Zentrum der Gesundheit
  • Frau trinkt Bier
3 min

Die Mundflora leidet unter Alkohol

Alkohol kann zu zahlreichen Krankheiten beitragen. Der Grund, warum Alkohol so schädlich ist, liegt unter anderem darin, dass er die Mundflora aus ihrem gesunden Gleichgewicht bringt.

Aktualisiert: 18 August 2023

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Schädlich für die Mundflora: Alkohol

Alkoholkonsum ist ein bekannter Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und wie erst kürzlich entdeckt auch für Demenz. Etliche Gründe, warum und wie Alkohol der Gesundheit schaden kann, sind längst bekannt, beispielsweise bindet sich Alkohol an die Rezeptoren im Zentralen Nervensystem, die den Blutdruck regulieren ( 2 ).

Dockt hier der Alkohol an, dann kommt es zu Blutdruckunregelmässigkeiten. Diese und viele andere Wirkmechanismen des Alkohols machen den Körper langfristig anfällig für zahlreiche chronische Krankheiten.

Dr. Jiyoung Ahn und ihre Forscherkollegen von der New York University School of Medicine in New York City untersuchten den Einfluss des Alkohols auf die Mundflora, also auf die natürlicherweise im Mundraum vorhandene Bakteriengemeinschaft. Diese setzt sich aus mehr als 700 unterschiedlichen Baktierenarten sowie weiteren Mikroorganismen (Pilze, Viren, Archaeen etc.) zusammen.

Gesunde Mundflora beugt vielen Krankheiten vor

Genau wie die Darmflora, so spielt auch die Mundflora eine wichtige Rolle für die körpereigene Abwehr des Menschen (Immunsystem), für die Qualität der Verdauung und auch für die Krebsprävention.

Die Ergebnisse von Ahns Studie wurden im April 2018 im Fachmagazin Microbiome veröffentlicht. Darin schrieben die Forscher, dass ein abendlicher Drink zwar einen gewissen Genuss schenken könne, der Drink aber gleichzeitig auch die Mundflora negativ beeinflusse. Es bilden sich dort sodann schädliche Bakterien, während gleichzeitig die Entwicklung der nützlichen probiotischen Bakterien gehemmt werde.

Alkohol fördert Krebs und andere chronische Erkrankungen

Unsere Studie zeigt eindeutig, dass Alkohol schlecht für ein gesundes Gleichgewicht der Mundflora ist. Ja, Alkohol verändert – genau wie das Rauchen auch – die Mundflora auf eine Art, dass sich Krebs und andere chronische Erkrankungen leichter entwickeln können“, erklärte Dr. Ahn.

Die Forscher untersuchten 1.044 Erwachsene zwischen 55 und 87 Jahren. Sie alle waren Teilnehmer zwei grosser Studien:

  1. American Cancer Society (ACS) Cancer Prevention Study II und
  2. National Cancer Institute (NCI) Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer Screening Trial ( Link wurde gelöscht )

Alle Teilnehmer waren zu Beginn der Untersuchung gesund und gaben Proben Ihrer Mundflora ab sowie sämtliche Informationen zu ihren Trinkgewohnheiten: 270 tranken nicht, 614 tranken gelegentlich, 160 hatten einen hohen Alkoholkonsum.

Je mehr Alkohol, umso mehr schädliche Bakterien in der Mundflora

Es zeigte sich, dass Alkoholkonsum (Wein, Bier, Hochprozentiges) insbesondere die schädlichen Bakterien in ihrer Entwicklung förderte, u. a. Bakterien, die zu den folgenden Gattungen gehören: Bacteroidales, Actinomyces und Neisseria. Die gesunden probiotischen Milchsäurebakterien (Lactobacillen) hingegen, die Krankheiten vorbeugen können, hatten nur schlechte Chancen, sich in der Mundflora von Alkoholkonsumenten zu halten ( 1 ).

Je stärker der Alkoholkonsum war, um so ungesünder war die Zusammensetzung der Mundflora. Eine ungesunde Mundflora jedoch – so die Forscher – kann zur Entwicklung von Herzkrankheiten und Krebs führen, besonders zu Kopf- und Halskrebs und Krebsarten des Magen-Darm-Traktes. Auch Karies und Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis stehen in einem engen Zusammenhang mit einer gestörten Mundflora. Selbst Migränepatienten haben eine andere Mundflora als gesunde Menschen.

Dr. Ahn rät daher dringend, den Alkoholkonsum stark einzuschränken. Auf diese Weise könnten Schäden der Mundflora wieder behoben werden, was ausserdem dabei helfen könnte, bereits entstandene Krankheiten wieder zu lindern oder gar zu heilen ( 3 ).

Mundflora neu aufbauen: Alkohol meiden und weitere Massnahmen

Natürlich ist der Abschied vom Alkohol der erste Schritt, um der Mundflora wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu verhelfen. Selbstverständlich gehört auch eine gesunde Ernährung dazu, um die Mundflora wieder gesunden zu lassen. Ideal ist eine pflanzenbasierte entzündungshemmende Ernährung, die sich auch bei Zahnfleischentzündungen bereits als äusserst hilfreich erwiesen hat.

Zusätzlich könnte Ölziehen mit Kokosöl zur Regeneration der Mundflora beitragen.

Vermeiden Sie ausserdem scharfe oder desinfizierende Mundwässer und Zahncremes, da diese nicht nur schädliche, sondern auch probiotische Bakterien vernichten können. Greifen Sie zu milden Produkten aus dem Naturkosmetiksektor zurück (z. B. von Hurtig oder Weleda).

Kurweise bietet sich ein Aufbau der Darmflora an, denn die Flora des Körpers besiedelt natürlich nicht nur den Darm, sondern alle Schleimhäute des Verdauungssystems bis hinauf zur Mundschleimhaut.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.