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Sucralose: Süßstoff erhöht Risiko für Diabetes

Der Süßstoff Sucralose fördert bei regelmäßig hohen Verzehrmengen die Fetteinlagerung, die Entstehung freier Radikale sowie Entzündungen in der Zelle. Er begünstigt daher nicht nur Übergewicht, sondern auch Typ-2-Diabetes.

Aktualisiert: 21 März 2024

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Sucralose: Ein Süßstoff begünstigt Diabetes

Bei Diabetes Typ 2 kann der Organismus die mit der Nahrung eintreffende Kohlenhydrate nicht mehr so gut verstoffwechseln. Die Zellen werden zunehmend insulinresistent, lassen den Zucker also nicht mehr im vollen Umfang passieren. Der Blutzuckerspiegel steigt dadurch und führt – wenn unbehandelt – langfristig zu den unterschiedlichsten Komplikationen, wie Nieren-, Augen- und Nervenschäden.

Viele Betroffenen reduzieren daher ihren Kohlenhydratverzehr und verwenden lieber Süßstoff statt Zucker. Denn Süßstoff schmeckt zwar süß, besteht aber nicht aus Zucker und sollte daher – so könnte man denken – auch nicht den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Wir haben jedoch schon hier (Süßstoffe begünstigen Diabetes) eine israelische Studie aus dem Jahr 2014 vorgestellt, der zufolge Süßstoffe wie Sucralose und Saccharin eindeutig zu Irritationen des Zuckerstoffwechsels führten und zusätzlich nicht nur der Darmflora schadeten, sondern auch noch zu Übergewicht beitrugen.

Sucralose: Künstlicher Stoff aus Zucker und Chlor

Sucralose ist ein Süßstoff, der 600-mal süßer schmeckt als Zucker, aber – im Gegensatz zu herkömmlichem Haushaltszucker – von den kohlenhydratverdauenden Enzymen nicht zu Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) abgebaut werden kann. Sucralose wird von der Süßstoffindustrie aus Zucker (Saccharose) hergestellt, der aber zu diesem Zweck so stark verändert wird, dass das Ergebnis ein extrem unnatürlicher Stoff ist, der in dieser Form in der Natur nicht vorkommt. Man nimmt dem Zucker drei OH-Gruppen (Hydroxygruppen) weg und fügt stattdessen Chlor hinzu. Es entsteht also chlorierter Zucker. Sucralose ist dennoch beliebt, da der süßstofftypische bittere Nachgeschmack fehlt.

Bei Fructoseintoleranz sollte Sucralose besser nicht verwendet werden. Offenbar werden etwa 15 Prozent der verzehrten Sucralose im Körper zu Fructose (1,6-Dihchlorfructose) umgebaut, was u. U. zu stärkeren Symptomen führten könnte als die herkömmliche Fructose.

Sucralose fördert Entstehung des metabolischen Syndroms

In einer Studie zeigte sich, dass der Konsum von Sucralose die Entwicklung des metabolischen Syndroms fördert. Unter diesem Syndrom werden vier weit verbreitete Gesundheitsprobleme zusammengefasst, die zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören: Übergewicht, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Blutzuckerprobleme. Auch das Risiko für Diabetes steigt beim metabolischen Syndrom, und zwar um das Drei- bis Fünffache ( 1 ).

"Unsere Untersuchungen ergaben, dass Süßstoffe zu einer zusätzlichen Fetteinlagerung in den Zellen führen. Je mehr Sucralose konsumiert wird, umso mehr Körperzellen sind betroffen“,

erklärte Dr. Sabyasachi Sen, Professor der Medizin an der George Washington University in Washington, D.C.

Fettproduktion und Entzündungswerte steigen

Schon beim täglichen Konsum von vier Dosen eines mit Sucralose gesüßten Getränks kann es – so Professor Sen – neben einer verstärkten Fettproduktion auch zu erhöhten Entzündungswerten in den Zellen kommen. Sucralose scheint zu einer Anhäufung freier Sauerstoffradikale in der Zelle zu führen, was die steigenden Entzündungswerte erklärt. Die freien Radikale stören die Zellaktivitäten, drosseln den Stoffwechsel und sorgen auf diese Weise wiederum für eine Verfettung der Zelle.

Besonders bei übergewichtigen Menschen konnten diese Folgen des Süßstoffkonsums beobachtet werden, während sich bei normalgewichtigen kaum eine derartige Veränderung erkennen ließ.

Anschließend wurde ein weiteres Experiment durchgeführt. Die Forscher analysierten dazu Gewebeproben aus dem Bauchfett von 18 Probanden, die regelmäßig Sucralose konsumierten (auch etwas Aspartam und/oder Acesulfam-K). Bei den übergewichtigen Teilnehmern zeigte sich eine erhöhte Blutzuckerversorgung der Zellen und überaktive Gene, die für die Fettbildung zuständig waren. Bei Teilnehmern, die keine Süßstoffe zu sich nahmen, konnte dies nicht beobachtet werden.

Süßstoffe meiden, Diabetes heilen

Gerade Menschen mit Übergewicht sollten daher auf keinen Fall Süßstoffe verwenden. Sie erhöhen auf diese Weise ihr sowieso schon vorhandenes Risiko für Diabetes noch weiter und fördern sogar noch die Zunahme ihres Übergewichts. Das bedeutet natürlich nicht, dass man beim Zucker bleiben soll.

Sinnvoller ist eine Umstellung der Ernährung (evtl. mit Hilfe eines Ernährungsberaters) in Kombination mit regelmäßiger Bewegung, so dass nicht nur ein gesundes Körpergewicht erreicht werden kann, sondern auch der Stoffwechsel wieder reguliert wird. Bald entwickeln sich alle vier Problematiken des metabolischen Syndroms zurück und auch Diabetes kann auf diese Weise sehr oft geheilt werden.

Alternative Monk Fruit (Luo Han Guo)

Eine Ausnahme unter den Süßstoffen scheint Luo Han Guo zu sein. Aus der sog. Mönchsfrucht wird nicht nur ein Süßstoff hergestellt. Sie gilt auch als altes Heilmittel bei Diabetes. Luo Han Guo finden Sie im Netz unter "Monk fruit" (engl. für Mönchsfrucht). Nur fällt der Süßstoff derzeit unter die Novel-Food-Verordnung, so dass er als "Süßstoff" nicht verkauft werden darf. Oft wird er auch gemischt mit Erythrit angeboten, aber auch diese Mischung ist nicht als Lebensmittel zugelassen - obwohl die Mönchsfrucht in ihrer Heimat seit Jahrtausenden genutzt wird.

Alternative Yaconsirup

Auch Yaconsirup ist (in kleinen Mengen) ein empfehlenswertes Süßungsmittel. Der Sirup aus der Yaconwurzel verfügt über einen hohen Gehalt an bestimmten präbiotisch wirksamen Ballaststoffen, so dass er sich sogar bei regelmäßigem Verzehr (statt Zucker) auf den Darm positiv auswirkt, außerdem den Blutzuckerspiegel regulieren hilft und die Blutfettwerte senkt. Hier lesen Sie alles zu den Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten von Yaconsirup.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.