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3 min

Vitamin D brauchen Sie für eine gesunde Darmflora

Natürlich sind für den Darm alle Vitamine wichtig. Ein bestimmtes Vitamin ist jedoch häufig rar, würde der Darmflora aber ganz besonders gut tun. Achten Sie daher auf eine gute Versorgung mit genau diesem Vitamin!

Aktualisiert: 04 Juli 2022

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Wie Vitamin D die Darmflora regulieren kann

Je weiter entfernt man vom Äquator lebt, umso weniger UV-Strahlung erreicht die Erde und umso höher ist die Gefahr, einen Vitamin-D-Mangel zu erleiden. Das Risiko für chronische Erkrankungen steigt, etwa das Risiko für Multiple Sklerose oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen.

Allerdings weiss man, dass auch der Zustand der Darmflora eine äusserst wichtige Rolle bei der Entstehung dieser und vieler anderer chronischer Erkrankungen spielt. Gibt es womöglich einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und dem Zustand der Darmflora? Würde es genügen, den Vitamin-D-Spiegel auf Vordermann zu bringen? Und das Vitamin D würde sodann automatisch auch die Darmflora regulieren?

Zur Beantwortung dieser Fragen überprüfte ein Forscherteam der University of British Columbia, in Vancouver, Kanada, wie die Darmflora auf UV-Strahlung reagiert. Veröffentlicht wurde die Studie im Magazin Frontiers in Microbiology( 1 ).

UVB-Strahlung erhöht Vitamin-D-Spiegel – ob zuvor ein Mangel da war oder nicht

An der Studie nahmen 21 Frauen teil – alle vom hellen Hauttyp I bis III (nach Fitzpatrick). Neun nahmen in den drei Monaten vor Beginn der Studie eine Vitamin-D-Nahrungsergänzung ein und hatten daraufhin einen gesunden Vitamin-D-Spiegel. Die übrigen 12 Teilnehmerinnen nahmen kein Vitamin-D-Präparat und hatten alle bis auf eine Teilnehmerin einen Vitamin-D-Mangel.

Alle Testpersonen erhielten nun innerhalb einer Woche drei Ganzkörper-Bestrahlungen mit UVB-Strahlung, also jener Strahlung, die (im Gegensatz zur UVA-Strahlung) für die Vitamin-D-Bildung zuständig ist. Bei allen Teilnehmerinnen stieg der Vitamin-D-Spiegel – ob sie nun zuvor mangelhafte Werte hatten oder nicht.

UVB-Strahlung erhöht Diversität der Darmflora

Anschliessend verglichen die Wissenschaftler, inwiefern die Bestrahlung die Darmflora der Frauen verändert hat. Es zeigte sich, dass die Veränderungen der Darmflora umso auffälliger waren, je stärker zu Beginn der Studie ein Vitamin-D-Mangel ausgeprägt war.

„Vor der UVB-Bestrahlung hatten die Frauen mit Vitamin-D-Mangel eine weniger ausgewogene Darmflora mit viel geringerer Diversität als jene Frauen, die regelmässig eine Vitamin-D-Nahrungsergänzung eingenommen hatten“, erklärte Studienautor Professor Bruce Vallance.

Das UVB-Licht konnte nun die Darmflora der zuvor an Vitamin-D-Mangel leidenden Frauen so verändern und verbessern, dass man keinen Unterschied mehr zur Darmfloraqualität der anderen Teilnehmergruppe (die das Vitamin-D-Präparat eingenommen hatte) erkennen konnte.

Interessant war ausserdem, dass sich die Darmflora jener Teilnehmerinnen, die zuvor keinen Vitamin-D-Mangel hatten, durch die Bestrahlung nicht mehr änderte. Eine bereits gesunde Darmflora lässt sich also durch zusätzliche Vitamin-D-Gaben (in Form von mehr UVB-Strahlung) nicht beeinflussen, was annehmen lässt, dass auch keine negativen Veränderungen zu befürchten sind.

Schon nach einer Woche verändert sich die Darmflora

Studienleiterin Else Bosman erklärte: „Wir stellten in unserer Untersuchung fest, dass Vitamin D der Hauptantrieb für eine Veränderung der Darmflora darstellt, so dass Sonnenlicht, das zur Vitamin-D-Bildung in der Haut führt, für die Darmgesundheit unverzichtbar ist.“ ( 2 )

„Besonders beeindruckend an unserer Studie ist, dass man bereits nach einwöchiger Studiendauer derart offensichtliche Auswirkungen beobachten konnte“, so Bosman. Allerdings wurden in der Untersuchung spezielle Lampen verwendet, die insbesondere UVB-Strahlung abgaben, also keinen Sonnenbrand verursachen können, so dass man die Bestrahlungszeit aus der Studie nicht auf künftige Sonnenbäder übertragen kann.

Sonnenbäder oder Vitamin-D-Präparate?

Nach wie vor müssen Sonnenbäder an den individuellen Hauttyp, die Uhrzeit, die Jahreszeit und den Breitengrad angepasst werden, um jenen Zeitraum zu finden, der ausreicht, um den Vitamin-D-Spiegel zu optimieren, der aber gleichzeitig noch keinen Sonnenbrand verursacht.

Im Winter und bei besonders empfindlicher Haut auch im Sommer sollte man besser auf Vitamin-D-Präparate setzen. Denn die Nahrung allein kann in den seltensten Fällen genügend Vitamin D liefern.

Da die Studie mit weiblichen sehr hellhäutigen und dazu noch gesunden Personen durchgeführt wurde, müsste man nun weitere Untersuchungen mit weiteren (und natürlich auch mit grösseren) Probandengruppen durchführen, etwa mit dunkelhäutigen Menschen und auch mit solchen, die bereits an chronischen Erkrankungen leiden, so Bosman. Denn dann könnte sich zeigen, ob man Menschen, die beispielsweise an chronischen Darmentzündungen leiden, mit einer UVB-Bestrahlungstherapie helfen könnte.

So optimieren Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel und sanieren gleichzeitig Ihre Darmflora

Studienergebnisse will man meist dazu nutzen, neue medizinische Therapien zu entwickeln. Oft aber – und so auch bei vorliegender Studie – kann man daraus auch Selbsthilfe-Massnahmen ableiten:

Eine Alternative zu den untersuchten UVB-Bestrahlungen wäre daher aus unserer (ZDG) Sicht, den Betroffenen (und natürlich auch ihren Ärzten) zu raten, BEIDE Säulen in die Therapie der Erkrankung mit einzubinden, denn natürlich beeinflusst nicht nur das Vitamin D die Darmflora:

  1. Erstens auf eine gute Vitamin-D-Versorgung achten, also regelmässig individuell abgestimmte Sonnenbäder geniessen und/oder auf hochwertige Vitamin-D-Präparate zurückgreifen und 
  2. zweitens Massnahmen für eine gesunde Darmflora umsetzen, z. B. die richtige Ernährung für die Darmflora praktizieren, die Einnahme von Probiotika etc.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.