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  • Omega-3-Fettsäuren
4 min

Diese Ernährung kann chronische Schmerzen lindern

Bei chronischen Schmerzen werden meist Schmerzmittel verordnet. Oft könnte schon eine einfache Ernährungsumstellung die Schmerzen lindern. Denn die typisch westliche Ernährung kann chronische Schmerzen verstärken.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 11 April 2024

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Ernährungsumstellung kann chronische Schmerzen lindern

Eine typisch westliche Ernährung erhöht das Risiko für chronische Schmerzen – und zwar besonders bei Menschen mit Übergewicht und Typ-2-Diabetes, so eine Untersuchung der University of Texas, die im Juni 2021 in Nature Metabolism veröffentlicht wurde ( 1 ) ( 2 ). Umgekehrt kann eine entsprechende Ernährungsumstellung chronische Schmerzen lindern oder gar ganz beheben.

Eine westliche Ernährung besteht insbesondere aus Back- und Teigwaren, Fleisch- und Wurstprodukten, Fertiggerichten sowie ungesunden Snacks und zeichnet sich durch einen hohen Fett-, Protein- und Kohlenhydratgehalt aus, während naturbelassene pflanzliche Lebensmittel (Obst, Gemüse, Salate, Saaten, Sprossen etc.) Mangelware sind.

Chronische Schmerzen sind auch ernährungsbedingt

Chronische Schmerzen sind meist die Folge chronisch entzündlicher Erkrankungen, wie z. B. einer Arthritis (Rheuma), die mit chronischen Gelenkschmerzen einhergeht oder eines Diabetes, der zu einer Polyneuropathie mit chronischen Nervenschmerzen führen kann. Aber auch Verletzungen und Operationen können chronische Schmerzzustände nach sich ziehen.

In genannter Studie, die von einem Team aus 17 Wissenschaftlern durchgeführt wurde, ist zu lesen, dass bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch bei Autoimmunerkrankungen regelmäßig zu einer fettärmeren Ernährung geraten wird. Bei chronischen Schmerzzuständen aber gibt es selten eine ärztliche Ernährungsempfehlung. Gerade das aber wäre sehr wichtig und würde für den Patienten eine große Erleichterung bedeuten, da die chronischen Schmerzen auch ernährungsbedingt sein könnten. 

Omega-6-Fettsäuren: Risikofaktor für Schmerzen

Das Forscherteam konnte – an Mäusen, aber auch an Menschen – zeigen, dass die typisch westliche Ernährung, die besonders reich an mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren ist, ein signifikanter Risikofaktor für entzündliche chronische Schmerzen, aber auch für Nervenschmerzen darstellt.

Je mehr Omega-6-Fettsäuren, umso stärker der Schmerz

Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 stellten die Wissenschaftler beispielsweise fest, dass deren neuropathische Schmerzen umso stärker waren und sie umso mehr Schmerzmittel nahmen, je höher der Omega-6-Gehalt ihrer Haut war.

So fördern Omega-6-Fettsäuren chronische Schmerzen

Denn Omega-6-Fettsäuren reichern sich in den Zellmembranen an und oxidieren dort zu sog. Oxylipinen, die das Gewebe schmerzempfindlich machen. Bei Mäusen führte eine Omega-6-reiche Ernährung zu schmerzhaften Überempfindlichkeiten, hochreaktiven Nervenzellen und zu Nervenschäden, die an eine Neuropathie erinnerten.

Die beiden Omega-6-Fettsäuren Linolsäure und Arachidonsäure reichern sich überdies im Spinalganglion ein, einem Nervenknoten im Wirbelkanal der Wirbelsäule und führen zu einer erhöhten PLA2-Aktivität. PLA2 ist ein Enzym namens Phospholipase A2, das zur Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe (Prostaglandine) beiträgt. Wenn PLA2 gehemmt wird – entweder mit Medikamenten oder über die nachfolgend beschriebene Ernährung – dann lassen sich die beschriebenen Schmerzempfindlichkeiten wieder umkehren, was sich positiv auf chronische Schmerzen auswirken kann.

Omega-6-Fettsäuren sind nicht immer schädlich

Omega-6-Fettsäuren sind nicht grundsätzlich schädlich. Im Gegenteil. Es handelt sich um essentielle Fettsäuren, die lebensnotwendig sind und mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Doch ist ihr Anteil in der westlichen Ernährung oft zu hoch, während die andere Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren – die Omega-3-Fettsäuren – in viel zu geringer Menge verzehrt werden. Dieses Ungleichgewicht kann verschiedene chronische Krankheiten fördern - auch chronische Schmerzen.

In diesen Lebensmitteln sind Omega-6-Fettsäuren enthalten

Omega-6-reiche Fette werden überdies bevorzugt für ungesunde Produkte verwendet, wie z. B. für Chips und andere Knabberwaren, Fastfood und Kuchen und sind in fettreichen Fleisch- und Wurstprodukten enthalten. Besonders Omega-6-reiche Öle und Fette sind Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl, Sojaöl und Margarine oder Streichfette daraus.

In diesen Lebensmitteln sind Omega-3-Fettsäuren enthalten

Omega-3-Fettsäuren sind dagegen in fettem Seefisch, Leinsaat, Hanfsamen, Walnüssen und den entsprechenden Ölen enthalten, aber auch - in sehr geringer Menge - im Gemüse.

Eine Liste mit dem Omega-3-Gehalt verschiedener Lebensmittel finden Sie im vorigen Link, wobei Sie darauf achten sollten, nicht nur die kurzkettige Omega-3-Fettsäure ALA zu sich zu nehmen, die in den genannten Samen und Nüssen enthalten ist, sondern auch die besonders wirksamen langkettigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA. Diese sind z. B. im Algenöl enthalten, das es in Fläschchen oder auch in Kapselform gibt.

Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren

Mit den * Omega-3 Daily Kapseln von effective nature nehmen Sie pro Tagesdosis um die 850 mg langkettige Omega-3-Fettsäuren zu sich und sind damit in Sachen Omega 3 gut grundversorgt. Wenn Sie das Algenöl in der Küche verwenden möchten, z. B. für Smoothies, Dips oder andere Rohkost (da das Öl nicht erhitzt werden sollte), dann ist das * Algenöl Omega-3 Fluid von effective nature ein sehr empfehlenswertes Produkt.

Hochdosierte Omega-3-Fettsäuren können sogar Muskelkaterschmerzen vorbeugen.

Rezepte mit Omega-3-Fettsäuren

Wenn Sie ab sofort weniger Omega-6-reiche Lebensmittel essen und mehr Omega-3-reiche Lebensmittel zu sich nehmen, dann kann schon allein diese Veränderung Ihre chronischen Schmerzen bessern. Leckere und gesunde Rezepte mit Omega-3-reichem Leinöl finden Sie in unserer Rezepte-Rubrik. Geben Sie dort in die Suche einfach "Leinöl" ein oder auch "Leinsamen".

Auch Glutamat verschlimmert chronische Schmerzen

Der Geschmacksverstärker Glutamat kann ebenfalls chronische Schmerzen verursachen. Er findet sich in zahlreichen Fertigprodukten (die oft gleichzeitig Omega-6-reiche Öle enthalten) und auch in Gewürzmischungen. Weitere Informationen lesen Sie in unserem Beitrag: Wie Glutamat Schmerzen verschlimmert.

Denken Sie bei chronischen Schmerzen außerdem an Vitamin D. Das Vitamin bessert chronische Schmerzen, so eine Untersuchung von 2017 – natürlich insbesondere dann, wenn zuvor ein Mangel bestanden hatte. Wir stellen überdies hier Alternativen zu Schmerzmitteln vor.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.