Blutverdünner sind bei Corona auch vorbeugend sinnvoll
Forscher der medizinischen Fakultät der Mount Sinai Universität in New York schrieben im Journal of the American College of Cardiology im August 2020, dass in Sachen Corona Blutverdünner auch bereits prophylaktisch sinnvoll seien ( 1 ).
Bekannt ist, dass es bei einer Corona-Erkrankung zu lebensgefährlichen Blutgerinnseln in Form von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Lungenembolien kommen kann. Daher werden Patienten mit schweren Verläufen in den Kliniken seit einiger Zeit mit Blutverdünnern (Blutgerinnungshemmern) behandelt, was auch tatsächlich deren Überlebenschancen erhöht ( 3 ).
In der Studie der Mount-Sinai-Forscher zeigte sich nun, dass die Überlebenschancen auch dann stiegen, wenn Blutverdünner bereits vor Eintritt ins Krankenhaus gegeben werden.
Sterberisiko durch Corona konnte mit Blutverdünnern halbiert werden
Teilnehmer der Studie waren 4.389 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 65 Jahren. 44 Prozent der Patienten waren Frauen.
- Gruppe 1: 34,9 Prozent erhielten keine Blutverdünner.
- Gruppe 2: 20,5 Prozent erhielten Blutverdünner in therapeutischen Dosen.
- Gruppe 3: 44,6 Prozent erhielten die Blutverdünner bereits vor einer Einlieferung ins Krankenhaus (48 Stunden zuvor).
Man konnte nun beobachten, dass die Gruppen 2 und 3 in der Klinik mit einem nur halb so hohen Sterberisiko zu rechnen hatten – ganz gleich, ob sie die blutverdünnenden Medikamente erst in der Klinik in hohen Dosen erhalten hatten oder schon zu Hause in prophylaktisch niedrigeren Dosen. Auch mussten sie seltener intubiert werden. Das Risiko für eine künstliche Beatmung war bei den Blutverdünner-Patienten um 30 Prozent geringer.
Nebenwirkungen durch Blutverdünner bei kurzfristiger Therapie gering
Nebenwirkungen konnte keine beobachtet werden, zumindest keine, die nicht auch in der Gruppe jener Patienten aufgetreten wären, die keine Blutverdünner erhalten hatten. Lediglich bei 3 Prozent der Patienten, die Blutverdünner in therapeutischen Dosen erhielten, traten innere Blutungen auf.
Bei den Patienten, die die Blutverdünner prophylaktisch nahmen, waren es 1,7 Prozent und bei jenen, die keine Blutverdünner bekamen, waren es 1,9 Prozent, so dass die prophylaktische Einnahme hier kein Risiko darstellte.
Schon seit 1970 bekannt: Blutverdünner senken Sterberisiko bei Grippe
Wie schon in der Einleitung erwähnt, handelt es sich beim erhöhten Blutgerinnselrisiko nicht um eine Besonderheit von Corona, wie man aufgrund der derzeitigen Berichterstattung glauben könnte. Auch bei der Grippe steigt das Risiko für Thrombosen und Embolien, was man schon seit mindestens der Grippesaison 1969/70 weiss, wie wir in unserem ersten Artikel zum Thema Blutverdünner bei Covid-19 erklärt hatten ( 2 ).
Damals konnte man die grippebedingten Sterbefälle abrupt auf Null senken, als man begann, den Patienten Blutverdünner zu geben. Bitte lesen Sie die Details dazu im vorigen Link nach.
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