Zentrum der Gesundheit
  • Älterer Mann fasst sich ans Herz
4 min

Zucker - Risiko fürs Herz

Herzrisiken steigen durch erhöhte Zuckerzufuhr: Menschen sollen zu zuckerarmer Ernährung ohne Fertiglebensmittel, -saucen oder Süssgetränke wechseln.

Aktualisiert: 07 April 2024

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Bei Zucker denkt niemand ans Herz

Die Gesellschaften für Ernährung (DGE, ÖGE, SGE), deren Mission es eigentlich sein sollte, eine gesunde Ernährung in der Bevölkerung zu fördern, verharmlosen den Zucker gerne. Die aktuelle Empfehlung der WHO, den Zuckerverzehr auf unter 5 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme zu halten, wird daher in der "Position der DGE" als schwer umsetzbar eingeschätzt, weshalb man sich lieber auf den bisherigen "Grenzwert" von 10 Prozent konzentriert ( 4 ).

10 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme sind jedoch (bei einer Kalorienaufnahme von 2000 kcal) 50 Gramm reiner Zucker oder etwa 12 Teelöffel. Das aber steht so nicht einmal in den "10 Regeln der DGE". Auch wird dort nicht auf Fertiglebensmittel hingewiesen, die Zucker enthalten. Man erhält lediglich den Tipp, "Zucker möglichst zu meiden bzw. nur sparsam einzusetzen", so dass jeder zwar an die Zuckerdose in der Küche denkt, aber nicht an bereits gesüsste Fertiggetränke, Frühstücksflocken, Saucen, Dips, Gebäck, Brotaufstriche oder gar Wurst ( 3 ).

Zucker verursacht deutlich mehr als Karies und Übergewicht

Bei den genannten Mengenempfehlungen orientiert man sich überdies meist ausschliesslich am Kariesrisiko (das lt. WHO am geringsten bei einem Zuckerverzehr von unter 5 Prozent sei) und am Übergewicht, dass eher eintritt, wenn man viel Zucker isst.

Andere Problematiken, die mit hohem Zuckerverzehr einhergehen können, werden gar nicht erst berücksichtigt. Dabei ist bekannt,

  1. dass Zucker Krebszellen stimuliert,
  2. dass er sogar ein Risikofaktor für Lungenkrebs darstellt,
  3. dass er sich negativ auf das Gehirn und die Intelligenz auswirkt,
  4. dass Zucker das Alzheimerrisiko erhöht,
  5. dass er Depressionen begünstigen kann und
  6. dass er beim Kind das Risiko für Allergien und Asthma erhöht, wenn die Mutter während der Schwangerschaft gerne Süsses ass – um nur jene Zusammenhänge zu erwähnen, die in letzter Zeit in Studien gezeigt wurden.

Gleichzeitig verbessert sich die Gesundheit enorm, wenn man schon bei Kindern einfach nur den Zucker aus der Ernährung streicht (siehe: Zuckermacht Kinder krank). Selbst eigentlich gesunde junge Menschen erleben eine Verbesserung ihrer Fitness, wenn sie sich ab sofort zuckerfrei ernähren.

Zucker lässt die Leber verfetten

Forscher der University of Surrey veröffentlichten in Clinical Sciences eine Studie, in der sie entdeckten, dass eine zuckerreiche Ernährung überdies das Risiko erhöht, an Herz und Kreislauf zu erkranken. Wir haben schon hier (Zuckererhöht Cholesterinspiegel) darauf hingewiesen, dass sich Zucker negativ auf den Cholesterinspiegel auswirkt, was bekanntlich gerne als Risikofaktor für die Herz-Kreislauf-Gesundheit gewertet wird.

In der neueren Studie zeigte sich, dass völlig gesunde Männer bei einer zuckerreichen Ernährung Stoffwechselveränderungen erlitten, die sich negativ auf das Herz und den Kreislauf auswirken. So stiegen nach dem Zuckerverzehr die Blutfettwerte, und auch die Leberverfettung nahm zu ( 2 ).

Der Durchschnittsbürger isst 90 Gramm Zucker pro Tag

Die Teilnehmer der Untersuchung wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine verfügte bereits über eine Fettleber, die andere über nur geringe Leberfettwerte. Beide Gruppen erhielten nun eine zuckerarme und anschliessend eine zuckerreiche Ernährung oder umgekehrt.

Bei der zuckerarmen Ernährung nahmen die Männer täglich nicht mehr als 140 kcal in Form von Zucker zu sich (entspricht 35 g Zucker). Die zuckerreiche Ernährung hingegen erlaubte täglich 650 kcal in Form von Zucker (mehr als 160 g Zucker).

Der Durchschnittsbürger verspeist übrigens 90 g Zucker pro Tag. Die genannten 160 g sind also nicht unrealistisch. Honig, Dicksäfte und Sirupe sind bei diesen Mengenangaben übrigens noch gar nicht dabei.

* Natürliche und gesunde Zuckeralternativen finden Sie hier unter diesem Link.

Zucker erhöht Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Nach 12 Wochen zuckerreicher Ernährung zeigte sich bei den Männern, die bereits eine Fettleber hatten, weitere Änderungen im Fettstoffwechsel, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall zusammenhängen.

Bei den gesunden Männern, die also vor der Zuckerdiät keine Fettleber hatten, bildete sich im Laufe der zuckerreichen Ernährung sehr viel Leberfett. Ausserdem veränderte sich auch ihr Fettstoffwechsel – und zwar auf eine Weise, dass er sich von dem der Fettleber-Männer nicht mehr unterschied ( 1 ).

Bruce Griffin, Professor für Ernährungswissenschaften erklärt:

Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine zuckerreiche Ernährung eindeutig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöht."

Kinder sind besonders gefährdet

Möglicherweise werden die in der Studie verwendeten Zuckermengen von den meisten Erwachsenen nicht erreicht. Doch schliesst dies eine ähnliche Wirkung der durchschnittlich verzehrten Zuckermengen von 90 g ja nicht aus, nur wurde diese Menge eben noch nicht untersucht.

Kinder und auch Teenager jedoch, die gesüsste Softdrinks zu sich nehmen und viele Süssigkeiten, erreichen leicht die genannte Zuckerdosis. Da sich in den letzten Jahren überdies verstärkt gezeigt hat, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an einer Fettleber, manche sogar an Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel leiden, wäre es höchste Zeit, den Zuckerverzehr zu drosseln bzw. generell die Ernährungsgewohnheiten zu überdenken.

Denn auch ein zu hoher Fleischverzehr sowie eine fettreiche Ernährung lassen die Leber verfetten. Doch Vorsicht, fettarme Fertigprodukte sind oft besonders zuckerreich. Wie Sie langsam aber sicher vom Zucker Abschied nehmen können, erklären wir hier: Ausstieg aus der Zuckersucht

Zu den gesunden Süssungsmitteln gehören z. B. Xylit, Erythrit, Yacon und Stevia

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.