass sie lediglich kurzfristig wirkt, sich die Durchfälle also einfach auf höhere Altersgruppen verschieben. Genauso könnte es sein, dass sie so gut wie gar nicht wirkt, da bei Einführung der Impfung in Deutschland die Kurve der Rotavirus-Erkrankungen sowieso schon sehr steil abfiel und durch die Impfung auch nicht merklich beeinflusst wurde.

Zu den möglichen Nebenwirkungen der Rotavirus-Impfung gehört die sog. Darminvagination, wobei sich ein Darmabschnitt über den nächsten stülpt. Schmerzen und blutige Durchfälle sind die Folge. Auch lebensbedrohliche Darmverschlüsse können eintreten, was eine Notoperation erforderlich macht. Erkennbar ist die Darminvagination an krampfartigen Bauchschmerzen, Schreien und Nahrungsverweigerung sowie Erbrechen und Blut im Stuhl.

Zu guter Letzt sind Rotavirus-Impfstoffe häufig mit Fremdviren (Schweineviren) verunreinigt. Bei Rotarix sollen im Impfstoff sogar genauso viele Impfviren wie Schweineviren enthalten sein. Bei Ferkeln würden die enthaltenen Schweineviren lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen. Die Zulassungsbehörden aber gehen davon aus, dass für menschliche Säuglinge kein Risiko bestehe.

In Sachen Rotavirus-Impfung fällt Ihnen nun die individuelle Impfentscheidung sicher nicht mehr schwer.

Die Tetanus-Impfung

Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch ein Bakterium (Clostridium tetani) bzw. dessen Gift (Tetanustoxin) verursacht. Es lebt überall im Erdreich und findet sich auch in Tierkot (u. a. in Kuhmist). In den menschlichen Körper gelangt es über tiefe Wunden, in die bei der Verletzung Erde oder eben Tierkot gelangte. Das Gift wandert dann die Nervenbahnen entlang ins Gehirn und Rückenmark und verursacht nach wenigen Tagen bis mehreren Wochen Muskelkrämpfe, die auch die Atemmuskulatur betreffen können, weshalb Unbehandelte meist sterben.

Intensivmedizinisch betreute Tetanuspatienten überleben in den allermeisten Fällen. Immun ist man jedoch nach durchgemachter Tetanuserkrankung nicht, da die Giftmenge, die krank macht, viel geringer ist, als die Giftmenge, die für die Entwicklung einer Immunität erforderlich wäre.

Werden Wunden nun aber umgehend fachmännisch gesäubert oder ggf. chirurgisch versorgt, sinkt das Tetanusrisiko auch nach Verletzungen stark. Zusätzlich erhält man nach einer entsprechenden Verletzung oder auch nach Tierbissen eine sog. passive Impfung mit Tetanusimmunglobulinen. Dabei handelt es sich um Tetanus-Antikörper, die das Tetanusgift abbauen, so dass die Krankheit nicht ausbricht.

Auch ist heutzutage das Verletzungsrisiko deutlich geringer als früher, als Tetanus eine häufigere Erkrankung und Todesursache war – insbesondere deshalb, weil seinerzeit mehr Menschen in der Landwirtschaft hart arbeiteten und es dort sodann auch häufiger Unfälle gab. Die Tetanushäufigkeit in Europa wird inzwischen auf 1 : 10 Millionen geschätzt, wobei zwei Drittel der seltenen Patienten über 65 Jahre alt ist.

Bei Kindern ist seit 1980 kein tetanusbedingter Todesfall mehr bekannt, obwohl es zwischen 2,2 Prozent (Brandenburg) und 5,3 Prozent (Bayern) ungeimpfte Kinder gibt ( 6 ).

Bei Säuglingen besteht überdies kaum ein Risiko, an Tetanus zu erkranken, weil sie sich noch gar nicht die dafür erforderlichen Verletzungen zuziehen können. Wer also sein Kind gegen Tetanus impfen lassen möchte, muss keinesfalls im ersten halben Lebensjahr schon die drei Impfungen zur Grundimmunisierung geben lassen, sondern kann die Impfung auf das Krabbelalter verschieben.

Mit dieser Strategie umgeht man auch die allergiefördernde Wirkung der Impfung, die auftritt, wenn das Kind noch mütterliche Antikörper im Blut hat, die sich im Krabbelalter weitgehend abgebaut haben.

Wer sein Kind nicht gegen Tetanus impfen lassen möchte, sollte aber auch nicht das Kind in seinem Bewegungsdrang einschränken – aus Angst vor einer Verletzung – was die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen würde.

Den Tetanusimpfstoff gibt es als Einzelimpfstoff, aber auch in verschiedenen Kombinationen mit anderen Impfstoffen. Er enthält immer Aluminium(hydroxid) zur Wirkverstärkung und kann daher auch die mit Aluminium in Verbindung stehenden möglichen Nebenwirkungen verursachen, zu denen insbesondere Störungen des Immun- und Nervensystems gehören. Gerade bei Menschen, die genetisch bedingt zu Autoimmunerkrankungen neigen, könnte eine solche durch aluminiumhaltige Impfungen getriggert werden – also nicht nur durch die Tetanusimpfung, sondern durch jeden Impfstoff, der Aluminium enthält.

In Deutschland und der Schweiz werden insgesamt sieben Tetanusimpfungen empfohlen (im ganzen Leben – siehe STIKO Impfplan), in anderen Ländern jedoch nur fünf, was auch die WHO empfiehlt, so dass man davon ausgehen kann, dass diese fünf auch ausreichen würden (drei im Krabbelalter, eine im Alter von 6 Jahren und eine irgendwann im Erwachsenenalter). Schon nach der vierten Impfung mit 6 Jahren soll der Schutz jahrzehntelang währen. Will man im Erwachsenenalter nicht mehr unbedingt impfen, so heisst es, könne man den Antikörperstatus überprüfen lassen. Ist dieser noch gut, muss man nicht impfen.

Dass die Tetanusimpfung schützt, gilt als belegt, nicht zuletzt dadurch, dass in den Entwicklungsländern die Zahlen des Neugeborenentetanus nach Einführung der Tetanusimpfung stark rückläufig sind. Neugeborene erkankten dort häufig an Tetanus, da man in manchen Ländern traditionellerweise Erde oder Kuhmist auf die frische Nabelwunde aufträgt.

Die Diphtherie-Impfung

Diphtherie ist eine sehr ansteckende Erkrankung, die durch das Corynebacterium diphtheriae hervorgerufen wird bzw. von deren Gift, dem Diphtherietoxin. Dieses soll von den Bakterien nur dann gebildet werden, wenn sie von einem Virus befallen sind. Virenfreie Diphtheriebakterien sind somit harmlos.

Die Übertragung findet über eine Tröpfcheninfektion statt. Zu den Symptomen gehören blutig-eitriger Schnupfen, Rachenentzündung, geschwollenen Halslymphknoten und dunklen Belägen auf Gaumen und Mandeln. Es kann zu starkem Husten mit behinderter Atmung kommen. Wenn das Diphtherietoxin in Organe oder Nervenbahnen vordringt, kann es zur Lähmung der Atemmuskulatur und damit zum Tode kommen.

Wird bei einem Patienten Diphtherie diagnostiziert, muss er sofort isoliert werden, Antibiotika und ein Antitoxin werden verabreicht. Im schlimmsten Fall muss intensivmedizinisch behandelt werden. Auch die Kontaktpersonen sollen vorbeugend Antibiotika erhalten. Sie werden überwacht, müssen in Quarantäne bleiben und ihr Haushalt wird desinfiziert.

Ohne ärztliche Behandlung sollen 25 Prozent der Betroffenen sterben, aber selbst bei optimaler Versorgung sterben noch bis zu 10 Prozent der Patienten.

Der Diphterieimpfstoff wurde in den 1930er Jahren entwickelt. Bis dahin war die Sterblichkeit durch Diphtherie aufgrund des steigenden Lebensstandards jedoch schon um 50 Prozent zurückgegangen. Allerdings stieg sie im zweiten Weltkrieg wieder deutlich an (200.000 im Jahr 1941, 40.000 im Jahr 1925). Bis in die 1950er Jahre soll Diphtherie zu den häufigsten Todesursachen im Kindesalter gehört haben. Heute ist die Diphtherie in Mitteleuropa nahezu verschwunden. In Deutschland gab es 1997 den letzten Todesfall.

Geimpft wird das mit Formaldehyd ungiftig gemachte Diphtherietoxin, das – wie bei der Tetanusimpfung – mit Aluminiumhydroxid gemischt wird.

In Deutschland sollen Kinder mit 9 Wochen die erste Diphtherieimpfung erhalten. Drei weitere seien für eine Grundimmunisierung erforderlich. In Österreich und der Schweiz sind insgesamt drei Diphtherieimpfungen ausreichend.

Zur Auswahl stehen in Deutschland eine Dreifachimpfung mit dem Keuchhusten- und dem Tetanusimpfstoff sowie Fünffach- und Sechsfachimpfstoffe. In der Schweiz gibt es einen Impfstoff, der nur den Diphtherie- und den Tetanusimpfstoff enthält. Doch ist dieser Impfstoff mit 1,25 mg sehr aluminiumreich. Dagegen enthält der deutsche Dreifachimpfstoff nur 0,5 mg Aluminium.

Die Diphtherieimpfung sei gut wirksam, so Dr. med. Hirte in seinem Buch. Seien mehr als 80 Prozent der Bevölkerung geimpft, würden die giftbildenden Diphtheriebakterien verschwinden, was sodann dazu führe, dass auch die Nichtgeimpften geschützt seien.

Säuglinge verfügen ausserdem über einen guten Nestschutz gegen Diphtherie, laut Dr. Hirte aber nur, wenn die Mutter gegen Diphtherie geimpft sei. Aus diesen Gründen kann man – wenn man sein Kind gegen Diphtherie impfen lassen möchte – die Impfung sehr gut zusammen mit der Tetanusimpfung geben, also später im Krabbelalter und sicher nicht bereits in den ersten Lebenswochen. Will man allerdings mit dem Kind nach Asien (Süd- oder Südostasien) reisen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es sich um Diphtheriegebiete handelt, wo eine Ansteckung möglich sein kann.

Interessant ist, dass der Antikörpertiter, der ja aussagen soll, wie gut jemand gegen eine Krankheit geschützt ist, bei Diphtherie (wie auch bei vielen anderen Krankheiten), nicht sonderlich aussagefähig ist. Denn man weiss, dass auch Personen mit kaum messbarem Titer ausreichend geschützt sind, WENN diese Menschen in guter körperlicher Verfassung sind. Es scheint also eher auf die Gesamtverfassung anzukommen als auf einen bestimmten Blutwert.

Der Diphtherieimpfstoff gilt als gut verträglich, schwere Nebenwirkungen gäbe es selten.

* Im Buch die Impf-Illusion können Sie die verheimlichten Fakten über Infektionskrankheiten und Impfungen nachlesen.

Die Polioimpfung

Polio (Kinderlähmung) ist eine Viruserkrankung, die über den Stuhl oder Speichel eines Infizierten übertragen werden kann. Die Viren sollen bis zu zwei Jahre lang nach einer Infektion ausgeschieden werden können.

Hat man das Virus über Mund oder Nase aufgenommen, vermehrt es sich im Verdauungstrakt und Lymphsystem, gelangt u. U. in den Blutkreislauf und kann jetzt die Nervenzellen des Rückenmarks angreifen.

In den allermeisten Fällen aber verläuft eine Infektion mit dem Poliovirus symptomlos. Nur ein Viertel der Infizierten zeigt Symptome, die an eine Grippe erinnern. Auch Durchfälle, Kopfschmerzen und ein steifer Nacken können auftreten. Die gefürchteten Lähmungen, die teilweise irreversibel sein können, treten nur selten auf (1 : 200).

Schlechte hygienische Verhältnisse führten früher dazu, dass Säuglinge schon früh mit dem Poliovirus in Kontakt kamen. Der Nestschutz durch die Mutter verhinderte jedoch meist eine Erkrankung. Weitere Viruskontakte sorgten dann dafür, dass eine umfangreiche Immunität aufgebaut werden konnte.

Mit den besser werdenden hygienischen Verhältnissen aber kamen Kinder immer seltener mit dem Virus in Kontakt, so dass sie keine Immunität entwickeln konnten und sich ab dem 19. Jahrhundert regelrechte epidemieartige Krankheitshäufungen beobachten liessen. Da die Mehrheit der Betroffenen im Kinderalter war, nannte man die Krankheit Kinderlähmung.

Als man Mitte der 1950er Jahre mit den ersten Polioimpfstoffen zu impfen begann (mit Injektionen), kam es zu Hunderten von Kinderlähmungsfällen bei den Geimpften, da der Impfstoff zu wünschen übrig liess. Wenige Jahre später wurde die Schluckimpfung mit abgeschwächten Lebendviren eingeführt, die so effektiv war – schreibt Dr. med. Hirte – dass sie binnen 10 Jahren die Kinderlähmung nahezu ausrotten konnte.

Dann aber erschienen im Jahr 2004 wieder erste Fälle und man stellte fest, dass Impfviren im Darm eines Geimpften mutieren können, also wieder krankheitserregend werden können und so zu Lähmungen führen können. Man spricht von der impfassoziierten Polymyelitis.

Immungeschwächte Menschen können Impfviren offenbar bis zu 10 Jahre lang mit dem Stuhl ausscheiden. In den Abwässerkanälen oder Flüssen können diese Viren wieder zurückmutieren und so wieder ansteckend werden, wenn sie ins Trinkwasser gelangen. Daher wurde – zumindest in den meisten westlichen Ländern – die Schluckimpfung eingestellt und stattdessen auf Affenviren ein Impfstoff mit (mit Formaldehyd) abgetöteten Impfviren entwickelt, der nun keine Impfpolio mehr verursachen soll.

Die zur Verfügung stehenden Einzelimpfstoffe sind in Deutschland, der Schweiz und in Österreich aluminiumfrei. Sie enthalten geringe Mengen Formaldehyd und Neomycin, ein Antibiotikum, was bei Antibiotikaallergien berücksichtigt werden muss.

Die Grundimmunisierung besteht offiziell aus drei Spritzen im Abstand von mindestens einem Monat. Studien – so Dr. Hirte – hätten aber gezeigt, dass auch zwei Impfungen im Abstand von mindestens zwei Monaten erst einmal ausreichen und auch nicht dem jungen Säugling verabreicht werden müssen, sondern noch später gegeben werden können (mit 3 bis 5 Jahren). Wenn dann im Schulkindalter eine weitere Impfung erfolgt, sei ein lebenslanger Schutz erreicht.

Für Säuglinge werden offiziell meist Fünffach- und Sechsfachimpfstoffe empfohlen: Pentavac, Infanrix-IPV+Hib, Hexyon, Infanrix Hexa, Vaxelis). Die für ältere Kleinkinder zugelassenen Kombiimpfstoffe (z. B. Repevax, Boostrix Polio und Revaxis) sind jedoch besser verträglich und auch niedriger dosiert (z. B. in Bezug auf Tetanus und Diphtherie), denn Säuglingen wird aufgrund ihres noch nicht gut ausgebildeten Immunsystems stets ein höher dosierter Impfstoff verpasst, um eine Wirkung zu erzielen.

Der Impfstoff Revaxis aber beispielsweise (gegen Tetanus, Diphtherie und Polio) ist lediglich zur Auffrischung bei älteren Kindern zugelassen, nicht aber zur Grundimmunisierung. Der Einsatz dieses Impfstoffes bei Fünfjährigen ist laut Dr. Hirte wirksam und gut verträglich, für mögliche Impfschäden würde der Staat hier jedoch nicht haften, wobei es natürlich stets schwer ist, Beschwerden nach einer Impfung überhaupt als Impfschaden anerkannt zu bekommen.

Wenn sich 90 Prozent aller Kinder impfen lassen, so heisst es, seien die Ungeimpften ebenfalls geschützt.

Die Keuchhustenimpfung

Keuchhusten ist sehr ansteckend und überdies meldepflichtig. Es ist eine langanhaltende (bis zu 8 Wochen oder länger) und lästige Erkrankung. Der Husten zeigt sich anfallsartig mit dickem zähem Schleim, meist ohne Fieber. Die Hustenanfälle gehen mit starken Krämpfen einher – bis hin zum Würgen oder gar Erbrechen. Zwischen den Hustenanfällen können sogar längere Pausen liegen, in denen sich der Patient ganz gut fühlt.

Der Erreger ist ein Bakterium namens Bordetella pertussis, das sich auf der Bronchialschleimhaut ansiedelt und dort die krankheitsverursachenden Giftstoffe abgibt.

Eine Ansteckung erfolgt meist über Anhusten, also Tröpfcheninfektion. Nach zwei Wochen Husten ist der Erkrankte nicht mehr ansteckend, so dass Kinder nach 21 Tagen wieder in die Kita oder Schule dürfen, wenn sie kein Antibiotikum bekommen haben. Normalerweise wird jedoch mit Antibiotika behandelt, was dazu führt, dass die Kinder schon nach 5 Tagen wieder "arbeitsfähig" sind, nicht weil es ihnen so gut gehen würde, sondern weil das Antibiotikum dazu führt, dass die Kinder offenbar nicht mehr ansteckend sind.

Verhindert werden kann man den Husten nur dann, so heisst es, wenn man das Antibiotikum schon gibt, wenn das Kind mit einem kranken Kind Kontakt hatte, also noch keinen Husten hat, aber sich möglicherweise angesteckt hat, sich somit noch in der Inkubationszeit befinden könnte. Diese kann ein bis drei Wochen dauern. Die Gabe von Antibiotika kann jedoch Nebenwirkungen haben, z. B. bei Kindern das Allergierisiko erhöhen.

Der Keuchhusten verläuft meist harmlos. Bei jungen Säuglingen (unter drei Monate) und chronisch kranken Kindern kann er jedoch problematisch werden und selten sogar zum Tode führen. In Deutschland wird seit den 1990er Jahren durchschnittlich 1 Todesfall durch Keuchhusten pro Jahr gemeldet. (In Deutschland sterben jährlich ca. 2.500 Säuglinge an unterschiedlichen Ursachen ( 7 ), der Keuchhusten ist also keine häufige Todesursache).

In den Entwicklungsländern hingegen kommt es jährlich zu mehr als 60.000 Todesfällen bei Kindern durch Keuchhusten. Diese Kinder sterben jedoch insbesondere deshalb, weil sie aufgrund von Vitaminmängeln und Unterernährung stark geschwächt sind und daher keine Kraft mehr haben, sich dem Keuchhusten (oder anderen Infektionskrankheiten) zu widersetzen.

Wenn die Mutter des Kindes Keuchhustenantikörper im Blut hat (durch Impfung oder noch nicht lange zurückliegende Erkrankung), kann sie ihrem Kind für die ersten Lebenswochen einen gewissen Nestschutz vermitteln. Wenn die Mutter jedoch schon in der weit zurückliegenden Kindheit Keuchhusten hatte und dann keinen Kontakt mehr zu Keuchhustenerregern hatte, bleibt die natürliche Auffrischung der Immunität aus und das Kind ist weniger gut geschützt. Wer also schwanger werden will, könnte immer wieder die Nähe zu hustenden Kindern suchen, um seine Abwehrkraft gegen Keuchhusten zu erhöhen.

Manchmal wird die Keuchhustenimpfung in der Spätschwangerschaft empfohlen, damit das Kind in den ersten kritischen Lebenswochen geschützt ist. Allerdings gibt es bislang noch keine Untersuchungen zur Sicherheit dieser Massnahme.

Da eine Impfung erst im dritten Lebensmonat möglich ist, sind sehr junge Säuglinge dadurch nicht zu schützen. (Das Risiko für Komplikationen durch Keuchhusten sinkt markant nach dem 6. Lebensmonat). Der einzige Schutz besteht darin, das Kind in den ersten Lebenswochen vor hustenden Personen zu schützen. Kommt es doch schon so früh mit einem Keuchhusteninfizierten in Kontakt, ist eine Antibiotikagabe möglicherweise sinnvoll. Um herauszufinden ob hustende Geschwister tatsächlich Keuchhusten haben, kann dieser mit einem Nasen-Rachen-Abstrich binnen 24 Stunden diagnostiziert werden.

Doch auch die Keuchhustenimpfung bringt keinen hundertprozentigen Schutz. Selbst offiziell ist bekannt, dass sie eine begrenzte Wirksamkeit hat, also nur kurzfristig zu schützen scheint (ab dem 2. Lebensjahr nach der Impfung steigt die Empfänglichkeit), so dass sich die Erkrankung in die spätere Kindheit verschieben könnte, weshalb es immer wieder Keuchhustenausbrüche in den Kindergärten gibt. Dabei erkranken Geimpfte und Ungeimpfte gleichermassen.

Ein Keuchhusten im späteren Kindheitsalter kann jedoch wiederum das Asthma- und Neurodermitisrisiko erhöhen (bei Kindern, die geimpft wurden). Wenn Ungeimpfte an Keuchhusten erkranken, besteht dieses Risiko nicht.

Auch ist der Herdeneffekt durch die Keuchhustenimpfung gering. Denn die Keuchhustenerreger liessen sich bislang von den Impfungen nicht sonderlich reduzieren, sie zirkulieren also auch in der Bevölkerung, wenn geimpft wird. Frisch Geimpfte können überdies andere anstecken, ohne selbst krank zu sein.

Ganz nutzlos soll die Impfung jedoch auch nicht sein. Nach der Grundimmunisierung (drei Impfungen) soll die Hälfte der Impflinge vor einer Keuchhustenerkrankung im ersten Lebensjahr geschützt sein. Weitere 20 Prozent bekommen nur einen schwachen Husten, sind also vor schweren Verläufen geschützt. Schon nach der ersten Impfung soll die Ausprägung eines möglichen Keuchhustens beim Säugling schwächer ausfallen, was dann wieder die Komplikationsrate mildern würde.

Das Robert-Koch-Institut gibt an, dass sich der Keuchhustenimpfstoff aufgrund seiner millionenfachen Anwendung weltweit als nebenwirkungsarm und wirksam erwiesen habe. Allerdings bezieht man sich hier auf Studien, deren Autoren meist mit Interessenskonflikten zu kämpfen haben, zumal in Impfstoffstudien nur kurze Zeiträume für die Überprüfung von möglichen Nebenwirkungen erfasst werden. Langzeitfolgen sind daher unbekannt.

Darüber hinaus gibt es keinen Einzelimpfstoff mehr, so dass der reine Keuchhustenimpfstoff auch nicht mehr differenziert untersucht werden kann. Die Keuchhustenimpfung wird mindestens kombiniert mit Diphtherie- und Tetanusimpfstoffen angeboten. Aber auch Vierfachimpfungen mit zusätzlich der Poliokomponente sind erhältlich oder Fünffachimpfungen mit Hämophilus B oder Sechsfachimpfungen mit zusätzlich Hepatitis B.

Hat man sich nun entschieden, Tetanus und Diphtherie erst im Krabbelalter zu impfen, wird es schwierig, wenn man auch Keuchhusten impfen möchte. Denn gegen Keuchhusten sollte baldmöglichst geimpft werden.

Dr. med. Hirte schreibt in seinem Buch, dass Impfungen deutlich weniger gut vertragen werden, wenn sie die Keuchhustenkomponente enthalten. Bekannt ist hier das unstillbare schrielle Schreien, das Stunden oder sogar Tage nach der Impfung anhalten kann. Man vermutet, dass es die Folge einer vorübergehenden Schwellung im Gehirn ist. Mögliche Folgeschäden davon sind noch nicht untersucht worden.

Typisch für die Keuchhustenimpfung sind ausserdem hypoton-hyporesponsive Episoden (HHE), die innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung auftreten können, wobei der Impfling eine verminderte Ansprechbarkeit, muskuläre Schlaffheit und eine blasse oder bläuliche Verfärbung der Haut zeigt. Die Häufigkeit liegt bei 1 : 4.000.

Aufgrund des bei den genannten Kombinationsimpfungen immer enthaltenen Aluminiumhydroxids, könnte es auch zu Beeinträchtigungen des Immun- und Nervensystems kommen.

Die Entscheidung für oder gegen die Keuchhustenimpfung ist also nicht leicht. Letztendlich kommt es auf den Gesundheitszustand des Kindes an und auf sein Umfeld, in dem es aufwächst. Sind also Geschwister da, die Keuchhusten aus der Kita mitbringen könnten? Sind die Eltern berufstätig und könnten sich nicht um das Kind kümmern, wenn es Keuchhusten hat? Ist das Kind chronisch krank? Hat es vielleicht sogar schon eine Atemwegserkrankung, die sich durch Keuchhusten verschlimmern könnte? Usw. Usf.

Weitere Informationen zur individuellen Impfentscheidung

Weitere Informationen zu gängigen Impfungen, etwa zur MMR-Impfung, zur Windpockenimpfung, zur Hib-Impfung, zur Hepatitis-B-Impfung, der Meningokokkenimpfung, Pneumokokkenimpfung, den Impfungen gegen HPV, FSME und Grippe sowie Reiseimpfungen (Malaria, Hepatitis A, Gelbfieber, Typhus u. a.) finden Sie genauso wie Impfpläne, eine Tabelle mit den Aluminiumgehalten einzelner Impfstoffe sowie weitere Hilfen für eine inviduelle Impfentscheidung in

* Dr. Martin Hirtes Buch, das es z. B. hier gibt: Impfen – Pro & Contra

Eine persönliche Impfberatung mit einem entsprechenden Arzt ist in jedem Fall empfehlenswert. Sie finden Ärzte vom Verein Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. im vorigen Link.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.