E-Zigaretten können das Herzinfarktrisiko erhöhen
E-Zigaretten und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch recht wenig erforscht, ganz besonders die langfristigen Auswirkungen von jahrzehntelangem Dampfen. Im Fachmagazin American Journal of Preventive Medicine las man am 22. August 2018, dass E-Zigaretten auf Dauer keinen gesünderen Ersatz für herkömmliche Zigaretten darstellen, da sie die Herzinfarktgefahr drastisch erhöhen ( 1 ).
Besonders schädlich: Dampfen UND rauchen
„Die meisten Erwachsenen, die E-Zigaretten nutzen, rauchen auch weiterhin gewöhnliche Zigaretten“, sagte Studienautor Dr. Stanton Glantz, Professor für Medizin und Leiter des UCSF Center for Tobacco Control Research and Education.
„Viele Leute denken, sie tun ihrem Herzen etwas Gutes, wenn sie dampfen und weniger rauchen. Wir aber stellten fest, dass gerade die Kombination aus Dampfen und Rauchen das Herzinfarktrisiko um das Fünffache erhöht.“
Wer hingegen nur raucht oder nur dampft, hat ein etwas geringeres Herzinfarktrisiko, aber natürlich immer noch ein höheres Risiko als Leute, die weder dampfen noch rauchen.
Herzinfarktrisiko sinkt sofort nach Rauch- oder Dampfstopp
Allerdings sind das auch gute Nachrichten, und zwar für jeden, der bisher beides praktiziert hat und das ändern möchte, denn das Herzinfarktrisiko fällt sofort, wenn jemand das Rauchen aufgibt und nur noch dampft. Umgekehrt ist es jedoch genauso. Lässt man die E-Zigarette weg und raucht nur noch, sinkt das Risiko für einen Herzinfarkt ebenfalls.
Der Dampf von E-Zigaretten enthält meist Nikotin und Aromen. Insgesamt gelten E-Zigaretten als sicherer als herkömmliche Zigaretten, da ihr Dampf eine geringere Menge an krebserregenden Substanzen enthält. Dennoch enthält auch der E-Zigaretten-Dampf gesundheitsschädliche Stoffe, nämlich winzige Partikel, deren Umfang 50- bis 100-mal kleiner ist als der Durchmesser eines menschlichen Haares, sowie andere Giftstoffe, die zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zu Lungenkrankheiten führen können.
Tägliches Dampfen schädlicher als gelegentliches Dampfen
In obiger Studie waren annähernd 70.000 Personen involviert. Von den 9.352 Dampfern (sowohl aktuelle Dampfer als auch Ex-Dampfer) erlitten 333 einen Herzinfarkt, die meisten von ihnen dampften täglich.
Ein Viertel der 2.259 gegenwärtigen Dampfer bestand aus ehemaligen Rauchern, der Rest dampfte UND rauchte. Bei ihnen bestand das höchste Herzinfarktrisiko. Es war fünfmal höher als bei Leuten, die noch nie gedampft oder geraucht hatten ( 2 ).
Keine E-Zigaretten, kein erhöhtes Herzinfarktrisiko mehr
Das Herzinfarktrisiko bleibt auch bei ehemaligen Rauchern noch erhöht, während ehemalige Dampfer nicht mehr mit einem erhöhten Risiko rechnen müssen (es sei den natürlich, sie rauchten auch zuvor).
Die beste Lösung heisst also, sich sowohl das Rauchen als auch das Dampfen abzugewöhnen. Zur Rauchentwöhnung scheint die E-Zigarette eine gute Idee zu sein. Zu einem dauerhaften Ersatz für den Tabak sollte sie jedoch nicht werden.