Kurkuma: Mögliche Alternative für Antibiotika
Laut Schätzungen ( 5 ) der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) sterben weltweit jährlich 700.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Bakterien. Heilpflanzen wie Kurkuma könnten eine Alternative für Antibiotika sein und den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen unterstützen ( 6 ).
Die meisten Pharmaunternehmen interessieren sich aufgrund geringer Profitaussichten weder für die Entwicklung neuer Antibiotika noch für alternative Lösungsansätze. Nichtsdestotrotz haben Forscher diesbezüglich Kurkuma untersucht und dabei interessante Entdeckungen gemacht.
Curcumin wirkt gegen resistente Bakterien
In asiatischen Ländern wie Indien und Thailand zählt Kurkuma zu den wichtigsten Gewürzen und Heilpflanzen. Für die medizinische Wirkung sind zahlreiche Stoffe wie etwa die Curcuminoide verantwortlich.
Wissenschaftler ( 4 ) von der Polytechnic University of Marche in Italien haben im Jahr 2018 das antimikrobielle Potenzial von jenem Stoff untersucht, der für die leuchtende gelb-orange Farbe sorgt. Dabei haben sie festgestellt, dass Curcumin dem antibiotikaresistenten Mycobacterium abscessus zu Leibe rückt, vordergründig indem der Biofilm aufgebrochen wird.
Diese Bakteriengruppe kann u. a. Lungenentzündungen verursachen, die aufgrund der zunehmenden Antibiotikaresistenzen kaum noch behandelbar sind ( 8 ). Den Forschern zufolge könnte Curcumin – entweder allein oder in Kombination mit Antibiotika – eine neue Strategie zur Bekämpfung derAntibiotikaresistenz darstellen.
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Curcumin als alternative Therapie gegen Helicobacter pylori
Mehr als die Hälfte der Menschheit ist bereits mit dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert. Behandelt wird meist mit zwei Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer (Säureblocker, damit die Antibiotika nicht den Magen angreifen). Diese Therapie hat einige Jahre funktioniert, gleichzeitig aber die Entstehung resistenter Stämme gefördert. In Europa liegt die Resistenzrate nun bereits bei rund 20 Prozent.
Ein deutsch-britisches Forscherteam ( 2 ) ( 3 ) hat im Jahr 2019 nach einer Lösung gesucht, um Helicobacter pylori ohne Antibiotika entgegenzutreten. Zum Einsatz kam eine spezielle Technologie, bei der man das Curcumin in Milliarden gebündelter Nanokapseln verpackte, die jeweils kleiner als eine Blutzelle sind. Diese enthielten neben Curcumin auch Enzyme (Lysozym), die ebenfalls dafür bekannt sind, bakteriellen Infektionen vorzubeugen und das Immunsystem zu stimulieren sowie Dextransulfat, ein Polysaccharid, das verhindern soll, dass sich die Bakterien an der Magenschleimhaut anlagern.
Die Wissenschaftler liessen verlauten, dass dieses Präparat ein vielversprechender Kandidat für eine alternative oder ergänzende Therapie gegen Helicobacter-pylori-Infektionen sei. Die aufwändige Herstellung des Präparates war deshalb nötig, da allgemein angenommen wird, dass Curcumin über eine äusserst schlechte Bioverfügbarkeit verfügt, was bedeutet, dass es nur in geringen Mengen aufgenommen und verwertet werden kann.
Schlechte Bioverfügbarkeit von Curcumin ist ein Mythos
Curcumin wird von der Wissenschaft jedoch oft unterschätzt, da es zu den Pan-assay interference compounds (PAINS) gezählt wird. Diese Stoffe können bei In-vitro-Studien eine Wirkung zeigen, die dann bei klinischen Studien z. B. aufgrund der geringen Bioverfügbarkeit nicht eintritt.
Indische Forscher haben im Jahr 2019 über 200 Studien ( 10 ) untersucht und sind zum Schluss gekommen, dass es sich bei der schlechten Bioverfügbarkeit von Curcumin grösstenteils um einen Mythos handeln muss.
Denn in Indien werde Kurkuma bestimmt nicht grundlos seit Jahrtausenden als Heilmittel verwendet und laut aktueller Studienlage lasse die Bioverfügbarkeit nicht zu wünschen übrig. Ausserdem könne diese durch die Zugabe von etwas Fett ( 9 ) und Schwarzem Pfeffer ( 1 ) deutlich erhöht werden. Ist eine stärkere Wirkung erforderlich, kann man kurweise dann tatsächlich auf die nanoverkapselten Präparate ausweichen.
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Natürliche Antibiotika gegen Antibiotikaresistenzen
Laut WHO-Generaldirektorin Margaret Chan ( 7 ) ist die zunehmende Antibiotikaresistenz eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Nach wie vor werde mehr als die Hälfte der Antibiotika falsch eingesetzt, z. B. bei grippalen Infekten.
Demnach sei es besonders wichtig, die Bevölkerung über Antibiotikaresistenzen aufzuklären und zu Vorsicht beim Umgang mit Antibiotika zu mahnen. Bevor daher Antibiotika eingesetzt werden, sollte gemeinsam von Arzt und Patient immer sorgfältig abgewogen werden, ob nicht auch andere Massnahmen hilfreich oder sogar hilfreicher sein könnten, etwa natürliche antibiotisch wirkende Substanzen, wie z. B. Oreganoöl oder kolloidales Silber. (Carvacrol ist der antibiotisch wirksame Stoff aus Oregano).
Vorbeugend kann man auch zu einem selbst gemachten Antibiotikum greifen. Wie man ein solches herstellt, haben wir hier beschrieben: Natürliches Antibiotikum selbst gemacht
Sollten dennoch einmal Antibiotika nötig sein, darf man deren schädliche Auswirkung auf die Darmflora nicht unterschätzen. Denken Sie in diesem Fall an die entsprechenden Massnahmen, wie z. B. hier beschrieben: Darmflora nach Antibiotika aufbauen