Gezuckerte Softdrinks verringern Chance auf Schwangerschaft
Etwa 15 Prozent aller Paare in den Industrienationen bleiben ungewollt kinderlos. Zu den Risikofaktoren einer Unfruchtbarkeit gehört auch die Ernährung. So kann eine ungesunde Ernährung die Chancen auf Nachwuchs mindern, während umgekehrt eine Unfruchtbarkeit einer Frau zu einer unkomplizierten Empfängnis beitragen kann.
Im Februar 2018 erschien im Fachmagazin Epidemiology eine Studie von Forschern der Boston University School of Public Health (BUSPH). Sie stellten fest, dass der Verzehr bereits eines einzigen mit Zucker gesüssten Softdrinks die Chance auf eine Schwangerschaft reduzieren kann. Es ist dabei einerlei, ob nun die Frau oder der Mann das Getränk konsumiert, da es sich auf die Fruchtbarkeit beider Geschlechter negativ auswirkt ( 1 ).
Schon ein Softdrink pro Tag reduziert Fruchtbarkeit um 25 bis 33 Prozent
„Wir fanden einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr gezuckerter Softdrinks und einer reduzierten Fruchtbarkeit. Dieser Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn man andere Einflüsse berücksichtigt, wie Übergewicht, Koffeinkonsum, Alkohol, Rauchen und die Gesamtqualität der Ernährung“, erklärt Dr. Elizabeth Hatch, Professorin für Epidemiologie.
„ Paare, die eine Schwangerschaft planen, sollten daher besser ihren Softdrinkkonsum reduzieren – zumal diese Getränke noch viele andere negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.“
Die Forscher begleiteten für ihre Studie 3.828 Frauen zwischen 21 und 45 Jahren, die in den USA oder Canada lebten und 1.045 ihrer männlichen Partner. Es zeigte sich, dass der Konsum von mit Zucker gesüssten Getränken die Fekundabilität merklich reduzierte – und zwar sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Fekundabilität steht für die monatliche Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden.
Frauen, die mindestens 1 Softdrink pro Tag zu sich nahmen, hatten eine um 25 Prozent niedrigere Fekundabilität, Männer sogar eine um 33 Prozent niedrigere Fekundabilität. Bei Energy Drinks sank die Fruchtbarkeit noch stärker.
Bei Fruchtsäften oder Diät-Softdrinks wurde nur ein schwacher Zusammenhang mit einer reduzierten Fruchtbarkeit gefunden.
Bei ungewollter Kinderlosigkeit besser keine Softdrinks und keinen Zucker
Da gerade in jenen Ländern, in denen die Fruchtbarkeit immer weiter abnimmt, reichlich Zucker konsumiert wird, könnte man die Erkenntnisse dieser Studie dazu nutzen, den eigenen Zuckerkonsum zu überdenken – insbesondere dann, wenn man bislang erfolglos versuchte, schwanger zu werden.
Schon in früheren Studien hatte man den Einfluss der Softdrinks auf den Hormonhaushalt festgestellt und gezeigt, dass der Konsum dieser Getränke bei Mädchen zu einem verfrühten Einsetzen der Periode führen kann.
Bei bereits bestehender Schwangerschaft kann der Genuss von Softdrinks sogar die Gefahr von Frühgeburten erhöhen, allerdings – laut Studien – besonders dann, wenn sie mit Süssstoffen gesüsst sind, so dass Diät-Softdrinks auch keine Alternative darstellen.