Zentrum der Gesundheit
  • Alfalfa, gekeimt
5 min

Alfalfa gegen Autoimmunerkrankungen

Alfalfa zählt zu den beliebtesten Sprossen. Sie geben Salaten den extra Frische-Kick, haben ein angenehm mildes Aroma und lassen sich problemlos zuhause ziehen. Ihr Nährstoffgehalt umfasst beinahe sämtliche Vitamine und Mineralien.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 05 Februar 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Alfalfa – "Vater der Nahrung"

Alfalfa kennen die meisten in gekeimter Form als leckere Sprossen im Salat oder Sandwich. Dabei ist die eigentliche Pflanze, die auch unter dem Namen Luzerne (Medicago sativa L.) geläufig ist, keine moderne Erscheinung aus der Gesundheitsszene, sondern eine alte Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, deren Ursprung in Asien bis ins sechste Jahrhundert n. Chr. zurückreicht. Aus dem Arabischen übersetzt bedeutet Alfalfa "Vater aller Nahrung", was sich auf den erstaunlichen Nährwert dieser Pflanze gründet.

Alfalfa zeichnet sich als pflanzliche Proteinquelle aus und gilt als wahres Vitalstofflager. Neben den Vitaminen A, B1, B6, C, E und Vitamin K spendet das Sprossen-Gemüse bemerkenswerte Mengen an Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Zink und Phosphor sowie die essentiellen Aminosäuren Tyrosin und Tryptophan. Für die Ernährungswissenschaft besonders interessant ist der hohe Anteil an sekundären Pflanzenstoffen, Antioxidantien und Chlorophyll, der sich präventiv auf die Gesundheit auswirkt.

* Keimsaat für Alfalfa finden Sie hier unter diesem Link.

Alfalfa – Heilsam bei diversen Erkrankungen

Der hohe Chlorophyll-Gehalt von Alfalfa macht ihn zum alkalisierenden Unterstützer unseres Säure-Basen-Haushalts. Vor allem die Leber profitiert von seinen entgiftenden Fähigkeiten. Die enthaltenen Antioxidantien machen sich in unserem Organismus überdies als Radikalfänger verdient und bieten möglicherweise sogar einen natürlichen Strahlenschutz. Darüber hinaus soll Alfalfa blutreinigend wirken und vor Pilzinfektionen schützen.

Doch damit ist das Anwendungsspektrum dieser Powerpflanze längst noch nicht erschöpft. In der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) werden mit Alfalfa-Samen Nierensteine, Wassereinlagerungen und Schwellungen behandelt. Ausserdem sollen sie entzündungshemmend, fiebersenkend, blutstillend und appetitanregend sein als auch den Cholesterinspiegel regulieren können ( .

Der Anteil an pflanzlichen Hormonen (Phytoöstrogenen) in den Alfalfa-Blättern kann zudem Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden zugute kommen. So soll der aktive Inhaltsstoff Coumestrol auf natürliche Weise Hitzewallungen unterdrücken. Aus der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe sorgen noch weitere Bestandteile von Alfalfa für Furore in den Forschungslaboren: Saponine.

Alfalfa – Saponine für ein starkes Immunsystem

Wissenschaftler sehen den grösstengesundheitlichen Wert von Alfalfa-Sprossen in ihrem Saponin-Gehalt, der mit dem Keimprozess um 450 Prozent ansteigt. Saponine sind oberflächenaktive Verbindungen, die sich vor allem im Darm nützlich machen. Das grosse Bakterien-Vorkommen im Darm ist immer auch eine Gefahr für das hier grösstenteils lokalisierte Immunsystem.

Nach Erkenntnissen von Peter Cheeke, Professor für Vergleichende Ernährungswissenschaften von der Oregon State University, haben Saponine einen stimulierenden Effekt auf das Immunsystem. Ein toxisches Darmmilieu soll u.a. ein Auslöser für Entzündungskrankheiten wie Arthritis sein. Eine Behandlung mit Saponinen könne die Produktion von entzündungsfördernden Giftstoffen im Darm reduzieren. Auch gegen Viren und Pilze sollen diese sekundären Pflanzenstoffe wirksam werden, indem sie schädliche Bakterien vernichten und das Wachstum nützlicher Bakterien fördern.

Selbst mit Tumorzellen nehmen es Saponine auf. Dr. A. Venketeshwer Rao von der University of Toronto zufolge werden sie auf dreifache Weise gegen Krebs aktiv. Zunächst schwemmen Saponine Krankheitserreger aus dem Darm und verhindern somit ihre Absorption über die Darmschleimhaut. Im Einzelnen binden sie Cholesterin im Darm und verhindern, dass es in den Blutkreislauf gerät und das Krebsrisiko erhöht. Zudem binden sie Gallensäure, die anderenfalls von bestimmten Bakterien im Darm in krebserregende Substanzen umgewandelt werden könnte ( 8 ) ( 9 ).

In Anbetracht der erstaunlichen Leistungen dieser sekundären Pflanzenstoffe im Darm und der damit verbundenen Stärkung des Immunsystems, stellt sich die Frage, inwieweit insbesondere die entzündungshemmenden Eigenschaften der Saponine gegen Autoimmunerkrankungen wie Lupus wirksam werden können ( 10 ) ( 11 ).

* Keimsaat für Alfalfa finden Sie hier unter diesem Link.

Alfalfa – Natürliche Heilung von Autoimmunerkrankungen?

Ein starkes Immunsystem ist normalerweise in der Lage, gesundheitsgefährdende Organismen abzuwehren, bevor sie uns gefährlich werden können. Wenn das Immunsystem jedoch aus der Balance gerät, haben Krankheiten ein leichtes Spiel. Besonders drastisch äussert sich das gestörte Gleichgewicht im Körper anhand von Autoimmunerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes (SLE).

Bei diesen Krankheiten richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise mit Antikörpern gegen den eigenen Körper. Diese Abwehrstoffe erzeugen Entzündungen, zerfressen Gewebe und können schlimmstenfalls ganze Organe "systematisch" schädigen.

Umso erstaunlicher ist es, dass saponinreiche Pflanzen diesen zerstörerischen Prozessen scheinbar entgegenwirken können. Tatsächlich haben sich die in Alfalfa vorkommenden Saponine bei klinischen Tests als vielversprechendes Behandlungsmittel für Autoimmunerkrankungen erwiesen.

Zu diesem Schluss kam beispielsweise eine Tierstudie der National Taiwan University in Taipei. Die Immunsysteme derjenigen Labormäuse, denen Alfalfa-Sprossen-Extrakt verabreicht wurde, wiesen deutlich weniger T-Zellen auf als die ihrer Vergleichsgruppe. Entsprechend nahmen die für Lupus typischen Symptome ab. Darüber hinaus stieg nicht nur die Lebenserwartung, der mit Alfalfa gefütterten Testobjekte, auch Anzeichen für Infektionen im Blut verringerten sich und es kam seltener zu Nierenerkrankungen.

Für uns Menschen ist die Lupus-Studie eine weitere Bestätigung für die enormen Heilkräfte der Alfalfa-Sprossen. Ob Sie nun an einer Autoimmunerkrankung leiden oder nicht, in jedem Fall stärken Sie mit Alfalfa Ihre Abwehrkräfte. Ihr Immunsystem wird es Ihnen danken!

Alfalfa-Sprossen richtig keimen

Alfalfa-Sprossen sind mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich. Den höchsten Vitalstoffgehalt erhalten Sie aber, wenn Sie sich die Sprossen selbst ziehen und frisch als Rohkost verzehren. Das Keimen selbst ist nicht nur einfach, es bereitet auch Freude, dem kostbaren Gut beim Wachsen zuzusehen!

Verwenden Sie ein Keimgerät, einen Sprossenturm oder ein umgedrehtes, verschlossenes Einmachglas. Nehmen Sie ein bis drei Esslöffel Alfalfa-Samen aus dem Biohandel und bedecken Sie sie im Keimbehälter mit kaltem Wasser. Das vorherige Einweichen der Samen ist aufgrund ihrer leichten Keimfähigkeit nicht notwendig.

Das Wasser sollte langsam durch ein Loch in der Keimschale abfliessen können. Die wachsenden Keimlinge spülen Sie idealerweise drei Mal täglich mit frischem Wasser.

Bereits am nächsten Tag beginnen die Samen in der Regel zu keimen. Meist heißt es, dass nach 10 - 14 Tagen die Aminosäure L-Canavanin, ein natürlicher Frassschutz des Samens, vollständig abgebaut ist. Manche Studien weisen jedoch darauf hin, dass man die Pflanzen besser länger keimen lassen sollte, um die 3 Wochen! – In konzentrierter Form ist Alfalfa auch als Pulver erhältlich, dass Sie beispielweise als vitalisierende Zutat für Smoothies verwenden können.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.