Grauer Star: Vitamin C als Alternative zur OP?
Das King`s College London untersuchte im Rahmen einer Zwillingsstudie zum Thema Katarakt (grauer Star), inwiefern genetische Faktoren und Umweltbedingungen das Fortschreiten des grauen Stars beeinflussen können.
Der graue Star ist weit verbreitet, betrifft 20 Millionen Menschen und ist weltweit eine der wichtigsten Ursachen für eine Erblindung. Der graue Star entwickelt sich infolge von Oxidationsprozessen in der Linse des Auges.
Auch Diabetes, das Rauchen sowie Medikamente, wie die Cholesterinsenker (Statine), können den grauen Star auslösen oder begünstigen.
In der Schulmedizin wird heute längst routinemässig die Linse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht. Allein im Vereinigten Königreich finden jährlich 300.000 dieser Operationen statt, in Deutschland doppelt so viele.
Wer nicht so sehr viel Wert auf eine Operation am Auge legt, interessiert sich meist stark für Alternativen, um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Vorbeugen ist schliesslich immer besser als heilen - dieses Sprichwort wird dem bekannten Arzt C.W. Hufeland (1762-1836) zugeschrieben.
Je mehr Vitamin C, umso seltener grauer Star
Die Londoner Studie nun, die im Fachjournal Ophthalmology veröffentlicht wurde, beobachtete den grauen Star von 324 weiblichen Zwillingspaaren im Alter von 60 bis 70 Jahren über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg. Auch die Ernährung und die Vitamin-C-Aufnahme der Probanden wurden analysiert ( 1 ) ( 2 ).
Man stellte dabei fest, dass der graue Star jener Teilnehmerinnen, die am meisten Vitamin-C-reiche Lebensmittel zu sich nahmen, viel langsamer fortschritt (um 33 Prozent langsamer) und die Linse hier nach 10 Jahren noch viel klarer und heller war als bei den Teilnehmerinnen mit Vitamin-C-armer Ernährung.
Auch hatte sich gezeigt, dass der graue Star viel mehr von Umweltfaktoren und der Ernährung beeinflusst wird als von den Erbanlagen.
Im Auge ist naturgemäss viel Vitamin C
Das Kammerwasser des Auges, das die Linse umgibt enthält viel Vitamin C. Das Vitamin kann auf diese Weise die Linse vor Oxidationsprozessen schützen und die katarakttypische Trübung verhindern. Daher ist es naheliegend, mehr Vitamin C zu sich zu nehmen, um das Auge vor dem grauen Star zu schützen oder sein Fortschreiten aufzuhalten.
Professor Chris Hammond, Facharzt für Augenchirurgie und Studienautor sagte:
Die Studienergebnisse sind insbesondere für die ältere Bevölkerung von grosser Bedeutung, zeigen sie doch, dass ganz einfache Änderungen in der Ernährung, wie der verstärkte Konsum von Früchten und Gemüse vor dem grauen Star schützen können. Zwar können wir es nicht vermeiden, älter zu werden, doch liegen viele Risikofaktoren wie das Rauchen oder die Art der Ernährung in unseren eigenen Händen, so dass wir letztendlich grossen Einfluss darauf nehmen können, ob wir irgendwann wegen des grauen Stars operiert werden müssen oder nicht.
Vitamin-C-reiche Ernährung hilft, synthetisches Vitamin C hilft nicht
Studienleiterin Yonova-Doing erklärte, dass der menschliche Organismus bekanntlich kein Vitamin C selbst herstellen könne und daher auf die Zufuhr von aussen angewiesen sei.
Interessanterwese stellte man in der Studie jedoch fest, dass sich das Kataraktrisiko nicht reduzieren liess, wenn die Teilnehmerinnen synthetisches Vitamin C einnahmen.
Nur eine vitalstoffreiche Ernährung mit vielen Vitamin-C-reichen Lebensmitteln hatte den schützenden Effekt. Möglicherweise liegt der Grund darin, dass das Auge noch viele andere Nährstoffe mehr braucht und eben nicht nur das Vitamin C.
Sie alle können dann gemeinsam mit dem Vitamin C das Auge schützen. Welche Nährstoffe das Auge benötigt, haben wir hier beschrieben: Nährstoffe für das Auge und auch hier: Glaukom – wie vorbeugen, wie aufhalten