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  • Frau liegt während einer Chemotherapie-Behandlung in einem Krankenhausbett
1 min

Je geringer Chemotherapie-Dosis bei Krebs, umso besser geht es den Patienten

In einer klinischen Studie mit über 500 älteren Krebspatienten testete man, wie sich unterschiedlich dosierte Chemotherapien auswirkten. Es zeigte sich, dass es den Patienten mit der am niedrigsten dosierten Chemotherapie am besten ging.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 21 Mai 2023

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Chemotherapie: Ältere Menschen verkraften die Medikamente oft nicht

Offenbar gilt auch in Sachen Chemotherapie: weniger ist mehr, so eine Studie, die im Mai 2019 bei der ASCO Konferenz vorgestellt wurde (ASCO = American Society of Clinical Oncology). Dabei handelt es sich um eine der wenigen klinischen Phase-III-Studien, die sich der richtigen Chemotherapiedosis direkt am kranken Menschen widmeten ( 1 ).

Teilnehmer waren 514 ältere Patienten mit Magen- oder Speiseröhrenkrebs. Das Durchschnittsalter war 76 Jahre, der älteste Patient war 96 Jahre alt. Viele Patienten waren gebrechlich oder aus medizinischer Sicht in keinem guten gesundheitlichen Zustand. Es war also von vornherein klar, dass sie die in ihrem Fall übliche Chemotherapie, die aus drei verschiedenen Medikamenten besteht, nicht gut verkraften würden. Geplant wurde daher der Einsatz von „nur“ zwei Medikamenten.

Niedrigere Dosis genauso wirksam wie hohe Dosis

Man teilte die Patienten zufällig in drei Gruppen ein: Entweder erhielten die Patienten die volle Dosis der beiden Medikamente, eine mittlere Dosis oder eine geringe Dosis. Es zeigte sich, dass die mittlere Dosis zur Kontrolle des Krebses vollkommen ausreichend war und damit genauso wirksam war wie die hohe Dosis.

Doch was nützt im hohen Alter ein gestopptes Krebswachstum, wenn man sich – aufgrund der Chemo-Nebenwirkungen – so schlecht fühlt, dass man stärker denn je leidet und jede Freude am Leben verliert? Daher bezog man in die Beurteilung der Ergebnisse auch die Lebensqualität mit ein, die Stärke der Nebenwirkungen und wie sich die Patienten fühlten, ob sie beispielsweise der Meinung waren, dass es sinnvoll war, die Therapie gemacht zu haben.

Niedrigste Chemo-Dosis erzielt die besten Ergebnisse

Es ergab sich, dass die am niedrigsten dosierte Therapie das insgesamt beste Ergebnis erzielte. Der Krebs konnte zufriedenstellen kontrolliert werden und die Patienten fühlten sich gleichzeitig gut dabei. Interessant war, dass dies nicht nur auf die älteren Patienten zutraf, sondern auch auf die noch etwas jüngeren (unter 75 Jahre), denen man bislang in jedem Fall die volle Dosis der Chemotherapie zugemutet hätte.

Professor Charles Swanton – Chefarzt und Mitglied von Cancer Research UK (Krebsforschungsorganisation des Vereinigten Königreiches) – sagt: „Die Studie wird uns ab sofort die Angst vor zu niedrigen Chemo-Dosierungen nehmen und die Situation der Patienten enorm verbessern.“

Denn Ärzte müssen nun keine Angst mehr haben, dass eine niedrigere Dosierung zwar die Nebenwirkungen geringer hält, aber die Lebensspanne verkürzen könnte, da dies – laut vorliegender Studie – nicht der Fall ist.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.