Wie Quecksilber aus Fisch ein Gesundheitsrisiko macht
Die Quecksilberbelastung im Fisch steigt immer weiter – und macht aus dem angeblich so gesunden Lebensmittel Fisch ein Gesundheitsrisiko. Denn Quecksilber ist ein starkes Neurotoxin (Nervengift) und kann – je nach Dosis und Dauer der Belastung – zu den unterschiedlichsten Symptomen führen.
Während eine akute Vergiftung mit deutlichen Beschwerden wie Koordinationsstörungen, Sehstörungen, Muskelschwäche sowie Hör- und Sprechstörungen einhergeht, kann eine chronische Vergiftung mit anhaltend niedrigen Dosen nahezu jedes chronische Gesundheitsproblem verstärken bzw. seine Entwicklung fördern, besonders Erkrankungen des Nervensystems, aber auch Autoimmunerkrankung und Herz-Kreislauferkrankungen. Auch die so weit verbreitete Schilddrüsenunterfunktion kann von Quecksilber mitverursacht werden. Hier finden Sie weitere Informationen: Quecksilber schadet dem Herzen und Quecksilber fördert Autoimmunerkrankungen.
Fisch enthält eine der giftigsten Quecksilberfomen
Auch die Art des Quecksilbers entscheidet über seine Giftigkeit, wobei Methylquecksilber als eine der giftigsten Quecksilberformen gilt – und genau diese Form des Quecksilbers ist im Fisch enthalten.
Bei nahezu allen Menschen lässt sich Methylquecksilber nachweisen, was auf die Allgegenwärtigkeit des Giftes hindeutet, so die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Besonders ungeborene Kinder sind betroffen, wenn ihre Mütter belasteten Fisch essen. Denn Quecksilber beeinträchtigt die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems.
Kinder, die im Mutterleib Quecksilber ausgesetzt sind, können später zu Störungen des Denk- und Erinnerungsvermögens neigen, zu Aufmerksamkeitsstörungen, Sprachstörungen oder auch zu Störungen der Feinmotorik ( 3 ).
Warum ist immer mehr Quecksilber im Fisch
Offenbar ist es die weltweite Überfischung in Kombination mit dem Klimawandel, die zu den steigenden Quecksilberwerten im Fisch führt – so eine Studie vom August 2019 ( 1 ), durchgeführt von Wissenschaftlern der Harvard John A. Paulson School of Engineering and Applied Sciences (SEAS) und der Harvard T.H. Chan School of Public Health.
Zwar soll die Quecksilberbelastung der Ozeane gesunken sein. Gleichzeitig jedoch stieg die Quecksilberbelastung bei manchen Fischarten, etwa im Thunfisch, im Lachs, im Kabeljau und im Schwertfisch. Der Grund sei wohl, dass diese Fische nun aufgrund der Überfischung nicht mehr ihre ursprünglichen Beutetiere finden und daher auf andere Beute ausweichen müssen, die nun jedoch stärker mit Quecksilber belastet ist, als es die ursprünglichen Beutetiere waren.
Zusätzlich führen die aufgrund des Klimawandels steigenden Temperaturen der Ozeane dazu, dass die Fische aktiver sind und folglich auch mehr Nahrung benötigen – und mehr Nahrung bedeutet wiederum mehr Quecksilber.
Ernährungsfachleute verschliessen die Augen und raten nach wie vor zu Fisch
Gerade Ernährungsfachleute ignorieren gerne die ökologischen und auch gesundheitlichen Folgen ihrer immer wieder gepredigten Empfehlung, doch unbedingt mehr Fisch zu essen, mindestens zweimal wöchentlich sollte es schon sein. Überfischung und die daraus entstehenden katastrophalen Folgen für die Meere und auch für spätere Generationen scheint es in ihrem Bewusstsein nicht zu geben.
Denn der Mensch isst bereits unsäglich viel Fisch, pro Kopf und Jahr um die 20 kg, was doppelt so viel ist wie noch vor 50 Jahren. Gleichzeitig gingen in diesem Zeitraum die Fischpopulationen weltweit um 50 Prozent zurück, bei Makrele und Thunfisch sind es gar 74 Prozent. Allein im Mittelmeer werden 96 Prozent der EU-Fischbestände überfischt! ( 6 )
Das bedeutet: Es wird pro Jahr mehr Fisch gefangen, als in diesem Jahr neue Fische heranwachsen können. Und so war der Earth Overshoot Day 2022 am 28. Juli.
Der Earth Overshoot Day ist der Erdüberlastungstag und damit jener Tag, an dem wir Menschen all jene natürlichen Ressourcen unseres Planeten aufgebraucht haben, für deren Erneuerung er ein volles Jahr benötigt ( 4 ).
Beifang: Für 1 kg Seezunge sterben 6 kg Fische
80 Millionen Tonnen Meeresfische werden alljährlich gefangen. Dabei werden 38,5 Millionen Tonnen Beifang in Kauf genommen. 38,5 Millionen Tonnen entsprechen endlos vieler Fische, die völlig sinnlos sterben müssen. Für 1 kg Shrimps sterben bis zu 20 kg andere Meereslebewesen. Bei der Seezunge kommt man auf etwa 6 kg Beifang je Kilogramm.
Dabei besteht Beifang natürlich nicht nur aus Fischen, sondern aus allen Lebewesen, die in den Netzen der Fischer landen und dort qualvoll verenden, etwa Wale, Robben, Schildkröten und auch Seevöge ( 5 ).
Beifang wird übrigens noch auf See tot ins Meer zurückgeworfen. Zwar ist diese Vorgehensweise mittlerweile verboten, da jedoch so gut wie keine Kontrollen stattfinden, geht man davon aus, dass die Fischer die neuen Vorgaben mehrheitlich ignorieren ( 7 ).
Klimawandel verändert nicht nur das Wetter!
„Klimawandel bedeutet also nicht nur, dass sich das Wetter ändert“, sagt Studienleiterin und Harvard-Wissenschaftlerin Amina Schartup in einem Artikel vom 7. August 2019, der in The Atlantic erschien ( 2 ). „Klimawandel bedeutet auch, dass sich das ändert, was auf unseren Tellern landet.“ Im Falle von Fisch bedeutet es: Mehr Quecksilber, mehr Gift, mehr Krankheit.
Und wer glaubt, bei Fisch aus Aquakultur auf der sicheren Seite zu sein, der erhält zwar tatsächlich Fisch, der höchswahrscheinlich weniger mit Quecksilber belastet ist, dafür aber reichlich Antibiotikarückstände aufweist. Denn wenn Tiere, die normalerweise in den Weiten des Ozeans leben würden, nun auf engstem Raum zusammengepfercht werden, dann sind Krankheiten und somit Antibiotikagaben an der Tagesordnung.
Fisch ist für die Ernährung des Menschen nicht nötig. Fischähnliche Gerichte lassen sich ohne grossen Aufwand auch in verganer Form zubereiten, so zum Beispiel die von uns entwickelten veganen Fischstäbchen. In unseren gesunden Rezepten finden Sie weitere vegane "Fisch"-Rezepte und in diesem Text finden Sie weitere Informationen über nomale Fischstäbchen.
Der Nährstoff- und Vitalstoffbedarf kann auch mit einer pflanzenbasierten Ernährung vollumfänglich gedeckt werden. Selbst für die Deckung des Omega-3-Bedarfs ist kein Fisch erforderlich, wie Sie hier lesen können: Omega-3-Bedarf ohne Fisch decken