Zentrum der Gesundheit
  • Salbeipflanze in einem Topf
8 min

Salbei - das aromatische Küchengewürz

Salbei ist eine Heilpflanze mit starker antibakterieller, pilzfeindlicher, zusammenziehender und schweißhemmender Wirkung. Die aromatische Pflanze (Salvia officinalis) ist so vielseitig einsetzbar, dass sie schon seit jeher als wertvolles medizinisches Heilkraut bei vielerlei Beschwerden eingesetzt wird. In der Küche kann Salbei zum Würzen und Konservieren eingesetzt werden.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 13 März 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Salbei: Gewürz für die feine Küche

Der vielseitige und aromatische Salbei (Salvia officinalis) kann in der Küche für verschiedene Zwecke verwendet werden. Da er einen starken Geschmack hat, ist es wichtig, ihn sparsam zu verwenden - gerne kombiniert mit anderen mediterranen Gewürzen, wie Rosmarin, Thymian oder Oregano.

Frische Salbeiblätter haben ein intensiveres Aroma als getrocknete, aber beide Varianten können in der Küche zum Einsatz kommen.

Bekannt für seinen aromatischen Geschmack, wird das vielseitige Kraut in der vegetarischen und veganen Küche sehr oft als Gewürz verwendet.

Es eignet sich hervorragend für italienische Gerichte wie Pasta und Risotto, wo es eine tiefgründige Geschmacksdimension hinzufügt. Salbei veredelt auch Gemüseeintöpfe, Saucen und Füllungen mit seiner herzhaften Note. In der mediterranen Küche oft verwendet, passt es gut zu Tomaten-basierten Speisen und Kartoffelgerichten.

Salbei kann auch in Butter angebraten und über Gnocchi geträufelt werden, wodurch ein einfaches Gericht elegant verfeinert wird. Getrocknet oder frisch, Salbei bereichert Suppen, Salate und sogar einige Brotsorten. Darüber hinaus wird es in der modernen Küche für kreative vegane Alternativen, wie Tofu- und Pilzgerichte, geschätzt.

Salbei-Tee

Gießen Sie einfach kochendes Wasser (200 ml) über die frischen oder getrockneten Blättchen (1 EL) und lassen Sie den Tee 1 - 3 Minuten ziehen, seihen Sie den Tee dann ab und geben ein paar Spritzer Zitronensaft hinzu.

Der Tee wirkt antimikrobiell, schweißhemmend und lässt bei stillenden Müttern (die abstillen möchten) den Milchfluss versiegen. Außerdem wird vermutet, dass der Tee sogar den Blutzuckerspiegel senken kann ( 1 ).

Wie alle Heilkräutertees sollte er nicht dauerhaft getrunken werden. Nach 10 Tagen machen Sie daher eine Pause von 3 bis 4 Tagen, bevor Sie den Tee erneut 10 Tage genießen können. Dann sollte eine längere Pause von z. B. 2 bis 4 Wochen folgen.

Aromatisiertes Wasser

Fügen Sie einige frische Salbeiblätter zu einer Karaffe mit Wasser hinzu, um es entsprechend zu aromatisieren - ein angenehm erfrischendes Getränk im Sommer.

Konservieren von Lebensmitteln

Die frischen Blättchen können auch in Gewürzmischungen gegeben werden, die man zum Einlegen und Konservieren von Gemüse oder (Nuss-)Käse verwendet.

Salbei im Garten pflanzen und ernten

Als Sonnenanbeterin braucht die Pflanze einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Wählen Sie einen Ort in Ihrem Garten, der mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält. Der Boden muss durchlässig sein. Bei festem, lehmigem Boden arbeiten Sie Kompost ein, um die Bodenstruktur zu verbessern.

Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr nach dem letzten Frost. Dadurch haben die Pflanzen genügend Zeit, sich vor dem Winter zu etablieren. Achten Sie beim Kauf auf frostharte Sorten. Anfangs und in heißen, trockenen Sommern benötigt der Salbei regelmäßige Wassergaben.

Wenn Sie Blätter ernten möchte, schneiden Sie am besten ganze Triebspitzen ab, da die Pflanze sich dann verzweigt.

Eine alte Heilpflanze

In der traditionellen Pflanzenheilkunde hat Salbei drei Haupteinsatzgebiete: Atemwegserkrankungen ( 5 ) ( 6 ), Probleme im Mund- und Rachenraum ( 7 ) ( (einschließlich der Zahnpflege ) sowie übermäßiges Schwitzen ( 8 ).

Aus der aromatischen Pflanze lassen sich jedoch auch Präparate für andere Einsatzgebiete zubereiten, wie zum Beispiel ein antimikrobielles Gesichtswasser bei Hautproblemen oder ein Tee, der den Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen kann ( 9 ) und nebenbei Müttern beim Abstillen hilft, weil er den Milchfluss eindämmen kann.

"Wie kann ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?"

Dieser Merksatz aus dem 13. Jahrhundert soll an der ältesten medizinischen Fakultät Europas im italienischen Salerno gelehrt worden sein - und kann auch heute noch dazu motivieren, dem in blau oder violett blühenden Salbei im Kräutergarten ein besonders schönes und sonniges Plätzchen zu reservieren.

Schon allein der Name der Heilpflanze weist auf ihre eindrucksvollen Fähigkeiten hin: Die botanische Bezeichnung lautet Salvia officinalis, wobei Salvia vom lateinischen Wort "Salvare" stammt und "Heilen" bedeutet, während "officinalis" auf eine arzneilich wirksame Pflanze hinweist.

Im zehnten Jahrhundert benutzten arabische Ärzte frischen Salbeitee zur regelmäßigen Steigerung ihrer geistigen Fähigkeiten. Sie süßten die würzige Lösung mit Honig und nannten das Gebräu schließlich "Bei guter Gesundheit".

* Salbei-Extrakt in Kapseln finden Sie hier unter diesem Link

Für die Zahnpflege

Im Bereich von Mund und Rachen ist Salbei eines der bewährtesten und sichersten natürlichen Heilmittel. Vor Erfindung von Zahnbürste und Zahncreme wickelte man sich möglicherweise ein Salbeiblatt um den Zeigefinger und massierte damit Zähne und Zahnfleisch. Auf diese Weise wurde Zahnfleischbluten verhindert, der Atem erfrischt und das Zahnfleisch gestärkt; Zahnbeläge wurden entfernt und Bakterien abgetötet. Daher wird die Heilpflanze heute (häufig gemeinsam mit anderen Heilkräutern) gerne in Zahncremes gemischt z. B. in diese *Zahncreme oder diese für besonders empfindliche Zähne.

Bei Prothesendruckstellen

Bei Prothesendruckstellen ist Salbei ebenfalls das Mittel der Wahl. Dazu gurgelt man stündlich mit einem Tee aus 1 Teelöffel der feingeschnittenen Blätter und 150 ml heißem Wasser. Die Gurgelzubereitung sollte 10 Minuten ziehen. (Will man den Tee einfach trinken, dann lässt man ihn nur 1 bis 3 Minuten ziehen.)

Bei Bluthochdruck

Die Heilpflanze enthält auch bestimmte Verbindungen, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben. Diese Verbindungen können dazu beitragen, die Blutgefäße zu erweitern und so den Blutfluss zu verbessern. Die blutdrucksenkende Wirkung der Pflanze ist in der Regel eher mild und natürlich auch nicht so stark wie bei verschreibungspflichtigen Medikamenten, die zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet werden. Auch müssen dazu Extrakte eingesetzt werden (z. B. 330 mg pro Tag), das Trinken von Tee genügt also für eine entsprechende Wirkung nicht ( 3 ).

Für die Atemwege

Über viele Jahrhunderte hinweg wurde Salbei zur Behandlung von Atemwegserkrankungen verwendet. Mit Honig und Zitronensaft oder mit Honig und Apfelessig (oder auch ganz ohne Honig) gilt der Tee auch heute noch als ein exzellentes Gurgelmittel gegen Mandelentzündung, Rachenentzündung und Kehlkopfentzündung – und soll sogar von Opernsängern genutzt werden, um ihre Stimme gesund und munter zu halten.

Salbeibonbons aus Honig und Bienenwachs wurden als Behandlungsmethode bei Tuberkulose eingesetzt. Sie halfen dabei, Hustenattacken zu lindern. Das war besonders dann erfolgversprechend, wenn zugleich heißes mit Zitronensaft gemischtes Wasser getrunken wurde. Die Mönche im Mittelalter stellten außerdem einen Sirup aus Honig, Apfelessig und der aromatischen Heilpflanze her. Er diente zur Behandlung von Husten, Erkältungen, Halsentzündungen und Bronchitis – und wurde die beliebteste Medizin der damaligen Zeit.

Verantwortlich für die gute Wirkung der Heilpflanze auf die Atemwege sind bestimmte antimikrobiell wirksame ätherische Öle (z. B. Thujon) sowie zusammenziehende Tannine (z. B. Rosmarinsäure).

Besonders wirksam bei Atemwegserkrankungen, Erkältungen und anderen Infekten mit Virusbeteiligung ist die Kombination von Salbei mit der Zistrose (Cistus), die ebenfalls eine sehr starke und gegen Viren wirksame Heilpflanze ist.

Gegen übermäßiges Schwitzen

Auch ist schon lange bekannt, dass Salbei die Schweißproduktion hemmt und sich daher als Beigabe in Deos sehr gut macht. Wissenschaftler konnten zeigen, dass es spezielle antiseptische und adstringierende (zusammenziehende) Substanzen sind, die zur schweißhemmenden Wirkung der Heilpflanze führen ( 11 ).

Selbstgemachtes schweißhemmendes Deo-Spray

Das selbstgemachte Deo-Spray wirkt schweißhemmend und kann einfach unter die Achseln gesprüht werden, ist aber auch ein gutes Mittel bei vielen Hautproblemen, z. B. bei Juckreiz, Ekzemen oder Pilzbefall.

Zutaten:

  1. ½ Tasse frische Salbeiblätter
  2. 300 ml Wasser
  3. 3 Gewürznelken und 1 Sternanis-Blüte

Zubereitung:

15 Minuten lang unter mehrmaligem Umrühren köcheln und dann abkühlen lassen. Abseihen, in eine sterile Flasche mit Zerstäuber geben und gut verschließen. Die Flüssigkeit kann auch als Badezusatz oder Erfrischungsspray oder auch als Gesichtswasser verwendet werden.

In den Wechseljahren

In einer randomisierten kontrollierten Doppelblindstudie von 2020 zeigte sich der Salbei - vermutlich wegen seines Gehalts an Phytoöstrogenen - auch hilfreich bei Beschwerden in den Wechseljahren ( 2 ). Die 66 Teilnehmerinnen litten an den typischen Wechseljahresbeschwerden und nahmen drei Monate lang täglich drei Tabletten mit je 100 mg Salbeiextrakt oder dieselbe Menge Placebotabletten. Im Vergleich zur Placebogruppe verbesserten sich in der Heilpflanzengruppe die Beschwerden deutlich: Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, Schlafstörungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Depressionen, Nervosität, geringe Libido.

Ein altes Konservierungsmittel

Die Chinesen sollen in jenen Zeiten, als noch Tauschhandel betrieben wurde, für eine Kiste getrockneten Salbei drei Kisten ihres beliebten Schwarzen Tees eingetauscht haben. Sie nutzten die Heilpflanze als Medizin und Deodorant, aber auch als Konservierungsmittel. ( 10 )

Rindfleisch und Geflügel wurde mit Hilfe der duftenden Blättchen und Salz oder Essig nicht nur aromatischer und würziger, sondern auch langlebiger gemacht. Ein auf diese Weise behandeltes Fleisch erzielte auf den Märkten besonders hohe Preise und wurde schnell zu einer lukrativen Handelsware.

Mögliche Nebenwirkungen von Salbei

Die Heil- und Gewürzpflanze ist in der Regel sicher, wenn sie in moderaten Mengen als Gewürz oder als Tee (1 - 2 Tassen pro Tag) und wenn sie nicht dauerhaft verwendet wird.

Zu Nebenwirkungen kann es (von einer Allergie einmal abgesehen) eher nur dann kommen, wenn die Pflanze in zu hohen Dosen in Extraktform oder in Form ätherischer Öle eingenommen wird oder man auch den Tee in größeren Mengen und dann auch noch langfristig bzw. dauerhaft trinkt.

In diesen Fällen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen oder Durchfall kommen.

Da ätherisches Salbeiöl Stoffe, wie Kampfer, Thujon und Terpene enthält, die in konzentrierter Form für den Embryo oder für Neugeborene giftig sein könnten, wird häufig von der Heilpflanze während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Da die Warnung jedoch mit den möglichen toxischen Wirkungen der ätherischen Öle begründet wird, ist nicht davon auszugehen, dass eine Tasse des Tees oder das eine oder andere Salbeiblättchen im Essen in diesen Lebensphasen problematisch sein könnte.

Die Heilpflanze enthält auch Verbindungen, die eine östrogenähnliche Wirkung haben können. Aus diesem Grund hat die Pflanze auch so eine gute Wirkung bei Frauen in den Wechseljahren (wenn sie als Extrakt eingenommen wird).

In Form von dann und wann einer Tasse Tee oder ab und an kleinen Würzmengen im Essen stellt der Salbei jedoch auch hier keine Gefahr für Schwangere (oder solche, die schwanger werden möchten) oder auch für Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs dar. Es sind stets nur größere Mengen und ein dauerhafter Verzehr, was hier u. U. problematisch sein könnte.

Sollten Sie eine Nahrungsergänzung mit Extrakten oder ätherischem Salbeiöl zu therapeutischen Zwecken einnehmen wollen, wenn Sie also bereits an einer (chronischen) Krankheit leiden, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.