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  • Menschen mit Alzheimer
2 min

Parodontitis: Der Startschuss für Alzheimer?

Forscher zeigten, dass auch eine Parodontitis das Risiko für Alzheimer erhöhen kann. Daher sollte diese Entzündung immer gründlich behandelt werden.

Stand: 21 August 2024

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Parodontitis und das Alzheimer-Risiko

Bei einer Parodontitis ist – im Gegensatz zur reinen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) – nicht nur das Zahnfleisch entzündet, sondern auch die Wurzelhaut und der Kieferknochen. Es handelt sich also um eine chronische Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates, die heutzutage eine häufige Ursache für Zahnverlust darstellt.

Ausfallende Zähne jedoch – so könnte man meinen – lassen sich meist problemlos ersetzen. Doch halten bei einer unbehandelten Parodontitis auch Implantate nicht lange.

Eine noch weit beängstigendere Folge einer unbehandelten Parodontitis scheint jedoch zu sein, dass die beteiligten Bakterien flugs ins Gehirn wandern und dort Prozesse auslösen können, die mit der Alzheimer Krankheit in Zusammenhang stehen.

Parodontitis-Bakterien führen zu Ablagerungen im Gehirn

Forscher der University of Illinois in Chicago schrieben im Oktober 2018 im Magazin PLOS ONE, dass Parodontitis Alzheimer auslösen könne. Während man nun jedoch einer Parodontitis vorbeugen könne, sei die Alzheimer Krankheit bislang nicht heilbar ( 1 ) ( 2 ) ( 3 ).

Frühere Studien konnten bereits eine enge Verbindung zwischen einer Parodontitis und kognitiven Beeinträchtigungen zeigen, unsere Studie ist jedoch die erste, die belegt, dass Parodontitis-Bakterien im Gehirn zur Bildung der alzheimertypischen Ablagerungen führen können. Diese wiederum beschleunigen die bei Alzheimerpatienten beobachtbaren krankhaften Prozesse”,

erklärt Dr. Keiko Watanabe, Professor der Parodontologie am UIC College of Dentistry und Autorin der Studie.

Das war eine grosse Überraschung“, sagt Watanabe. „Denn wir hatten nicht erwartet, dass die Parodontitis-Erreger einen so grossen Einfluss auf das Gehirn haben würden.“

Parodontitis-Bakterien wandern vom Mund ins Gehirn

Gemeinsam mit Dr. Vladimir Ilievski verglich Watanabe die Gehirne von Mäusen, die an Parodontitis litten, mit jenen von gesunden Mäusen. Die Parodontitis-Mäuse zeigten die für Alzheimer typischen Beta-Amyloid-Ablagerungen und Entzündungsprozesse im Gehirn. Auch verfügten sie über weniger intakte Nervenzellen als die gesunde Kontrollgruppe, was auf degenerative Prozesse schliessen lässt.

Da man bei DNA-Analysen der Gehirne DNA der Parodontitis-Erreger im Gehirngewebe der Parodontitis-Mäuse finden konnte, liegt der Verdacht mehr als nahe, dass die Bakterien vom Mundraum ins Gehirn wandern können.

Unsere Daten zeigen also nicht nur, dass Bakterien vom Mund ins Gehirn gelangen können, sondern auch dass chronische Infektionen die Nervenzellen im Gehirn so beeinträchtigen können, dass es dort zu Veränderungen kommen kann, die eindeutig an die Alzheimer Krankheit erinnern“, sagt Watanabe.

Parodontitis vorbeugen oder behandeln und Alzheimerrisiko senken

Der Zustand der Zähne und des Mundraums kann daher ein guter Hinweis für den Allgemeinzustand des jeweiligen Menschen und seine künftigen Krankheitsrisiken sein. Da gerade die Zahngesundheit sehr gut beeinflussbar ist und auch eine bereits bestehende Parodontitis selbst mit ganzheitlichen Massnahmen wie z.B. das Ölziehen (wenn erforderlich gemeinsam mit zahnärztlichen Behandlungen) wieder zurückgebildet werden kann, sollte man hier – auch im Hinblick auf Alzheimer – wirklich alles unternehmen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Ganzheitliche Massnahmen, die bei Parodontitis helfen können, finden Sie im vorigen Link.

Update 21.8.2024

Wir haben den Text um Studie (3) erweitert

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.