Zentrum der Gesundheit
  • Fracking-Darstellung
3 min

Fracking - Gesundheitsbeschwerden vorprogrammiert

Fracking bezeichnet eine relativ neue Methode, mit der man Erdgas und Erdöl mit Hilfe von Druck, Wasser und Chemikalien aus tiefen Erdschichten fördern kann. Die Förderung geschieht in den USA schon seit etlichen Jahren – so dass man dort in Sachen Gesundheitsbeschwerden durch Fracking bereits mit Erfahrungswerten aus der Praxis dienen kann. Beobachtungen zeigen nämlich, dass Menschen, die in der Nähe von Fracking-Anlagen leben, sehr viel häufiger an schweren Krankheiten leiden als andere Menschen.

Stand: 28 November 2024

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Gesundheitsbeschwerden durch Fracking – Wenn Menschen zu Versuchskaninchen werden

Seit Fracking weltweit immer öfter eingesetzt wird, wachsen die Ängste und Sorgen der Bevölkerung vor möglichen Gesundheitsbeschwerden durch die neue Erdgas-Fördermethode.

Zwar sagt schon der gesunde Menschenverstand, dass das Hantieren mit Chemikalien in tiefen Erdschichten weder für das Grundwasser noch für die Umwelt und auch nicht für die in der Nähe lebenden Menschen gesund sein kann, doch werden ja immer Beweise gefordert, bevor – wenn überhaupt – eingeschritten wird.

Beweise liegen jetzt vor – und zwar in Form von kranken Menschen, die in den letzten Jahren, nur weil sie das Pech hatten, in der Nähe von neu erbauten Fracking-Anlagen zu leben, kurzerhand zu Versuchskaninchen degradiert wurden.

Fracking – Befürchtungen werden wahr

In einer Studie zeigten sich daher ganz offensichtliche Verbindungen zwischen Fracking-Aktivitäten und Gesundheitsbeschwerden der Bevölkerung. Forscher der University of Pennsylvania und der Columbia University veröffentlichten einen Bericht, der als bislang umfangreichste Arbeit über die gesundheitlichen Auswirkungen des Frackings gilt.

Darin werteten die Wissenschaftler Daten dreier Bezirke in Pennsylvania von 2007 bis 2011 aus. In zweien dieser Bezirke hatten die Fracking-Aktivitäten während der Studiendauer zugenommen. Der dritte Bezirk diente als Kontrollgruppe, da dort kein Fracking stattfand. 198.000 Krankenhausberichte dienten als Grundlage für die Untersuchung.

Fracking führt auch zu angeborenen Gesundheitsbeschwerden

In der Pennsylvania-Studie ergab sich, dass Fracking mit einem erhöhten Risiko für allerlei Gesundheitsbeschwerden, wie z. B. Herzkrankheiten einhergeht (1) (2) – und zwar nicht nur für Menschen im fortgeschrittenen Alter, sondern auch für Ungeborene, da selbst die Zahl der angeborenen Herzfehler in Fracking-Regionen stieg. Auch neurologische Störungen, Krebs und Probleme mit dem Urogenitaltrakt sind häufige Folgen des Frackings.

Darüber, dass Fracking überdies zu Haut- und Atemwegserkrankungen führt, berichteten wir schon hier: Fracking macht lungenkrank Studienautor Dr. Reynold Panettieri fasste die Krankheitsauslöser durch Fracking wie folgt zusammen: "Anwohner in der Nähe von Fracking-Aktivitäten sind nicht nur Lärm und Giftstoffen, sondern auch sozialen Stressfaktoren ausgesetzt.“ Sie fühlen sich permanent bedroht und gestört, was zu krankhaftem Dauerstress und dieser wieder zu ernsthaften Gesundheitsbeschwerden führt.

Ein Beispiel aus den Studienergebnissen war, dass in Fracking-Regionen die Zahl der Herzkrankheiten, die stationär behandelt werden mussten, im Vergleich zu frackingfreien Bezirken, um 27 Prozent zunahm.

Fracking – Alles andere als kosteneffizient

In den USA ist die Fracking-Industrie im letzten Jahrzehnt extrem gewachsen. Bereits 40 Prozent des Gasbedarfs werden per Fracking gefördert. Fracking wird mit einer besonderen Kosteneffizienz beworben. Offenbar wurden dabei ganz die Kosten für die Behandlung all jener Menschen vergessen, die durch Fracking krank werden – vom Leid dieser Menschen ganz zu schweigen. Hätte man diesen Faktor berücksichtigt, hätte man Fracking gerade WEGEN der hohen Gesamt- und Folgekosten nie auch nur ausprobieren dürfen.

Fracking in der Schweiz und Deutschland

In der Schweiz und in Deutschland ist das Fracking noch heftig umstritten, doch kämpfen im Untergrund die internationalen Öl- und Gaskonzerne längst um die Schürfbewilligungen in europäischen Landen, um – wenn es soweit ist – loslegen zu können. Probebohrungen gab es natürlich (Details dazu hier) – und zwar ohne die Öffentlichkeit zuvor informiert zu haben.

Bislang konnten Bergämter das Fracking genehmigen und mussten dazu nicht einmal andere Behörden informieren. Wasserbehörden, Wasserwerke, Umweltschutzorganisationen und Bürgervertreter erfuhren nichts – und konnten daher auch keine Einwände vorbringen oder Umweltverträglichkeitsprüfungen durchführen lassen.

Das Ergebnis war, dass beispielsweise der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Wasserschutzonen verboten ist (zum Glück), dort aber plötzlich im Rahmen des Frackings mal eben ein paar Tonnen Chemikalien zum Einsatz kamen.

Immerhin ist die Abstimmung über ein Fracking-Gesetz, welches Fracking in Deutschland hätte erlauben sollen, im Juni 2015 geplatzt und auf nach der Sommerpause verschoben worden. Ein Rechtsgutachten hatte den Gesetzesentwurf als verfassungswidrig bezeichnet und unter den Abgeordneten herrschte alles andere als Einigkeit (3).

Würden stattdessen rigide Genehmigungsverfahren geplant, könnten allein diese so kostspielig und aufwändig werden, dass sich Fracking bei uns gar nicht mehr lohnen würde.

Gesundheitsbeschwerden durch Fracking im Vorfeld abwenden

In jedem Falle wäre es gut, in Sachen Fracking die Augen offen zu halten und jede Gelegenheit des Protests wahrzunehmen. Andernfalls ergeht es uns bald genauso wie der amerikanischen Bevölkerung und wir erleben die Gesundheitsbeschwerden des Frackings am eigenen Leib.

Auch lohnt sich ganz beträchtlich – wo immer möglich – eine gewisse energetische Autarkie. Wer also die Möglichkeit hat, sich mit Hilfe von Solarenergie oder anderen alternativen Energiequellen von den Energieversorgern und ihren nicht-erneuerbaren Ressourcen ein Stück weit unabhängig zu machen, sollte dies umgehend in die Wege leiten.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.