Rauchen in der Schwangerschaft: Besser nicht!
Das Rauchen während der Schwangerschaft ist mit vielen gesundheitlichen Risiken für die betreffenden Kinder verbunden.
Bekannt ist beispielsweise, dass Raucherinnen kleinere Babys bekommen und auch eher mit einer Frühgeburt rechnen müssen als Nichtraucherinnen.
Kinder von Raucherinnen verfügen meist auch über eine eingeschränkte Lungenkapazität, leiden häufiger an Asthma und werden später öfter übergewichtig als Kinder von Nichtraucherinnen.
Und im März 2015 wurde beim jährlichen Meeting der Endocrine Society in San Diego verkündet, dass Frauen im mittleren Alter viel eher Diabetes bekommen, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft geraucht hatten (2) (3).
Jetzt zeigte sich, dass Raucherinnen ihrem Kind auch ein erhöhtes Krebsrisiko zumuten.
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Eierstock- und Brustkrebsrisiko steigt, wenn die Mutter raucht
Eine Studie der Australian National University ANU(im Fachjournal Human Reproduction veröffentlicht) fand heraus, dass bei Mädchen, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen, die Pubertät bzw. die erste Menstruation (Menarche) früher eintritt als bei Töchtern von Nichtraucherinnen (1).
Das aber – so die Studie – lasse das Risiko, im späteren Leben an Eierstockkrebs oder Brustkrebs zu erkranken, steigen.
Studienleiterin Dr. Alison Behie erklärte:
"Wenn die erste Menstruation besonders früh eintrete, dann erhöht sich dadurch automatisch die Zahl der Zyklen, die eine Frau in ihrem Leben haben wird."
Auf diese Weise sei sie länger Hormonen wie Östrogenen ausgesetzt, was nun wiederum das Risiko erhöhe, an Krebsformen der Fortpflanzungsorgane zu erkranken.
Natürlich gibt es – neben dem Rauchen in der Schwangerschaft – noch weitere Faktoren, die zu einer verfrühten Menarche führen können, wie z. B. manche Ernährungsgewohnheiten, das Gewicht des Kindes, Xenoöstrogene (hormonähnlich wirkende Stoffe aus der Umwelt) oder Stress in der Kindheit.
Da sich die Wirkung dieser Risikofaktoren jedoch verstärkt, je mehr davon auftreten, sollten vermeidbare Ursachen wie das Rauchen unbedingt auch tatsächlich vermieden werden.
"Wir stellen immer wieder fest, dass viele unserer gesundheitlichen Anlagen und auch viele Aspekte unseres Verhaltens weder erworben noch genetisch bedingt sind, sondern während der Schwangerschaft festgelegt werden",
sagte Dr. Behie, eine biologische Anthropologin an der ANU.
Wenn Oma zu viel Fett isst, erhöht dies das Krebsrisiko der Enkelin
Forscher am Georgetown Lombardi Comprehensive Cancer Center in Washington DC. widmen sich derselben Thematik und hatten schon 2010 entdeckt, dass auch eine zu fettreiche Ernährung während der Schwangerschaft dem Kind ebenfalls ein höheres Brustkrebsrisiko im späteren Leben einbringen kann (4).
Das höhere Krebsrisiko betreffe dabei nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch die Urenkel. Der krebsfördernde Einfluss einer schlechten Ernährung kann sich also sogar über Generationen hinweg auswirken.