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Covid: Hohe Sterberate bei Beatmungspatienten

Noch vor wenigen Wochen glaubte die Welt, bei schweren Covid-19-Verläufen sei ein Beatmungsgerät lebensrettend. Jetzt erfahren wir: Gerade jene Corona-Patienten, die künstlich beatmet werden, sterben besonders häufig.

Aktualisiert: 09 Februar 2024

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Beatmung bei Covid-19 doch nicht so lebensrettend

Ein Beispiel für die verwirrende und gleichzeitig Panik verbreitende Berichterstattung der Mainstream-Medien und auch dafür, wie wenig Ärzte zu wissen scheinen, ist jene über Beatmungsgeräte und deren Sinnhaftigkeit bei schweren Covid-19-Verläufen.

Seit Wochen werden Beatmungsgeräte fast schon als einzige Überlebenschance in der weltweiten Corona-Pandemie dargestellt. Tesla, GM und Ford stellen statt Autos nunmehr Beatmungsgeräte her. In Deutschland erhält das Lübecker Familienunternehmen Dräger (Hersteller für Medizin- und Sicherheitstechnik) einen 200-Millionen-Euro-Auftrag für 10.000 Beatmungsgeräte, womit die Zahl der mit Beatmungsgeräten ausgestatteten Intensivbetten (bis zum Jahresende!) um ein Drittel erhöht werden soll ( 5 ).

Auch in der Schweiz liest man beim SRF Mitte März: "Knappheit wegen Coronavirus, Neue Beatmungsgeräte – aber woher? Der Bund bestellt 900 zusätzliche Beatmungsgeräte für Schweizer Spitäler. Doch reicht das wirklich im Ernstfall?" ( 6 )

Seit wenigen Tagen nun erfahren wir, dass die Sterberate bei intubierten Covid-19-Patienten besonders hoch sei und eine künstliche Beatmung nur eine Minderheit überleben lässt.

Vor Wochen hiess es: „Wer kein Beatmungsgerät bekommt, stirbt!“

Uns wurde wochenlang Angst und Schrecken eingeflösst mit der Aussage, die Beatmungsgeräte auf den Intensivstationen könnten nicht ausreichen und Ärzte müssten – wie es angeblich in Italien der Fall war – im Zweifel entscheiden, welchen Patienten sie aufnehmen und an die Beatmung anschliessen und welchen sie sterben lassen.

Im Juristen-Fachblatt Legal Tribune Online beispielsweise hiess es am 23.3.2020 ( 1 ), „bis zum Ende der Corona-Pandemie prognostiziert die Bundesregierung wenigstens 50 Millionen Infizierte, von denen 2,5 Millionen zum Überleben auf eine rund zehntägige künstliche Beatmung angewiesen sein werden. […] Was ein Überschreiten der Kapazitäten bedeutet, zeigt das Beispiel Italien: "Jedes Beatmungsgerät wird zu Gold". Wer keines bekommt, stirbt.“

Jeder glaubte dank dieser und ähnlicher Berichterstattung, dass ein Beatmungsgerät das Überleben garantiert.

Jetzt heisst es: „Sterberate bei Beatmungspatienten besonders hoch!“

Seit einigen Tagen aber (Stand 25.4.2020) liest man nun, dass es vielleicht besser ist, gar nicht erst an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu werden. Denn bei den intubierten Patienten ist die Sterberate besonders hoch und Ärzte rätseln, warum das wohl so sei. In einem Artikel im Merkur ( 2 ) werden einige diesbezügliche Studienergebnisse genannt (wie üblich beim Merkur ohne Quellenangabe):

In der Stadt New York seien 80 Prozent der infizierten Personen, die an Beatmungsgeräten angeschlossen waren, verstorben ( 7 ). Aus London käme ein Bericht, demzufolge von 1053 intubierten Covid-19-Patienten, nur 355 überlebten ( 8 ) – und eine kleine Studie aus Wuhan (China) brachte ans Tageslicht, dass von 22 beatmeten Patienten fast alle, nämlich 19 starben ( 3 ).

Ähnliche Informationen kommen aus der Universitätsklinik Innsbruck. Oberarzt Frank Hartig, der in den letzten Wochen Dutzende Covid-19-Patienten betreute, bestätigte laut rainews.it die Problematik ( 9 ):

"Patienten kommen mit niedriger Sauerstoffsättigung in die Ambulanz, bis auf erhöhte Atemfrequenz geht es ihnen den Umständen entsprechend gut, obwohl sie bei derart schlechten Blutgasen laut Lehrbuch unverzüglich intubiert werden sollten", so Hartig. Gäbe man ihnen sodann zwei Liter Sauerstoff, werde zwar die Sauerstoffsättigung etwas besser, aber ein paar Stunden später liegen viele von ihnen auf der Intensivstation mit Intubation und schwerem Lungenversagen.

Warum Beatmungsgeräte so wenige Menschen retten

Natürlich sind jene Patienten, die intubiert werden müssen, schon vor der künstlichen Beatmung schwer krank und hatten somit ein hohes Sterberisiko.

Auch sind bekanntlich die meisten Corona-Todesopfer höheren Alters und litten dazu noch an – meist zahlreichen – Vorerkrankungen, so dass auch eine künstliche Beatmung hier keinen rettenden Einfluss mehr haben konnte (völlig unabhängig davon, ob sie zusätzlich Corona-positiv waren oder ein anderes Virus/eine andere Infektion hatten).

Allerdings werde wohl auch überlegt, ob es nicht an den Beatmungsgeräten selbst liegen könnte, die letztendlich zu einem verfrühten Tode führten – etwa weil sie eine besonders schädliche Immunreaktion auslösten, weil sie die Viren erst recht in den Lungen verteilten und die schützende Lungenschleimhaut austrockneten. Viele Ärzte vermuten, es ist sogar der Sauerstoff selbst, der "irgendwelche Kaskaden auslöst". ( 9 )

Dann zeigte sich aufgrund von Obduktionen, von denen lange Zeit eindringlichst abgeraten wurde (weil man die Ansteckung der Gerichtsmediziner befürchtete), dass viele Covid-19-Patienten an Lungenembolien versterben. Bei Embolien jedoch hilft ein Beatmungsgerät natürlich nichts. Gegen Embolien wurden die Patienten jedoch auch oft nicht behandelt. Erst Ende April entdeckte man, dass die Gabe von Gerinnungshemmern (Blutverdünnern) das Leben vieler Menschen u. U. hätte retten können.

Noch kann niemand erkennen, was die optimale Beatmung für den einzelnen Patienten wäre

In einer Pressemitteilung der Technischen Universität München vom 23.4.2020, wurde ebenfalls auf die Problematik hingewiesen, dass eine künstliche Beatmung zwar Leben retten könne, dass aber die Druckbeatmung gleichzeitig auch eine enorme Belastung für das Lungengewebe sei, was insbesondere bei vorgeschädigter Lunge tödliche Folgen haben könne.

Das Hauptproblem sei, so Wolfgang Wall, Professor für Numerische Mechanik an der TU München, dass es keine Messmethode gäbe, mit der man feststellen könne, was in der Lunge und ihren feinsten Verästelungen während der Beatmung geschieht. Genau das aber wäre nötig, um die für den einzelnen Patienten optimale Beatmung einzustellen.

Nach vielen Jahren Forschung konnte die Arbeitsgruppe von Dr. Wall nun ein digitales Lungenmodell entwickeln, mit dessen Hilfe dem Behandelnden angezeigt wird, welche Einstellungen des Beatmungsgeräts für den jeweiligen Patienten erforderlich sind und welche für ihn schädlich wären. Professor Wall hofft, dass bald an jedem Beatmungsplatz ein digitales Lungenmodell die Überlebenschancen der Patienten erhöhen kann ( 10 ) ( 11 ) ( 12 ).

Die neue Strategie scheint derzeit in jedem Fall zu sein, den Anschluss an Beatmungsgeräte möglichst lange hinauszuzögern. Was aber, wenn eine künstliche Beatmung unumgänglich wird?

Jeder Patient braucht eine individuell abgestimmte Beatmungstherapie!

Eine wichtige Veröffentlichung der Universität Göttingen ( 4 ) bestätigte, dass es alles andere als sinnvoll sei, jedem Covid-19-Patienten dieselbe Beatmungstherapie angedeihen zu lassen, da hier ein individuelles Vorgehen erforderlich sei. Was dem einen Patienten helfe, könne für den anderen fatal oder nicht ausreichend sein, so die Forscher – was offenbar bisher nicht berücksichtigt wurde.

Auch ohne digitales Lungenmodell haben die Notfall- und Intensivmediziner der Uni Göttingen ein Konzept entwickelt, das anhand verschiedener Lungenparameter und der individuellen Symptomatik des Patienten eine individuell passende Beatmung ermöglicht.

Kommt man nun selbst oder ein Angehöriger mit entsprechenden Symptomen in die Klinik, kann man nur hoffen, dass die dort agierenden Ärzte von der Göttinger Veröffentlichung wissen und die Inhalte anwenden und auch an Blutverdünner denken.

Kümmern Sie sich ausserdem schon vorbeugend um die üblichen Vorsichtsmassnahmen. Stärken Sie Ihr Immunsystem, denken Sie an Vitamin C und Vitamin D und leben Sie so gesund wie möglich. Informationen dazu finden Sie in den angegebenen Links und auch z. B. hier: Hausmittel mit Anti-Virus-Wirkung

UV-Strahler statt Beatmungsgeräte?

Lungenspezialist Roger Seheult erklärte laut infosperber.ch ( 14 ), "man hätte – statt mehr Atemgeräte – rechtzeitig ausreichend UV-Strahler mit einer Wellenlänge von 220 Nanometer herstellen sollen." Laut einer Studie vom Dezember 2018 ( 14 ) zerstörten diese Viren und Bakterien, seien aber (bei sachgemässem Einsatz) für Menschen ungefährlich. Gerade in öffentlichen Räumen, wie Krankenhäusern, Flughäfen, Flugzeugen, Schulen und Restaurants seien diese Geräte ein sicheres Mittel, um die Verbreitung dieser Krankheitserreger zu verhindern.

Allerdings gibt es bereits Meldungen von Personen, die aufgrund von UV-Geräten Augenschäden zu beklagen hatten, da sie die Geräte nicht ordnungsgemäss eingesetzt hatten. So sollte man z. B. UV-Geräte in Räumen einsetzen, BEVOR Menschen den Raum betreten. Die Geräte desinfizieren also den Raum, werden sodann ausgeschaltet und erst jetzt kann man den Raum wieder nutzen ( 15 )

Korrekturen/Ergänzungen/Updates

18.4.2020: Wir haben Quelle (9), die Beobachtungen vom Innsbrucker Oberarzt Frank Hartig, eingefügt.

25.4.2020: Wir haben die Informationen der Technischen Universität München eingefügt (10 - 12).

7.6.2020: Wir haben die Informationen zu UV-Strahlern (13, 14) und Blutverdünnern eingefügt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.