Zentrum der Gesundheit
  • Sauerkraut in einer Schüssel
3 min

Warum Frauen Sauerkraut essen sollten

Sauerkraut ist ein gesundes und leckeres Lebensmittel. Wer regelmässig Sauerkraut oder Weisskohl isst, kann deutliche Vorteile für seine Gesundheit erwarten. Warum aber ausgerechnet Frauen Sauerkraut essen sollten, zeigte eine Studie vom Oktober 2021.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 08 November 2023

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Sauerkraut für Frauen

Im Oktober 2021 erschien eine US-amerikanische Studie, in der erklärt wurde, warum Frauen am besten schon ab dem Teenageralter regelmässig Sauerkraut essen sollten ( 1 ): Der fermentierte Kohl senkt das Brustkrebsrisiko!

In Polen sind die Brustkrebsraten niedriger als in den USA. Wenn polnische Frauen aber in die USA auswandern, steigt ihr Brustkrebsrisiko und ist schliesslich genauso hoch wie das der US-amerikanischen Frauen. Woran könnte das liegen?

Ist Sauerkraut der Grund für weniger Brustkrebs?

131 Frauen mit Brustkrebs im Alter zwischen 20 und 79 Jahren stellten sich als Teilnehmerinnen der Studie zur Verfügung. Als Kontrollgruppe dienten 284 Frauen ohne Brustkrebs, die aber ansonsten dieselben Kriterien bzgl. Herkunft, Alter und Wohnort erfüllten wie die kranken Frauen. Alle Frauen stammten ursprünglich aus Polen, lebten jetzt aber in den USA.

In Polen isst man generell reichlich Kohl – 30 Pfund pro Person und Jahr. In den USA sind es hingegen nur 10 Pfund. Wenn polnische Frauen daher in den USA die dortigen Ernährungsgewohnheiten annehmen und somit im neuen Land weniger Kohlgemüse und Sauerkraut essen, dann könnte dies zum Verlust ihres ursprünglich geringeren Brustkrebsrisikos beitragen.

Sauerkraut und Kohl senken Risiko für Brustkrebs

Also schaute man, wie viel Kohl und Sauerkraut die Studienteilnehmerinnen gegessen hatten – sowohl in roher und kurz gekochter Form als auch lang gekocht – und stellte das Folgende fest:

  1. Je mehr Kohl und Sauerkraut insgesamt die Frauen während ihrer Jugend, aber auch noch im Erwachsenenalter zu sich nahmen, umso geringer war ihr Brustkrebsrisiko.
  2. Wurde der Kohl bzw. das Sauerkraut jedoch lange gekocht, dann konnte das Gemüse das Brustkrebsrisiko kaum noch beeinflussen.
  3. Wenn die Frauen schon während ihrer Jugend viel Kohl gegessen hatten (4-mal pro Woche oder öfter), dann sank ihr späteres Brustkrebsrisiko um 64 Prozent im Vergleich zu den Frauen, die in jungen Jahren nur wenig Kohl und Sauerkraut gegessen hatten.
  4. Um 50 Prozent sank das Risiko für Brustkrebs, wenn die Frauen wenigstens im Erwachsenenalter reichlich Kohl und Sauerkraut gegessen hatten.
  5. Wenn die Frauen sowohl in ihrer Jugend als auch noch im Erwachsenenalter mehr als 3-mal Kohl und Sauerkraut pro Woche verzehrt hatten und zwar roh oder nur kurz gekocht, sank ihr Risiko für Brustkrebs um 77 Prozent – im Vergleich zu den Frauen, die nur 1,5-mal pro Woche oder noch seltener rohes Sauerkraut bzw. rohen Kohl gegessen hatten.

Eine Portion eines rohen Sauerkrautgerichtes (Salat) beträgt etwa 95 g, die eines kurz gekochten Kohlgerichtes 60 g und die Portion eines lang gekochten Kohl- oder Sauerkrautgerichtes lag zwischen 150 und 330 g.

Kohl und andere Kreuzblütengemüse schützen besonders gut vor Brustkrebs

Sie müssen jetzt natürlich nicht nur von Sauerkraut leben. Auch ein hoher Gesamtverzehr an Gemüse kann das Brustkrebsrisiko senken – insbesondere das des hormonabhängigen Brustkrebses. Da aber jede Gemüsegruppe oft ganz eigene/spezifische Wirkstoffe enthält, kann das Gemüse auch einen unterschiedlich starken Einfluss auf das Krebsrisiko haben.

Gerade Kohl und auch andere Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Rettich, Rucola, Senf, Kresse) enthalten ganz besondere Wirkstoffe, die auch besonders gut das Krebsrisiko senken können. Diese Stoffe entstehen, wenn das Kohlgemüse gründlich gekaut oder anderweitig zerkleinert (geschnitten/gemixt) wird. Aus Indol-3-Carbinol beispielsweise entsteht Diindolylmethan (DIM) und aus dem Senfölglycosid Glucoraphanin entsteht das aus dem Brokkoli bekannte Isothiocyanat Sulforaphan.

Allerdings werden die entsprechenden Gemüse meist gekocht, was zu hohen Verlusten ihrer krebshemmenden Wirkstoffe führt. Dies wiederum erklärt die fehlende vor Krebs schützende Wirkung bei den Frauen, die in obiger Studie bevorzugt gekochtes Sauerkraut gegessen hatten.

Essen Sie Sauerkraut daher am allerbesten roh, z. B. als leckeren Sauerkrautsalat oder erwärmen Sie es nur leicht. Sie können sich Ihr Sauerkraut dazu ganz einfach selbst herstellen!

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.