Fleischfrei essen reduziert Risiko für Krebs
Krebs mag teilweise Schicksal sein, ist zu einem grossen Teil aber auch lebensstil- und ernährungsbedingt. Pflanzenbasierte Ernährungsformen gelten dabei als besonders krebsschützend. Denn im Fleisch liegen zahlreiche krebserregende Stoffe vor, z. B. das Kohlenhydrat namens Neu5Gc (wir berichten hier: Wie Fleisch Krebs verursacht), Hämeisen und natürlich die Nitrite in Wurst und verarbeiteten Fleischprodukten.
Wissenschaftler der University of Oxford (UK) überprüften, inwiefern die Ernährung einen Einfluss auf das Krebsrisiko hat. Sie analysierten dazu die Daten von über 470.000 Briten im Alter zwischen 40 und 70 Jahren. Die Ergebnisse erschienen im Februar 2022 im Journal BMC Medicine.
52 Prozent der Leute ass Fleisch häufiger als fünfmal wöchentlich. Bei 44 Prozent kam Fleisch maximal fünfmal wöchentlich auf den Tisch, 2 Prozent lehnten Fleisch ab, assen aber Fisch und weitere 2 Prozent lebten vegetarisch oder vegan.
Mehr Fleisch, mehr Krebs
Im Laufe von 11 Jahren erkrankten 12 Prozent der TeilnehmerInnen an Krebs – darunter waren insbesondere jene, die reichlich Fleisch konsumierten (1). Die Ergebnisse sahen wie folgt aus:
- Das Krebsrisiko war bei den Leuten, die maximal fünfmal wöchentlich Fleisch zu sich nahmen, um 2 Prozent niedriger als bei den Vielfleischessern (mehr als fünfmal wöchentlich Fleisch).
- Das Krebsrisiko war bei den Fischessern um 10 Prozent niedriger als bei den Vielfleischessern.
- Das Krebsrisiko war bei den Vegetarieren und Veganern um 14 Prozent niedriger als bei den Vielfleischessern.
Vielfleischesser: häufiger Darm-, Prostata- und Brustkrebs
Schaute man sich einzelne Krebsarten an, konnte man ebenfalls ein geringeres Krebsrisiko bei den Wenigfleischessern feststellen:
- Wer maximal fünfmal Fleisch pro Woche konsumierte, hatte ein um 9 Prozent niedrigeres Darmkrebsrisiko als die Vielfleischesser
- Wer kein Fleisch, aber Fisch ass, hatte ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko für Prostatakrebs als die Vielfleischesser.
- Wer vegetarisch lebte, hatte ein um 31 Prozent niedrigeres Risiko für Prostatakrebs als die Vielfleischesser.
- Vegetarisch lebende Frauen nach den Wechseljahren hatten ein um 18 Prozent niedrigeres Brustkrebsrisiko als die Vielfleischesserinnen (mehr als fünfmal Fleisch pro Woche). Letzteres könnte aber auch daran liegen, dass die Vegetarierinnen durchweg schlanker waren als die Fleischesserinnen. Allerdings zeigte sich in einer weiteren Studie, dass Fleisch das Todesrisiko nach überstandenem Brustkrebs erhöht.
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Fleisch: auch mehr Leber- und Lungenkrebs
Hier berichten wir, wie Fleisch auch das Risiko für Speiseröhren-, Leber- und Lungenkrebs deutlich erhöht – und zwar beim Leberkrebs um bis zu 60 Prozent, beim Lungenkrebs um 20 Prozent.
In einer Studie von 2017 zeigte sich, dass mit jeden 100 bzw. 50 g Fleisch, die jemand isst, das Nierenkrebsrisiko um 21 Prozent bzw. 16 Prozent steigt (2). Auch das Bauchspeicheldrüsenkrebsrisiko steigt bei reichlichem Fleischverzehr, wie eine Untersuchung von 2016 ergab (3).
Natürlich handelt es sich hierbei meist um Beobachtungsstudien, in denen man Korrelationen überprüfte. Das heisst, eine Kausalität muss nicht zwangsläufig vorliegen. Allerdings ist eine solche auch schwierig zu überprüfen, weil bei jedem Menschen stets noch viele andere Aspekte krankheitsauslösend oder entsprechend schützend wirken können und sich Ernährungsgewohnheiten über die Jahre auch ändern können. Einige dieser Aspekte werden in den Studien berücksichtigt (Lebensstil, Vorerkrankungen, Bewegungspensum, soziodemographische und sozioökonomische Merkmale), aber natürlich nicht alle.
Die Lösung: pflanzenbasiert geniessen
Fleisch erhöht nicht nur das Krebsrisiko, auch kann ein plötzlicher Herztod durch rotes Fleisch mitbedingt sein. Essen Sie daher häufiger pflanzenbasiert. Schauen Sie sich dazu gerne in unserem ZDG-Kochstudio bei Youtube um oder auf unserer Website mit inzwischen über 2.200 rein pflanzlichen Rezepten.