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  • Kaffee mit Süssstoff
4 min

Süssstoff und Zucker - Risikofaktor für Demenz

Bisher dachte man, dass insbesonder eine zuckerreiche Ernährung ein Risikofaktor für Demenz und Alzheimer darstellt. Denn Zucker erhöht den Insulinspiegel im Körper. Ein chronisch hoher Insulinspiegel aber führt zu einer Störung der Blut-Hirn-Schranke und dieser Zustand wiederum zu einem Insulinmangel im Gehirn. Ein Insulinmangel im Gehirn verhindert jetzt, dass neue Erinnerungen angelegt werden können. Alzheimer entsteht. Leider ist Süssstoff keine Alternative, denn Forscher erklärten, dass Süssstoffe genau wie Zucker ein wichtiger Risikofaktor für Alzheimer sind.

Stand: 20 November 2024

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Demenz-Risiko steigt mit Zucker, aber auch mit Süssstoff

Jährlich werden Millionen Tonnen Zucker verspeist. In den USA waren es allein im Jahr 2016 annähernd 11 Millionen, so zumindest das US-Landwirtschaftsministerium (Department of Agriculture). Der grösste Zuckeranteil wird in Form von gezuckerten Getränken wie Sportdrinks oder Limonaden konsumiert. Gerade diese Getränke aber können dem Gehirn schaden. Süssstoff ( Aspartam, Saccharin, Cyclamat u. a.) ist jedoch auch keine Lösung, denn auch dieser beeinträchtigt die Gehirngesundheit und erhöht das Risiko für Demenz.

Dr. Matthew Pase von der neurologischen Fakultät der Boston University School of Medicine und Autor der beiden nachfolgend beschriebenen Studien erklärt, dass ein übermässiger Zuckerkonsum schon sehr lange als (Mit-)Auslöser von Herz-Kreislauf- und auch von Stoffwechselerkrankungen gesehen werde (3). Dazu gehören beispielsweise Übergewicht, Herzkrankheiten und Diabetes Typ 2.

Zu den langfristigen Auswirkungen des Zuckerkonsums auf das menschliche Gehirn sei hingegen nur wenig bekannt gewesen. Daher führte Pase verschiedene Studien zu diesem Thema durch.

Da es schwierig ist, den Gesamtzuckerkonsum einer Gruppe zu bestimmen, wählten wir als Stellvertreter die gesüssten Getränke", so Pase.

( Wie Zucker Alzheimer begünstigt, haben wir bereits hier erklärt: Zucker verursacht Alzheimer )

Je mehr Zucker, umso kleiner das Gehirn

Die Forscher nutzten für ihre Untersuchungen die Daten der Framingham Heart Study (FHS, 3. Generation). Veröffentlicht wurde die erste Studie am 5. März 2017 im Fachmagazin Alzheimer's & Dementia. Berücksichtigt wurden die Ergebnisse kognitiver Tests sowie auch MRI-Scans von 4.000 Personen.

Es zeigte sich, dass Menschen, die regelmässig gezuckerte Getränke trinken, nachweislich ein schlechteres Gedächtnis, ein kleineres Hirnvolumen und einen signifikant kleineren Hippocampus aufweisen (2) – allesamt Risikofaktoren für die Alzheimer Krankheit. Der Hippocampus ist jener Bereich im Gehirn, der für das Erinnerungsvermögen und für Lernprozesse zuständig ist. Insgesamt konnten somit vielfache Anzeichen für einen beschleunigten Alterungsprozess des Gehirns festgestellt werden.

Zur Hochrisiko-Gruppe wurden jene Menschen gezählt, die täglich mehr als zwei gezuckerte Getränke zu sich nehmen (Limonaden, Fruchtsaft und andere Softdrinks) und auch jene, die mehr als drei Limonaden wöchentlich trinken.

Ausserdem wurde in der Untersuchung festgestellt, dass der Verzehr von einer Diätlimonade pro Tag (oder mehr) im Zusammenhang mit einem geringeren Hirnvolumen stand.

Süssstoff lässt Demenzrisiko auf das Dreifache steigen

Eine weitere Studie zeigte Ähnliches, nämlich, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall oder eine Demenz zu erleiden, um das Dreifache steigt, wenn man täglich Diätgetränke zu sich nimmt. Getränke mit Süssstoffen stellen daher keine Alternative zu gezuckerten Getränken dar.

Diese zweite Studie wurde am 20. April 2017 im Fachjournal Stroke veröffentlicht und beruht auf den Daten von 2.888 Personen im Alter von über 45 Jahren (hier wurde das Schlaganfallrisiko bestimmt) und auf den Daten von 1.484 Peronen über 60 Jahren, die zur Bestimmung des Demenzrisikos ausgewertet wurden.

Andere mögliche Risikofaktoren, die ebenfalls zu Schlaganfall und Demenz beitragen können, wurden berücksichtigt, wie z. B. das Alter, Rauchen, die Ernährungsweise und anderes. Dennoch konnten natürlich nicht alle Faktoren beachtet werden, wie z. B. eine Diabetes, der sich im Laufe der zehnjährigen Studiendauer u. U. hatte entwickeln können.

Diabetes stellt für sich allein bereits ein Risiko für Demenz dar. Zusätzlich trinken Diabetiker gerne Diätgetränke. Nichtsdestotrotz sind die Ergebnisse so signifikant, dass auch der mögliche Diabetes-Zusammenhang diese nicht vollständig oder ausschliesslich erklären kann (1).

Süssstoff erhöht Schlaganfallrisiko

Es überraschte uns sehr, dass gerade Diätgetränke zu diesem Ergebnis führten", sagte Pase. "In früheren Studien zeigte sich zwar ein Zusammenhang zwischen Diätgetränken und einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle ( Light-Getränke erhöhen Schlaganfall-Risiko ). Dass es jedoch auch einen Zusammenhang mit Demenz gibt, war bislang nicht bekannt."

Vermutlich beeinflussen Süssstoffe das Gehirn über die Veränderung der Darmflora. Denn eine gestörte Darmflora beeinträchtigt über die Darm-Hirn-Achse auch die Gesundheit des Gehirns und kann das Risiko für ADHS, Depressionen, Autismus und eben auch für Alzheimer bzw. Demenz erhöhen, wie wir hier erklären: Darmflora beeinflusst mentale Gesundheit

Dr. Pase betonte, dass sein Team nicht zwischen den einzelnen Süssstoffen unterschieden habe.

Die beste Lösung: (Vitamin-)Wasser statt Softdrinks

Dr. Sudha Seshadri, Professorin der Neurologie an der Boston University School of Medicine fast die neuen Erkenntnisse zusammen:

Es gibt keinen wirklichen Grund dafür, gezuckerte Getränke zu trinken. Und das Trinken von Diätgetränken stellt auch keine Alternative dar. Vielleicht sollten wir uns einfach wieder an das gute alte Wasser als Durstlöscher gewöhnen."

Damit würde sich nicht nur das Risiko für Schlaganfall und Demenz reduzieren lassen, sondern das Risiko für viele andere chronische Erkrankungen ebenfalls. Eine Alternative könnte jedoch auch selbstgemachtes sog. Vitaminwasser sein. Wir stellen es hier vor: Vitaminwasser

Zur Prävention von Demenzen und Alzheimer können neben einer süssstofffreien und zuckerarmen Ernährung auch ausgewählte Heilpflanzen eingesetzt werden, etwa die ayurvedische Gedächtnispflanze Brahmi (Kleines Fettblatt). Brahmi hat insbesondere antioxidative, entzündungshemmende sowie leber- und herzschützende Wirkung. Zusätzlich fördert die Pflanze die Regeneration von Nervenzellen im Gehirn, fördert so das Gedächtnis und hemmt die Entwicklung von Demenz und Alzheimer.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.