Zentrum der Gesundheit
  • Schwangere Frau nimmt Multivitaminpräparate ein, um das Autismusrisiko zu senken
2 min

Multivitaminpräparate in der Schwangerschaft senken Autismusrisiko

Autismus-Studie: Wissenschaftler verweisen auf den positiven Effekt einer Gabe von Multivitamin-Präparaten in der Frühphase der Schwangerschaft.

Aktualisiert: 12 Mai 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Multivitaminpräparate in der Schwangerschaft beeinflussen Autismusrisiko

Die Zahlen der Autismusbetroffenen steigen seit Jahren kontinuierlich. In Grossbritannien soll 1 Prozent der Bevölkerung autistisch sein. In den USA betrifft der Autismus 2 bis 3 Prozent der Kinder. Man glaubt, dass sich die Krankheit im Mutterleib entwickelt und auch die Ernährung während der Schwangerschaft gewisse Einflüsse auf das Autismusrisiko haben kann.

Ein internationales Forscherteam untersuchte daher unlängst, ob Nahrungsergänzungen ( Folsäure, Eisen und Multivitaminpräparate) während der Schwangerschaft das Autismusrisiko beeinflussen können. Die Daten von über 273.000 Mutter-Kind-Paaren aus Stockholm/Schweden wurden zu diesem Zweck mit Hilfe von drei verschiedenen Methoden analysiert. Die Kinder waren zwischen 4 und 15 Jahre alt und waren zwischen 1996 und 2007 geboren worden ( 1 ) ( 2 ).

* Eine liebevolle und originelle Geschenkidee für Schwangere: Mein Schwangerschaftstagebuch

Schutzwirkung durch Vitaminpräparate

Es zeigte sich, dass die Einnahme von Multivitaminpräparaten (mit oder ohne Eisen/Folsäure) mit einem reduzierten Autismusrisiko einherging (im Vergleich zu Müttern, die keine Multivitaminpräparate zu sich nahmen). ( 3 ) Während sich in einer Studie der University of Calfornia in Bezug auf Autismus eine gute Schutzwirkung einer reinen Folsäureeinnahme ergeben hatte (800 µg pro Tag vor der Schwangerschaft und in den ersten Schwangerschaftsmonaten), fand sich in der vorliegenden Studie nur bei der Einnahme von Multivitaminpräparaten ein präventiver Effekt.

Da verschiedene Analysemethoden zum Einsatz kamen, die allesamt zum selben Ergebnis führten, schliessen die beteiligten Wissenschaftler mögliche Störfaktoren, die das Ergebnis gravierend verfälschen könnten, aus. Natürlich dürfen die Forscher aufgrund ihrer Studie Schwangeren nun nicht den Rat zur Einnahme von Multivitaminpräparaten geben, empfehlen aber ihren Kollegen die Durchführung randomisierter Studien, um alsbald tatsächlich praktikable Empfehlungen geben zu können.

Weitere Risikofaktoren für Autismus

Während nun Folsäure als auch Multivitaminpräparate in der Schwangerschaft das Autismusrisiko zu reduzieren scheinen, werden Asthma-Medikamente, Paracetomol (Schmerzmittel) und Antidepressiva – wenn diese von der schwangeren Frau genommen werden – mit einem erhöhten Autismusrisiko in Verbindung gebracht:

  1. Autismusdurch Asthma-Medikamente in der Schwangerschaft
  2. Autismusdurch Antidepressiva in der Schwangerschaft
  3. Autismusdurch Paracetamol in der Schwangerschaft

Beim Autisten selbst kann eine Darmsanierung sehr hilfreich sein, denn Forscher vermuten, dass eine Mitursache der Entwicklungsstörung auch im Darm verborgen liegt. Führt man eine Darmsanierung durch - so die entsprechenden Studien - bessern sich die Autismus-Symptome.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Liebe Leserinnen und Leser,
Hier haben Sie die Möglichkeit, bei unseren Artikeln einen Kommentar zu hinterlassen.
Wir freuen uns über Lob, aber auch über konstruktive Kritik. Wenn Sie Kritik anbringen, geben Sie bitte auch die Quelle/Studie an, auf die Sie sich beziehen.
Kommentare, die Werbung enthalten, werden nicht veröffentlicht.
Kommentare, bei denen User ihre E-Mail-Adresse als Username angeben, um zum Zwecke des Produktverkaufs oder für Dienstleistungen kontaktiert werden zu können, werden ebenfalls nicht veröffentlicht.
Lieben Dank, Ihre Redaktion vom Zentrum der Gesundheit

Quellen
  1. (1) Elizabeth A DeVilbiss, Brian K Lee et al. Antenatal nutritional supplementation and autism spectrum disorders in the Stockholm youth cohort: population based cohort study.BMJ, Oktober 2017, (Vorgeburtliche Nahrungsergänzung und autistische Strungen in der Stockholmer Jugend: eine bevölkerungsbezogene Kohortenstudie)
  2. (2) BMJ. "Multivitamins in pregnancy may be linked to lower autism risk in children: Evidence not yet sufficient to change practice but findings warrant further investigation, say researchers." ScienceDaily, 4. Oktober 2017, (Multivitaminpräparate in der Schwangerschaft könnten mit einem niedrigeren Risiko für Autismus bei Kindern in Zusammenhang stehen: Die Beweislage ist noch nicht ausreichend, um die bisherige Vorgehensweise zu ändern, aber die neuen Erkenntnisse erfordern weitere Forschungsarbeiten, sagen Wissenschaftler)
  3. (3) Pal Suren et al., Association Between Maternal Use of Folic Acid Supplements and Risk of Autism Spectrum Disorders in Children, 13. Februar 2013, JAMA Network, (Zusammenhang zwischen mütterlicher Einnahme von Folsäurenahrungsergänzungen und dem Autismusrisiko der Kinder)