Entzündungswerte mit Omega-3-Fettsäuren senken
Steigende Entzündungswerte (Entzündungsmarker) im Blut können auf vielerlei Krankheiten hinweisen, die alle mit chronisch entzündlichen Prozessen einhergehen.
Neben den typischen chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Colitis ulcerosa, Parodontitis etc. werden inzwischen viele weitere Krankheiten mit chronischen Entzündungen in Zusammenhang gebracht, wie z. B. Diabetes, Multiple Sklerose, Alzheimer, Bluthochdruck, Tinnitus und viele weitere mehr.
Es ist daher unbedingt erforderlich, hohe Entzündungswerte wieder auf einen Normwert zu senken. Omega-3-Fettsäuren können dabei helfen.
Studie: Wie wirken Omega-3-Fettsäuren gegen Entzündungen?
Der menschliche Organismus benötigt Omega-3-Fettsäuren für die verschiedensten Aufgaben. Sie sind beispielsweise an der Herstellung von Hormonen, am reibungslosen Funktionieren des Stoffwechsels und auch an der Funktionsfähigkeit des Immunsystems beteiligt.
Dass fehlende Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen spielen und manche Entzündungswerte erhöhen können, beweist eine Studie von Forschern des Ohio State University College of Medicine.
Janice K. Kiecolt-Glasers Team führte eine Beobachtungsstudie an 138 gesunden Frauen mittleren und höheren Alters durch. Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen betrug etwas mehr als 50 Jahre. Sie alle waren übergewichtig und ihr Lebensstil war bewegungsarm.
Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen eingeteilt:
Eine Gruppe bekam ein Placebo verabreicht, die anderen beiden erhielten ein Nahrungsergänzungsmittel mit 2,5 beziehungsweise 1,25 Gramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag.
Kiecolt-Glaser und ihre Kollegen untersuchten sodann verschiedene Entzündungsmarker im Blut der Teilnehmerinnen.
Diese Entzündungsmarker sinken mit Omega-3-Fettsäuren
Die Entzündungsmarker wie z. B. Interleukin-6 sank (1) bei den Teilnehmerinnen, die Omega-3-Fettsäuren erhielten, um zehn Prozent (1,25 Gramm/Tag) beziehungsweise ganze zwölf Prozent (2,5 Gramm/Tag).
Bei den Frauen aus der Kontrollgruppe stieg dieser Marker hingegen um 36 Prozent.
Der Tumornekrosefaktor gehört ebenfalls zu den Entzündungsmarkern. Er stieg in der Kontrollgruppe um zwölf Prozent.
Die Teilnehmerinnen, die Omega-3-Fettsäuren eingenommen hatten, erfuhren dagegen einen um 0,2 bis 2,3 Prozent sinkenden Wert dieses Faktors.
Eine ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren kann folglich eindeutig Entzündungen im Körper vorbeugen bzw. vorhandene Entzündungen eindämmen und Entzündungsmarker senken. Dies trifft sowohl auf die kurzkettigen wie auf die langkettigen Omega-3-Fettsäuren zu.
Studien zur entzündungshemmenden Wirkung der kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren Alpha-Linolensäure (die in vielen Nüssen und Ölsaaten enthalten ist), finden Sie im vorigen Link.
Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung gegen zu hohe Entzündungswerte
Die Ergebnisse dieser Studie belegen aufs Neue, dass essentielle Fettsäuren wie die Omega-3-Fettsäuren ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung sein sollten.
Gerade Menschen, die an Gewicht verlieren möchten, achten meist auf eine fettarme Ernährung. Das sollte jedoch gar nicht das Ziel sein. Im Gegenteil. Ein Omega-3-Fettsäuren-Mangel könnte das Ergebnis sein und damit eine merkliche Neigung zu chronischen Entzündungen mit steigenden Entzündungswerten.
Viel wichtiger wäre es, sich darauf zu konzentrieren, die richtigen Fette aufzunehmen.
Manche gesättigten Fettsäuren (im Übermass) oder gar Transfettsäuren (aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren), wie sie in Fertigprodukten vorkommen können, schaden der Gesundheit und machen - gemeinsam mit isolierten Kohlenhydraten aus Back- und Teigwaren und Süßigkeiten - tatsächlich dick.
Natürliche einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren hingegen benötigt unser Körper dringend. Sie helfen durch ihre gesundheitsfördernde Wirkung sogar beim Abnehmen, indem sie u. a. die "guten" Darmbakterien pflegen.
Lebensmittel, die viele Omega-3-Fettsäuren enthalten, sind beispielsweise Walnussöl, Hanföl oder Leinöl sowie Chiasamen. Sie enthalten die kurzkettige Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure.
Um sich mit ausreichend langkettigen Omega-3-Fettsäuren zu versorgen (die auch in oben vorgestellter Studie zum Einsatz kamen), eignet sich insbesondere Algenöl.
* Algenöl gibt es in Fläschchen oder in Kapseln.
Lesen Sie hier, wie man eine entzündungshemmende Ernährung zusammenstellt.