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  • Empfehlung von Selen
4 min

Mit Selen schlank werden und länger leben

Selen schützt vor Übergewicht und scheint die Lebensspanne zu verlängern – wie Studien zeigen. Ein Grund mehr, einen Selenmangel zu vermeiden. Ein Mangel des essentiellen Spurenelements kommt jedoch gerade bei uns Mitteleuropäern häufig vor.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 07 Juli 2023

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Ein langes, gesundes Leben dank Selen?

Ein hohes Lebensalter erreichen und dabei ein gesundes und selbstbestimmtes Leben führen – das wünscht sich so gut wie jeder Mensch. Eine Forschergruppe der Orentreich Foundation for the Advancement of Science aus den Vereinigten Staaten ist dem Schlüssel für ein langes, gesundes Leben ein Stückchen näher gekommen: Die Zufuhr von Selen könnte eine wichtige Rolle spielen und die Lebensspanne verlängern ( 1 ) ( 2 ).

Methioninarme Ernährung verlängert Lebensspanne

Aus früheren Untersuchungen wussten die Forscher bereits, dass sich eine methioninarme Ernährung positiv auf die Lebensspanne auswirkt. Methionin ist eine Aminosäure, die besonders in tierischen Lebensmittel reichlich enthalten ist. Aus diesem Grunde eignet sich auch eine pflanzenbasierte Ernährung, die automatisch methioninarm ist, sehr gut für alle, die ein langes, gesundes Leben planen. Sie finden hier eine Liste mit methioninreichen Lebensmitteln.

Bei einer methioninarmen Ernährung sinkt der IGF1-Spiegel. IGF-1 (insulin-like growth factor 1, zu Deutsch: insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1) ist ein Hormon, das für die Steuerung des Zellwachstums von Bedeutung ist. Ein niedriger IGF1-Spiegel scheint ein wichtiger lebensverlängernder Faktor zu sein. Aus früheren Studien weiss man, dass auch Selen den IGF1-Spiegel senken kann, so dass die Wissenschaftler nun die Auswirkungen von Selen auf die Lebensspanne überprüfen wollten.

Selen wirkt lebensverlängernd

Anhand von Hefekulturen entdeckten die Forscher, dass Selen (ob organisch oder anorganisch, spielte keine Rolle) die Lebenszeit der Hefezellen verlängern konnte. Im Vergleich zu Hefezellen, die ohne Selen auskommen mussten, lebten die mit Selen gefütterten Hefezellen um 62 Prozent länger, also 21 Tage statt 13 Tage. Ob eine Ergänzung mit Selen auch beim Menschen die Lebensspanne verlängert, ist noch nicht bekannt.

Selen schützt vor Übergewicht und reduziert Körperfettanteil

Selen kann sich zusätzlich über einen Umweg positiv auf die Lebensspanne auswirken. Denn ein gesunder Selenspiegel hilft beim Abnehmen bzw. dabei, Übergewicht zu vermeiden ( 5 ) – und Übergewicht gilt bekanntlich als Risikofaktor für viele chronische Erkrankungen, die letztendlich wiederum Lebensjahre kosten.

In einer italienischen Studie von 2020 setzte man 37 übergewichtige Erwachsene (18 – 65 Jahre) drei Monate lang auf eine leicht kalorienreduzierte Diät. Die Hälfte erhielt nun täglich 240 µg Selenomethionin (organisches Selen), die andere Hälfte ein Placebopräparat. Zum Studienende konnte sich die Selengruppe über einen deutlich reduzierten Körperfettanteil sowie einen erhöhten Muskelanteil freuen, was in der Placebogruppe nicht der Fall war ( 3 ).

Selen kompensiert Schadeffekte durch methioninreiche Ernährung

Die methioninarme Ernährung hat ähnlich positive Auswirkungen auf das Körpergewicht, wie erste Mäusestudien zeigen. Bei einer fettreichen Ernährung, die normale Methioninmengen enthielt (typisch für eine westliche Ernährung), hatten die jeweiligen Tiere deutlich an Gewicht und Körperfett zugelegt. Tiere aber, die methioninarm ernährt wurden, waren vor einer Gewichts- und Fettzunahme geschützt. Ihre IGF1-Spiegel waren gesunken.

Interessanterweise wirkt sich Selen in Sachen Übergewichtsschutz offenbar so stark aus, dass eine dritte Mäusegruppe, die zu ihrer fettreichen und methioninreichen Ernährung Selen (Natriumselenit = anorganisches Selen) erhielt, kein Übergewicht entwickelte und ebenfalls niedrige IGF1-Spiegel aufwies. Das Selen konnte also den für das Gewicht ungünstigen Effekt einer methioninreichen Ernährung kompensieren.

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Wie passt Selenomethionin in eine methioninarme Ernährung?

In obiger Studie wurde als Selenpräparat Selenomethionin gewählt. Wie passt diese Empfehlung nun zum Rat, sich methioninarm zu ernähren, wenn nun selbst das Selenpräparat Methionin enthält?

Methionin ist eine essentielle Aminosäure, die also regelmässig mit der Nahrung zugeführt werden muss. Methionin ist somit nicht schlecht, sondern notwendig und wichtig. Doch sollte man nicht übermässig viel dieser Aminosäure zu sich nehmen. Bei einer pflanzenbasierten methioninarmen Ernährung (methioninarm im Vergleich zu einer Ernährung, die reichlich tierische Produkte enthält), nimmt man immer noch ausreichend Methionin zu sich, um gut damit versorgt zu sein.

Nimmt man - um beim Beispiel aus obiger Studie zu bleiben - 240 µg Selen in Form von Selenomethionin zu sich, dann sind das 48 mg Selenomethionin.

In 100 g Fleisch aber stecken bereits 490 mg Methionin, in zwei kleinen Eiern 370 mg, in 250 g Joghurt 200 mg und in einer 20-g-Scheibe Gouda 150 mg Methionin. Sie sehen, dass man mit einer Ernährung, die tierische Produkte enthält, automatisch sehr viel mehr Methionin zu sich nimmt als mit einer methioninhaltigen Selennahrungsergänzung.

Auf ausreichende Selen-Zufuhr achten

Dass Selen eine grosse Bedeutung für die Gesundheit hat, ist unbestritten: Selen ist ein essentielles Spurenelement und muss zwingend über die Ernährung aufgenommen werden. Es ist daher bereits von Vorteil, zumindest einen Selenmangel zu vermeiden. Wie wir unter nachfolgendem Link berichtet haben, leiden jedoch viele Mitteleuropäer aufgrund der schlechten Bodenqualität an einem Selenmangel. Welche Funktionen Selen im Körper übernimmt, ist im verlinkten Text ebenfalls beschrieben.

Lassen Sie vor der Einnahme von Selen jedoch stets Ihren Selenspiegel überprüfen. Informationen dazu lesen Sie im vorigen Link (Selenmangel), wo Sie auch eine Liste mit selenreichen Lebensmitteln finden.

Pflanzliche Ernährung und Selen für ein langes Leben

Da natürlich nicht nur Selen Garant für ein langes Leben ist, kombinieren Sie am besten mehrere lebensverlängernde Faktoren miteinander: Ernähren Sie sich pflanzenbasiert, bewegen Sie sich so oft wie möglich, vermeiden Sie Stress, schlafen Sie gut und optimieren Sie nicht nur Ihren Selenspiegel, sondern achten Sie auf eine insgesamt gute Versorgung mit Vitalstoffen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.