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E-Zigaretten: Mehr Formaldehyd als gedacht

Schon vor drei Jahren entdeckten Forscher Formaldehyd im Dampf von E-Zigaretten. Dieselben Wissenschaftler überprüften nun ihre damaligen Ergebnisse und stellten fest: Das Formaldehydrisiko ist sogar noch höher als gedacht.

Aktualisiert: 12 Juni 2022

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E-Zigaretten mit krebserregendem Formaldehyd

E-Zigaretten mögen sich zwar wunderbar zur Rauchentwöhnung eignen, doch sobald diese abgeschlossen ist, sollte der nächste Schritt die E-Zigaretten-Entwöhnung sein. Denn das dauerhafte Dampfen ist keinesfalls gesund.

So können E-Zigaretten beispielsweise die Mundschleimhaut schädigen, die Lungenfunktionen beeinträchtigen und das Immunsystem schwächen.

Forscher der Portland State University, die vor drei Jahren einen Artikel im Fachmagazin New England Journal of Medicine zur Formaldehydbelastung des E-Zigaretten-Dampfes veröffentlicht hatten, entdeckten nun in einer erneuten Studie zu diesem Thema, dass das Formaldehydrisiko sogar noch höher ist, als zuvor gedacht ( 3 ).

15-mal mehr Formaldehyd als in herkömmlichen Zigaretten

Im Jahr 2015 hatte das Professorenteam David Peyton, Robert Strongin und James Pankow festgestellt, dass E-Zigaretten-Dampf neue Formaldehydformen enthielt – und zwar 15-mal mehr als in herkömmlichen Zigaretten. Man hatte die Chemikalien seinerzeit bei höchster Temperatureinstellung gefunden.

Formaldehyd ist ein bekanntes Karzinogen, also ein krebserregender Stoff. Im Gegensatz zum gasförmigen Formaldehyd handelt es sich bei den neu entdeckten Formaldehydformen um Moleküle, die sich an andere Partikel im E-Zigaretten-Dampf heften. Auf diese Weise können sie viel tiefer in die Lungen gelangen als gasförmiges Formaldehyd ( 2 ).

Grenzwerte werden weit übertroffen

Damals – im Jahr 2015 – meinten E-Zigaretten-Befürworter, dass die hohen Temperaturen, die bei besagter Studie zur Anwendung kamen, einen so unangenehmen Geschmack hervorrufen würden, dass kaum jemand auf diese Weise dampfen würde.

Daher wurden in der neuen Studie, die im Mai 2018 in Scientific Reports erschien, die Dämpfe bei den üblichen Temperaturen untersucht. Peyton und Strongin fanden dennoch sowohl gasförmiges Formaldehyd als auch die neuartigen Formaldehydpartikel – und zwar in Mengen, die über den Grenzwerten der OSHA lagen, die also die an Arbeitsplätzen erlaubten Formaldehydwerte überstiegen ( 1 ). OSHA steht für Occupational Safety and Health Administration und ist eine Behörde der USA, die sich darum kümmert, dass die Bundesarbeitssicherheitsgesetze auch umgesetzt werden.

Nicht nur Formaldehyd in E-Zigaretten

Professor Strongin sagte, dass schon allein dies Zweifel an der Sicherheit von E-Zigaretten aufkommen lasse. Allerdings sind E-Zigaretten nicht nur aufgrund ihres Formaldehydgehalts wenig empfehlenswert. Sie enthalten ausserdem noch weitere schädliche Chemikalien sowie bedenkliche Schwermetalle.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
  1. (1) James C. Salamanca, Jiries Meehan-Atrash, Shawna Vreeke, Jorge O. Escobedo, David H. Peyton, Robert M. Strongin, E-cigarettes can emit formaldehyde at high levels under conditions that have been reported to be non-averse to users, Scientific Reports, 15. Mai 2018
  2. (2) Portland State University, Higher formaldehyde risk in e-cigarettes than previously thought, ScienceDaily, 21. Mai 2018
  3. (3) R. Paul Jensen, Wentai Luo, James F. Pankow, Robert M. Strongin, David H. Peyton, Hidden Formaldehyde in E-Cigarette Aerosols, The New England Journal of Medicine, 22. Januar 2015