Zentrum der Gesundheit
  • Mann mit Kopfschmerzen nimmt Vitamin B1
4 min

Je mehr Vitamin B1, desto geringer das Risiko für Migräne

Migränekopfschmerzen sind äusserst belastend und schwer behandelbar. Ein bestimmtes Vitamin könnte das Risiko einer Migräne senken. In einer Studie zeigte sich, dass eine Ernährung, die viel von diesem Vitamin enthielt, zu einem geringeren Auftreten von Migräne führte.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 22 April 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Migräne: Ursachen und Auslöser noch lange nicht geklärt

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die zu starken Kopfschmerzen und in vielen Fällen auch zu Übelkeit und Erbrechen führt. Betroffene sind mit Migräne im Allgemeinen nicht arbeitsfähig. Oft ist ein abgedunkelter Raum mit absoluter Ruhe der einzige Ort, an dem es Migräne-Patienten aushalten können.

Nach wie vor tappt die Wissenschaft in Sachen Ursachen, Entstehung und Therapie von Migräneattacken im Dunkeln. Was genau bei einer Migräne im Körper geschieht, ist nicht geklärt, so dass auch kaum präventive Massnahmen bekannt sind.

Wir beschreiben im folgenden Link die Massnahmen, die aus ganzheitlicher und naturheilkundlicher Sicht bei Migräne hilfreich sein können.

Ernährung kann Migräne beeinflussen

Auslöser einer Migräneattacke können Stress oder auch Hormonschwankungen sein. Aber auch die Ernährung kann eine Migräne beeinflussen. Da es jedoch meist so ist, dass jeder Betroffene auf andere Lebensmittel reagiert, lassen sich kaum allgemein gültige Empfehlungen geben. Im folgenden Link finden Sie jene Lebensmittel, die oft eine Migräne triggern können, selbst ein Stück Brot kann problematisch sein.

Dr. Clifford Segil, Neurologe am Providence Saint John’s Health Center in Kalifornien erklärte gegenüber Medical News Today ( 2 ):

„Trigger aus dem Bereich der Ernährung sind bei der Migräne häufig. Wein, Käse und Koffein sind typische Migräne-Trigger – obwohl Koffein in manchen Fällen auch die Schmerzen lindern kann. Wenn Patienten zum ersten Mal in meine Praxis kommen, bitte ich Sie, Tagebuch zu führen, damit wir auch herausfinden können, ob eventuell bestimmte Medikamente die Migräne auslösen können.“

(Besonders histaminreiche Nahrungsmittel spielen als Migräne-Trigger sehr häufig eine Rolle, wozu der genannte Käse und Wein gehören, aber auch Dosenfisch, Sauerkraut, Essig und viele mehr. Eine Liste dieser Lebensmittel finden Sie in unserem Artikel über Histaminintoleranz. In einem anderen Artikel beschreiben wir, wie die LIFE-Ernährung bei starker Migräne heilend wirken konnte.)

Kann Vitamin B1 bei Migräne helfen?

Im September 2022 erschien im Fachjournal Headache: The Journal of Head and Face Pain eine Studie, in der es hiess, dass Vitamin B1 (auch Thiamin genannt) bei manchen Betroffenen einer Migräne vorbeugen könnte ( 1 ). Vitamin B1 ist als Nervenvitamin bekannt und daher prädestiniert für neurologische Probleme. Es ist aber auch ganz allgemein für eine ausgeglichene Psyche und eine gute geistige Leistungsfähigkeit wichtig sowie am Kohlenhydratstoffwechsel und der Kollagenbildung beteiligt. Im obigen Vitamin-B1-Link finden Sie umfassende Informationen zu Vitamin B1, seinen Aufgaben und Funktionen.

Die chinesischen Forscher der Zhengzhou University analysierten in ihrer Studie die Daten von mehr als 13.000 Teilnehmern. 2.745 der Teilnehmer hatten in den vergangenen drei Monaten entweder eine Episode mit starken Kopfschmerzen oder eine Migräne erlebt.

Je mehr Vitamin B1, umso geringer das Migräne-Risiko

Festgehalten wurden auch das Alter der Teilnehmer, ihr Lebensstil, mögliche weitere Erkrankungen und ganz besonders die Ernährung. Es zeigte sich insbesondere bei den weiblichen Teilnehmern:

Je mehr Thiamin (Vitamin B1) die Ernährung der Teilnehmer enthielt, umso geringer war das Risiko einer Migräne. Bei Riboflavin (Vitamin B2) konnte kein entsprechender Zusammenhang entdeckt werden.

Vitamin B1 reguliert Serotoninspiegel

Dr. James Giordano, Professor für Neurologie und Biochemie am Georgetown University Medical Center in Washington D.C. kommentierte die Studienergebnisse folgendermassen:

„Die Studie bestätigt, dass die Ernährung einen merklichen Einfluss auf das Auftreten einer Migräne hat. Vitamin B1 scheint hier eine besondere Rolle zu spielen und die Migräne lindern zu können – was möglicherweise daran liegt, dass Vitamin B1 auch an der Regulierung des Serotoninspiegels im Gehirn beteiligt ist. Denn Fehlfunktionen im Bereich des Serotonins stehen in direktem Zusammenhang mit der Entstehung von Migräneattacken.“

Allerdings stammten die Daten zur Ernährung von den Teilnehmern selbst und wurden von den Wissenschaftlern nicht überprüft. Auch wurde nicht abgefragt, ob die Teilnehmer möglicherweise Nahrungsergänzungen einnahmen, die B-Vitamine enthielten. Beides kann eine Fehlerquelle darstellen.

Nahrungsergänzung bei Migräne: Vitamin B1 und Magnesium

Professor Giordano fasst zusammen: „Thiamin (Vitamin B1) könnte tatsächlich ein nützliches Nahrungsergänzungsmittel für Migränepatienten sein.“ Da Vitamin B1 auf Magnesium angewiesen ist, kann es sein, dass die Einnahme von Vitamin B1 gerade bei neurologischen Beschwerden keine Wirkung zeigt, wenn gleichzeitig ein Magnesiummangel vorliegt.

Vitamin B1 kommt im Körper meist in Form von Thiaminpyrophosphat (TPP) vor. Für die Umwandlung von Thiamin in TPP braucht es ein Enzym (Thiaminpyrophosphatase) – und dieses benötigt Magnesium.

Lebensmittel mit viel Vitamin B1 und Magnesium

Der Bedarf eines Erwachsenen an Vitamin B1 beträgt 1 bis 1,3 mg pro Tag. Hier finden Sie eine Liste mit Vitamin-B1-reichen Lebensmitteln, damit Sie Ihre Ernährung Vitamin-B1-reich gestalten können. Da Vitamin-B1-reiche Lebensmittel meist gleichzeitig auch viel Magnesium enthalten, wird mit den genannten Lebensmittel auch Ihr Magnesiumspiegel steigen.

Wenn Sie Vitamin B1 zusätzlich als Nahrungsergänzung einnehmen möchten, dann empfiehlt sich ein Vitamin-B-Komplex, da sich die B-Vitamine auch gegenseitig unterstützen und in ihrer Wirkung optimieren. Als begleitendes Magnesiumpräparat eignet sich z. B. Magnesiumcitrat, da dieses schnell resorbiert wird. Beides kann vorbeugend oder aber auch bei den ersten Migräneanzeichen eingenommen werden.

Auch ein konkreter Vitaminmangel kann Migräne mitverursachen, wie wir im vorigen Link erklären. Genauso kann eine Störung der Darmflora bei Migräne ursächlich beteiligt sein.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.