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3 min

MIND-Ernährung schützt vor Alzheimer

Die MIND-Ernährung kann bei älteren Menschen so gut die kognitiven Fähigkeiten erhalten, dass auch dann keine Alzheimer Erkrankung auftritt, wenn sich bereits die entsprechenden Plaques im Gehirn entwickelt haben.

Stand: 23 November 2024

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MIND-Ernährung senkt Alzheimer-Risiko

Bei manchen Menschen entwickeln sich im Laufe des Alterungsprozesses proteinhaltige Ablagerungen im Gehirn.

Jene Ablagerungen, die man mit der Alzheimer Erkrankung in Verbindung bringt, nennt man Amyloid-Plaques (die zwischen den Nervenzellen sind) und Tau-Fibrillen (im Innern der Zellen). Sie führen zu kognitiven Störungen und mit der Zeit zu geistiger Verwirrung.

Forscher der Rush University Medical Center stellten nun jedoch fest, dass ältere Menschen – auch wenn sie diese Ablagerungen bereits haben – dank der sog. MIND-Ernährung ihr Alzheimer-Risiko senken können.

MIND steht für Mediterranean-DASH Diet Intervention for Neurodegenerative Delay(deutsch: Mediterrane-DASH-Ernährung zur Verzögerung des neurodegenerativen Verfalls).

MIND-Ernährung schützt vor Demenz nach Schlaganfall

Die MIND-Ernährung ist eine Mischung aus der mediterranen Ernährung und der DASH-Ernährung. DASH steht für Dietary Approaches to Stop Hypertension und bezeichnet eine Ernährung, die insbesondere für Betroffene mit Bluthochdruck entwickelt wurde, aber auch bei vielen anderen chronischen Beschwerden hilfreich ist.

Wir haben die MIND-Ernährung bereits in unserem Artikel über die Prävention von Demenz nach einem Schlaganfall vorgestellt.

MIND-Ernährung muss nicht zu 100 Prozent umgesetzt werden

In der Studie der Rush University – sie nennt sich Rush Alzheimer's Disease Center's ongoing Memory and Aging Project und begann im Jahr 1997 – zeigte sich, dass die MIND-Ernährung auch dann hilft, wenn sie wenigstens zu einem grossen Teil umgesetzt wird (1).

Sie muss also nicht zu 100 Prozent eingehalten werden. Die entsprechenden Studienteilnehmer hatten keine kognitiven Probleme. Veröffentlicht wurde die Studie im September 2021 im Journal of Alzheimer's Disease.

Trotz Ablagerungen im Gehirn kein Alzheimer

„Einige der Teilnehmer hatten bei einer späteren Obduktion bereits genügend Plaques und Fibrillen im Gehirn, um zu Lebzeiten an einer Alzheimer Erkrankung zu leiden. Das aber war nicht der Fall. Sie hatten keinerlei Alzheimer-Symptome (2)“, erklärt Dr. Klodian Dhana, Studienautor und Professor der geriatrischen Abteilung auf der Inneren an Rush Uniklinik.

„Sie konnten ihre kognitiven Fähigkeiten trotz der Anhäufung dieser Ablagerungen aufrechterhalten. Die MIND-Ernährung scheint hier einen grossen Beitrag zu leisten und steht selbst bei den alzheimer-typischen krankhaften Veränderungen im Gehirn mit besseren kognitiven Funktionen im Zusammenhang.“

So einfach funktioniert die MIND-Ernährung

Insgesamt nahmen 569 Personen an der Studie teil. Sie hatten zu Beginn keinerlei Anzeichen von Demenz und wurden jährlich auf mögliche Veränderungen ihrer kognitiven Fähigkeiten hin untersucht. Zusätzlich dokumentierten sie regelmässig ihre Ernährungsgewohnheiten. Dazu gaben sie auf einer Liste mit 144 Lebensmitteln an, ob und wie oft sie diese Lebensmittel zu sich nahmen. Die Teilnehmer wurden nun in unterschiedliche Gruppen eingeteilt, abhängig davon, wie gut sie die MIND-Ernährung einhielten. Optimale Ergebnisse erzielten dabei jene Teilnehmer, die die MIND-Ernährung bestmöglich durchzogen, was bedeutete, dass sie

  1. mindestens dreimal wöchentlich Vollkornprodukte assen und
  2. täglich eine Portion grünes Blattgemüse und eine Portion eines anderes Gemüses,
  3. als Snack Nüsse zu sich nahmen,
  4. alle zwei/drei Tage Hülsenfrüchte assen,
  5. zweimal wöchentlich Beeren und Geflügel
  6. und mindestens einmal wöchentlich Fisch verzehrten.

Gleichzeitig sollte der Verzehr ungesunder Lebensmittel so gering wie möglich sein. Dazu zählten Butter, Margarine, Süssigkeiten ( Zucker erhöht das Alzheimerrisiko), Kuchen, Käse (Vollfettstufe) und frittierte Speisen sowieso Fastfood.

Schützen Sie sich mit der Ernährung vor Alzheimer!

„Wir stellten fest, dass die Teilnehmer ein umso besseres Erinnerungs- und Denkvermögen hatten, je besser sie die MIND-Ernährung umsetzten – auch dann, wenn sie bereits wie erklärt Ablagerungen im Gehirn hatten. Die Ernährung hat offenbar eine schützende Funktion und sorgt trotz der alzheimertypischen Veränderungen im Gehirn für gute kognitive Funktionen“, so Professor Dhana.

„Die Ernährung kann das Demenzrisiko folglich stark beeinflussen – sowohl zum Guten als auch zum Schlechten.“ Da es recht einfach umzusetzende Ernährungsregeln sind, kann jeder dazu beitragen, sich vor altersbedingten Demenzen zu bewahren.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.