Vitamintabletten angeblich ohne Nutzen
Gerne greifen die Mainstreammedien Studienergebnisse auf, die zeigen, dass Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Vitamintabletten oder auch Calciumpräparate keinen besonderen Nutzen haben. Meist verwenden die jeweiligen Redakteure ungeprüft und ohne sich tiefergehende Gedanken zu machen, die entsprechende Pressemeldung und schon ist wieder ein Artikel online, der gesundheitsbewusste LeserInnen verwirrt.
Ein Beispiel für eine derartige Desinformation ist die Berichterstattung zur Metaanalyse von Wissenschaftlern der University of Toronto ( 1 ) . Die Untersuchung wurde im Journal of the American College of Cardiology vorgestellt. Darin hatten die Forscher bestehende Metaanalysen und Reviews sowie einzelne randomisierte kontrollierte Studien zum Thema Vitamintabletten ausgewertet.
Nur Wirkung auf Herz und Todesrisiko wird untersucht
Man wolllte in dieser Analyse herausfinden, inwiefern bestimmte Nahrungsergänzungsmittel Herz-Kreislauferkrankungen und das Risiko eines vorzeitigen Todes beeinflussen könnten. Es wurden also nur diese zwei Aspekte untersucht. In den Medien aber konnte man lesen: „Keine Vorteile durch die Einnahme von Nahrungsergänzungen“ – eine etwas sehr weit hergeholte Aussage, da die Auswirkungen auf andere Krankheiten oder die Fitness der Vitaminfans nicht berücksichtigt wurden ( 2 ).
Welche Nahrungsergänzungen erhöhen das Risiko eines vorzeitigen Todes?
Damit nicht genug. In manchem Artikel las man sogar „Nahrungsergänzungsmittel erzielen häufig nicht die erwünschte Wirkung, es gibt sogar einige dieser Mittel, welche das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen können“, ohne dass natürlich verraten werden würde, welche Mittel dies sind.
Liest man weiter, erfährt man jedoch, dass die (für den Leser nach wie vor unbekannten) Mittel nur dann problematisch seien, wenn man sie in zu hoher Dosierung einnehme. Wollte man tatsächlich informieren, würde man hier kurz und knapp die besagten Mittel samt den bedenklichen Dosierungen aufführen – was aber nicht geschieht.
Nahrungsergänzungen, die Sie bitte keinesfalls einnehmen!
In besagter Metaanalyse untersuchte man nun die Wirkung von häufig verwendeten Nahrungsergänzungsmitteln, also insbesondere von Vitamin C, Vitamin D, Calcium sowie Multivitaminpräparaten, die aus zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bestehen. Das Ergebnis war, dass die Einnahme all dieser Vitalstoffe zwar nicht schade, so die Forscher, aber auch nichts nutze.
Als Beispiel für ein häufig verwendetes Multipräparat wird Centrum® von Pfizer ( 4 ) genannt. Wenn Sie sich die Inhaltsstoffliste dieses Produktes ansehen, werden Sie vielleicht nicht mehr überrascht sein, dass dieses Mittel nichts genutzt haben soll:
Inhaltsstoffliste des untersuchten Präparates
Abgesehen von den Vitalstoffen enthält es zwei Füllstoffe, einen Stabilisator, modifizierte Stärke, Maltodextrin, zwei Emulgatoren, zwei Antiklumpmittel, Gelatine, Glucosesirup, Zucker (Saccharose), Pflanzenöl und zwei Farbstoffe. Zu den Farbstoffen zählt Titandioxid, ein Stoff, den man besser meiden sollte (siehe Link) sowie Indigotin, ein blauer Farbstoff, der Aluminium enthalten kann, was aber nicht deklariert werden muss.
Unnötiger und riskanter Konservierungsstoff
Manche Centrum-Varianten enthalten ferner Butylhydroxytoluol (BHT) als Zusatzstoff, ein Konservierungsstoff, der unter anderem in einigen Hundefuttermarken enthalten ist (früher öfter als heute). Doch achten verantwortungsbewusste Hundehalter inzwischen akribisch darauf, dass ihr Hund keinesfalls ein Futter mit BHT erhält. In Babynahrung ist der Einsatz von BHT verboten. Auch für Naturkosmetik darf der Stoff nicht verwendet werden.
In Vitamintabletten aber, die Menschen für ihre Gesundheit einnehmen, darf es getrost verarbeitet werden – obwohl man sich noch nicht einmal sicher ist, wie sich der Stoff auf die Gesundheit oder die Umwelt auswirken kann.
So soll BHT krebserregend sein, das Erbgut der Zellen im Magen-Darm-Trakt schädigen und bei Kindern zur Blausucht führen können (Sauerstoffmangel durch Funktionsstörungen roter Blutkörperchen). Zwar wurden bei den entsprechenden Studien stets grössere BHT-Mengen verwendet, da es jedoch ausreichend Vitamintabletten ohne BHT gibt, kann man getrost davon ausgehen, dass der Stoff darin überflüssig ist und man sich dem Risiko nicht aussetzen muss.
Dosierung der einzelnen Vitamine ist zu niedrig, um eine Wirkung zu erzielen
Wie bei Multivitaminpräparaten üblich, sind die Dosen der einzelnen Vitamine und Mineralien eher gering, so dass es verständlich ist, wenn sich hier keine Wirkung zeigt. So wird man beispielsweise mit 5 µg Vitamin D weder einen Mangel beheben noch einen solchen verhindern können. 100 mg Vitamin C sind bereits in zwei Orangen oder 200 ml O-Saft enthalten. In Vitamintabletten sollten pro Einnahmedosis jedoch mindestens 200 mg Vitamin C enthalten sein.
2,5 µg Vitamin B12 nützen so gut wie nichts, wenn jemand einen entsprechenden Mangel hat. Hier wird die 400-fache Menge empfohlen, da erst jetzt über die sog. passive Diffusion bei Menschen mit Resorptionsproblemen (z. B. bei Magen-Darm-Beschwerden) genügend B12 aufgenommen werden kann.
Ganz ähnlich verhält es sich mit fast allen übrigen B-Vitaminen, mit Vitamin K (30 µg) und auch mit Calcium (162 mg). Die enthaltenen Dosen sind jeweils viel zu niedrig, um eine Wirkung erzielen zu können.
Dosierung wurde nicht in die Auswertung mit einbezogen
Die Forscher bezogen in ihre Auswertung jedoch die Einnahmedosis gar nicht mit ein, auch nicht das Alter der Probanden, nicht ihren Gesundheitszustand und auch nicht ihre Ernährungs- und Lebensweise. Es interessierte also nicht, ob die Personen rauchten oder nicht und auch nicht, ob sie übergewichtig waren oder nicht.
Genausowenig überprüfte man, ob die Probanden überhaupt einen Mangel hatten und an welchem Vitalstoff. Doch alle diese Faktoren beeinflussen die Wirksamkeit einer Nahrungsergänzung, so dass man ohne die Berücksichtigung dieser Punkte keine Aussagen über den Nutzen von Vitamintabletten treffen kann.
„Einfach gesund und ausgewogen ernähren!“
Am Ende der typischen Medienberichte findet man dann noch den altbekannten Satz, dass man sich einfach (!) gesund und ausgewogen ernähren solle und schon sei man bestens mit allen Vitalstoffen versorgt. Nun ist aber genau das ja der Grund, warum man Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, nämlich weil man es eben NICHT schafft, sich im anstrengenden Alltagsgeschehen Tag für Tag gesund und ausgewogen zu ernähren. Daher ist ein Vitalstoffmangel auch in den Industrienationen so weit verbreitet, wie wir in unserem Artikel zu diesem Thema schon ausführlich erklärt haben.
„Nahrungsergänzungen nur nach professioneller Beratung einnehmen!“
Weiter geht es mit der Warnung, dass man Nahrungsergänzungen – falls man diese aufgrund von Mängeln einnehmen müsse – nur nach professioneller Beratung nehmen dürfe.
Abgesehen davon, dass hier suggeriert wird, Nahrungsergänzungen seien so dermassen riskant, dass man sie nur mit Genehmigung eines Fachmannes einnehmen dürfe, spricht man den Leuten die Fähigkeit ab, die Einnahmeempfehlungen der jeweiligen Mittel zu lesen und sich selbst informieren zu können. Letzteres würde zugegebenermassen nicht klappen, wären alle Artikel im Netz derart arm an Informationen wie die allermeisten (z. B. der oben verlinkte).
Und nein, wir schreiben dies nicht nur, weil auf unserer Seite Werbung für Nahrungsergänzungsmittel erscheint und auch nicht, weil wir möchten, dass Sie diese umgehend bestellen, sondern weil wir aus eigener Erfahrung wissen, wie gut man sich selbst mit der entsprechenden Sachkenntnis helfen kann.
Die für Sie passenden Mittel können Sie dort kaufen, wo Sie möchten, nämlich dort, wo Sie sich wohl fühlen und wo es hochwertige Nahrungsergänzungen gibt – ob dies nun in der Apotheke ist, im Bioladen, im Reformhaus oder im Online-Fachhandel.
Vitamintabletten haben grossen Nutzen – wenn man weiss, worauf man zu achten hat
Selbstverständlich achten Sie darauf, dass Sie nur solche Nahrungsergänzungen nehmen, die Sie auch tatsächlich benötigen, die ferner ohne bedenkliche Zusätze auskommen und die natürlich die für Sie richtige Dosierung aufweisen. Dann nämlich haben Nahrungsergänzungen, wie etwa Vitamintabletten einen äusserst grossen Nutzen. Zig wissenschaftliche Studien und Untersuchungen belegen dies längst, wie Sie in zahlreichen unserer Artikel lesen können und wie Ihnen jeder orthomolekularmedizinische Arzt bestätigen wird.
Welche Vitalstoffe man braucht, lässt sich rasch herausfinden, indem man sich auf Vitaminmängel oder Mineralstoffmängel untersuchen lässt. Dies ist recht einfach, wie wir in den vorigen Links erklärt haben.
Warum die üblichen Warnungen vor Nahrungsergänzungen nicht ernstzunehmen sind, lesen Sie in unserem entsprechenden Artikel , der jedes Argument, das im Allgemeinen gegen Nahrungsergänzungen vorgebracht wird, unter die Lupe nimmt und entkräftet.