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Nierenversagen durch Fleisch

Fleisch kann den Nieren schaden, besonders rotes Fleisch – wie eine Studie zeigte. Der Verzehr von rotem Fleisch stand in dieser Untersuchung in einem engen Zusammenhang mit dem Auftreten von Nierenversagen. Je mehr rotes Fleisch die beobachteten Personen über mehr als 15 Jahre hinweg assen, umso höher war ihr Risiko, an chronischem Nierenversagen zu erkranken. Andere Fleischsorten und auch Eier brachten dieses erhöhte Risiko offenbar nicht mit sich. Sojaprodukte hatten eher einen schützenden Effekt auf die Nieren.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 02 Dezember 2024

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Kranke Nieren durch Fleisch

Die Nieren scheinen von einem reichlichen Fleischverzehr nicht so begeistert zu sein. Wir hatten schon ausführlich über die wachsende Nierenkrebsgefahr berichtet, die sich einstellt, wenn viel Fleisch gegessen wird, z. B. hier: Nierenkrebs durch Fleisch

Auch andere Krebsarten werden häufiger bei Menschen beobachtet, die viel Fleisch essen, wie z. B. Magen- und Gebärmutterkrebs, Leberkrebs, Lungen-, Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs oder auch Blasenkrebs.

Im Journal of the American Society of Nephrology (ASN) erschien im Juli 2016 eine neue Studie, die zeigte, dass auch eine Niereninsuffizienz (Nierenversagen) mit dem Fleischverzehr in Verbindung gebracht werden kann (1). Bei Niereninsuffizienz stellen die Nieren nach und nach ihre Arbeit ein und filtern das Blut nur noch unzureichend (2).

Bei Nierenversagen: Weniger Protein oder einfach nur weniger Fleisch?

Motiviert wurden die Wissenschaftler von der derzeit zunehmenden Zahl an Menschen, die an chronischem Nierenversagen leiden. Bei vielen verschlechtert sich der Zustand der Nierenfunktionen kontinuierlich, bis sie schliesslich das 4. Stadium der Niereninsuffizienz erreichen (terminale Niereninsuffizienz). Jetzt bleibt nur noch die Dialyse oder eine Nierentransplantation.

Normalerweise wird bei Nierenversagen empfohlen, weniger Proteine zu verzehren, um die Krankheit in Schach zu halten und eine terminale Niereninsuffizienz zu verhindern bzw. hinauszuzögern. Allerdings fehlten bislang konkrete wissenschaftliche Belege für diese Empfehlung. So wusste man beispielsweise nicht, ob man den Proteinverzehr generell einschränken sollte oder nur den Verzehr spezieller Lebensmittel.

Um ein wenig mehr Klarheit zu erhalten, analysierte das Team rund um Dr. Woon-Puay Koh von der National University of Singapore Daten aus der Singapore Chinese Health Study, einer Studie mit 63.257 Erwachsenen aus Singapur. Der Verzehr an rotem Fleisch besteht in dieser Region zu 97 Prozent aus Schweinefleisch. Andere Proteinquellen sind Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Milchprodukte, Soja und Hülsenfrüchte.

Fleisch schadet den Nieren, Soja schützt die Nieren

Nach einem Beobachtungszeitraum von 15,5 Jahren zeigte sich in der Singapurer Studie ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und dem Auftreten von chronischem Nierenversagen: Je mehr rotes Fleisch eine Person verzehrte, umso wahrscheinlicher war es, dass sie im Laufe ihres Lebens kranke Nieren bekam.

Jene, die am meisten rotes Fleisch verzehrten, hatten im Vergleich zu den Teilnehmern, die am wenigsten Fleisch zu sich nahmen, ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko, ein Nierenversagen zu entwickeln.

Mit anderen tierischen Proteinquellen konnte in dieser Studie kein Zusammenhang entdeckt werden. Sojaprodukte und andere Hülsenfrüchte schienen die Nieren hingegen zu schützen.

Mehr pflanzliches Protein zum Schutz der Nieren

Jede Fleischmahlzeit, die durch eine andere Proteinquelle ersetzt wird, kann das Risiko für Nierenversagen merklich reduzieren, so die Forscher.

Dr. Koh erklärte, dass man Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz oder auch der gesunden Allgemeinbevölkerung zum Schutze der Nierengesundheit nicht raten müsse, die Gesamtproteinaufnahme zu reduzieren. Empfehlenswert sei hingegen, die Art der Proteine sorgfältig auszuwählen, nämlich verstärkt auf pflanzliche Proteinquellen zurückzugreifen. Wer unbedingt tierisches Protein essen wolle, solle sich an Fisch und Geflügel halten.

Dass tierisches Eiweiss gar so schädlich ist wie das Rauchen, daher zu einem verfrühten Tod führen und die Gefahr vieler chronischer Erkrankungen erhöhen kann, erklärt auch Professor Valter Longo von der University of California – und zwar hier: Tierisches Eiweiss so schädlich wie das Rauchen

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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