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  • Lockig behaarte Frau mit Darmkrebs-Schleife auf der Hand
4 min

Immer mehr Darmkrebs bei unter 45-Jährigen

Immer mehr jüngere Leute unter 45 Jahren erkranken an Darmkrebs. Forscher vermuten, dass eine bestimmte Lebensmittelgruppe dafür verantwortlich sein könnte oder zumindest an der Entstehung des Krebses massgeblich beteiligt ist. Es sind jene Lebensmittel, die auch als wichtige Ursache vieler anderer Erkrankungen gelten.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 23 April 2024

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Schlechte Ernährung für jeden 5. Todesfall verantwortlich

Frühere Studien zeigen, dass eine ungesunde Ernährung für jeden fünften Todesfall (weltweit) verantwortlich ist, was umgekehrt bedeutet, dass jeder fünfte (vorzeitige) Todesfall mit einer gesunden Ernährung verhindert werden könnte (April 2019, The Lancet, 1 ).

Schlechte Ernährung sorgt für immer mehr Darmkrebs

Jetzt (im Sommer 2022) erschienen zwei weitere Studien zu diesem Thema (im British Medical Journal, BMJ): In der ersten Studie zeigten Forscher der Tufts University, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil stark verarbeiteter Nahrungsmittel das Risiko für Darmkrebs erhöht – insbesondere bei Männern und zwar um 29 Prozent. Bei Frauen stieg das Risiko insbesondere, wenn sie häufig Fertigprodukte konsumierten ( 2 ). Darmkrebs gilt in den USA als dritthäufigste Todesursache.

Warum verarbeitete Lebensmittel so schädlich sind

Natürlich gibt es noch weitere Risikofaktoren für Darmkrebs, etwa Übergewicht, Diabetes oder auch das Rauchen. Mindestens ebenso bedeutsam ist jedoch der Einfluss der Ernährung. Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten nicht nur belastende Stoffe und Zutaten, die chronische Entzündungsprozesse fördern. Ihnen fehlen auch antioxidative und entzündungshemmende Stoffe, des Weiteren fehlen präbiotische Zutaten, also Ballaststoffe, die sich positiv auf die Darmflora auswirken, ausserdem Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken und krebsschützende Eigenschaften haben.

Lauren Pelehach Sepe, Ernährungsberaterin am Kellman Wellness Center, einer ganzheitlichen Arztpraxis in New York, NY, fasst zusammen: Eine schlechte Ernährung trägt zu Darmflorastörungen und Entzündungsprozessen bei, die beide wiederum zu den Ursachen vieler chronischer Erkrankungen inkl. Herz-Kreislauferkrankungen gehören.

Zwar konzentriere man sich auch heute noch vorwiegend darauf, die Blutfettwerte zu senken, doch zeige sich immer öfter, dass es deutlich wichtiger sei, die vorliegenden Entzündungsprozesse zu senken, wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelindert werden sollen, so Sepe.

Wir erleben eine Epidemie junger Darmkrebspatienten!

Dr. Anton Bilchik, Leiter des Saint John’s Cancer Institute in Santa Monica sagte nach einer entsprechenden Studie schon im August 2021: „Wir erleben gerade eine Epidemie junger Darmkrebspatienten unter 45 Jahren ( 8 ).“ Die Zahl der Darmkrebsfälle in jungen Jahren steige wie bei keinem anderen Krebs. Die Ursache sei auch hier die Ernährung aus vorwiegend stark verarbeiteten Lebensmitteln.

Schlechte Ernährung erhöht Sterberisiko

In der zweiten Studie stellte ein italienisches Forscherteam fest, dass Personen, mit einer minderwertigen Ernährung, ein höheres Risiko haben, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben, aber auch ein höheres Risiko haben, an allen anderen Ursachen zu sterben ( 3 ).

„Der Verarbeitungsgrad wirkte sich dabei schädlicher auf das Sterberisiko aus als der Nährstoffgehalt der Lebensmittel“, erklärten die Wissenschaftler rund um Dr. Marialaura Bonaccio, Epidemiologin und Präventionsmedizinerin am Istituto di Ricovero e Cura a Carattere Scientifico einer privaten Forschungsklinik in der Nähe von Foggia im Süden Italiens.

Welche Lebensmittel sind schuld?

Eine minderwertige, ungesunde oder schlechte Ernährung ist dabei als Ernährung mit einem hohen Anteil stark verarbeiteter Nahrungsmittel oder stark verarbeiteter Zutaten definiert. Zu den stark verarbeiteten Zutaten zählen z. B.

  1. Zucker (oder andere stark verarbeitete Süssungsmittel, wie Zuckeraustauschstoffe, Fructose- oder Glucosesirup und Süssstoffe)
  2. Raffinierte Fette und Öle
  3. Lebensmittelzusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, Säuerungsmittel, Verdickungsmittel, Emulgatoren, Maltodextrin uvm.

Entsprechend sind stark verarbeitete Nahrungsmittel z. B. die folgenden:

  1. Softdrinks, Energydrinks, Säfte aus Konzentrat, Limonaden
  2. Energieriegel
  3. Instantlebensmittel, z. B. Instantsuppen
  4. Industrie-Margarine
  5. Brot, Back- und Konditoreiwaren aus industrieller Massenproduktion aus Auszugsmehlen, Maisextrakt, Glutenmehl, Zucker, Backhilfsmitteln etc.
  6. Fertigprodukte und Fastfood, z. B. Tiefkühlpizza, Hotdogs, Chicken Nuggets, Fischstäbchen, Burger
  7. Abnehmshakes oder andere Shakes, die eine Mahlzeit ersetzen sollen
  8. Eiscreme
  9. Süssigkeiten
  10. Verarbeitete Fleischprodukte und Wurst
  11. Verarbeitete Milchprodukte, z. B. gesüsste Fruchtjoghurts, Trinkjoghurt, Schmelzkäse etc.

In den USA besteht die Ernährung zu etwa 58 Prozent aus diesen stark verarbeiteten Nahrungsmitteln. Sie gelten u. a. als Ursache für Übergewicht, das wiederum als Risikofaktor für Darmkrebs gilt. In früheren Studien zeigte sich, dass eine solche Ernährung nicht nur zu Übergewicht ( 4 ), sondern auch zu Bluthochdruck ( 5 ), hohem Cholesterinspiegel ( 6 ) und einigen Krebsformen ( 7 ) beitragen kann.

Was tun? Die richtige Ernährung

Sie finden bei uns nicht nur die wichtigsten 25 Regeln einer gesunden Ernährung, sondern auch die passenden rein pflanzlichen, entzündungshemmenden und darmfreundlichen Rezepte sowie zahlreiche 7-Tage-Ernährungspläne, die Sie sich je nach Beschwerdebild aussuchen können und die Ihnen die Ernährungsumstellung sehr einfach machen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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