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Vitamin D schützt vor Blasenkrebs

Vitamin-D-Mangel wird mit einem erhöhten Risiko für Blasenkrebs in Verbindung gebracht – so eine Übersichtsarbeit aus sieben Studien, die bei der jährlichen Konferenz der Society for Endocrinology in Brighton präsentiert wurde. Gleichzeitig weiss man schon seit einigen Jahren, dass jene Menschen, die einen gesunden Vitamin-D-Spiegel aufweisen, am wenigsten in Gefahr sind, einen Blasenkrebs zu entwickeln.

Aktualisiert: 11 Februar 2024

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Vitamin D zur Prävention von Blasenkrebs und anderer Erkrankungen

Vitamin D ist ein hormonähnlicher Stoff, der immer häufiger zur Prävention von Krankheiten empfohlen wird – und so auch zur Prävention von vielen Krebsformen, unter anderem auch von Blasenkrebs.

Vitamin D wird vom Körper selbst unter der Einwirkung von Sonnenlicht produziert. Es ist also nicht wirklich ein Vitamin, da diese – laut Definition – über die Nahrung aufgenommen werden müssen.

Doch gerade das Vitamin D ist in nur sehr wenigen Lebensmitteln in relevanten Mengen enthalten. Allenfalls noch Fischleber (Lebertran) zählt zu den bedeutenden Vitamin-D-Lieferanten. Andere Vitamin-D-haltigen Lebensmittel, wie Eigelb und Milchprodukte, enthalten nur sehr geringe Vitamin-D-Mengen. Daher hilft die Ernährung bei der Deckung des Vitamin-D-Bedarfs so gut wie gar nicht.

Vitamin D: rein pflanzliche Versorgung mit Hilfe von Pilzen

Vor allem rein pflanzliche Lebensmittel sind nahezu Vitamin-D-frei – mit einer interessanten Ausnahme: Wenn Pilze unter freiem Himmel wachsen, bilden sie grosse Vitamin-D-Mengen. Viele heute erhältliche Pilze wachsen leider in dunklen Zuchtanlagen und enthalten daher nur noch Vitamin-D-Spuren.

Man kann jedoch auch solche Pilze (z. B. Champignons) bei sich zu Hause einfach in die Sonne legen und sie auf diese Weise mit so viel Vitamin D "aufladen", dass sie durchaus zur Deckung des Vitamin-D-Bedarfs beitragen können – wie wir hier beschrieben hatten: Vitamin-D-Quelle: Pilze

Vitamin D ist ein sehr wichtiger Stoff, den der Körper für die Resorption von Calcium aus dem Darm benötigt. Vitamin D hilft also bei der Regulierung des Calciumspiegels, aber auch des Phosphatspiegels im Körper. Auch für das Immunsystem – wie für viele andere Organsysteme – ist das Vitamin D ausserordentlich wichtig.

Deckung des Vitamin-D-Bedarfs ist häufig schwierig

In Ländern mit wenigen Sonnenstunden im Jahr ist es schwierig, den Vitamin-D-Bedarf zu decken. Über die Nahrung ist es wie beschrieben kaum möglich und zur Eigenproduktion scheint die Sonne meist nicht häufig oder nicht intensiv genug.

In England beispielsweise leidet mindestens jeder fünfte Erwachsene an einem Vitamin-D-Mangel und drei von fünf Erwachsenen haben bedenklich niedrige Vitamin-D-Werte.

Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Blasenkrebs

Forscher von der University of Warwick untersuchten nun den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und dem Blasenkrebsrisiko. Dazu analysierten sie sieben Studien, an denen zwischen 112 und 1125 Probanden beteiligt waren.

In fünf der sieben Studien standen die niedrigen Vitamin-D-Werte in Verbindung mit einem erhöhten Blasenkrebsrisiko.

In einem separaten Experiment schauten sich die Forscher Zellen der Blasenschleimhaut an. Sie stellten fest, dass diese Zellen auf Vitamin D reagieren, was dann wiederum zu einer Stimulierung einer Immunantwort führte.

Laut Studienleiterin Dr. Rosemary Bland sei dies besonders wichtig, da das Immunsystem eine bedeutende Rolle bei der Krebsprävention spiele. Es erkennt abnormale Zellen und eliminiert sie, bevor sich diese zu Krebszellen wandeln können.

Wir glauben, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel im Blut die gesunde Immunreaktion zur Verhinderung der Krebsentstehung blockieren. Da Vitamin D ein preiswertes und sicheres Nahrungsergänzungsmittel darstellt, kann es als Mittel zur Krebsprävention das Leben vieler Menschen positiv beeinflussen", so Dr. Bland.

Hoher Vitamin-D-Spiegel schützt vor Blasenkrebs

Schon im Oktober 2012 verkündete der Centro Nacional de Investigaciones Oncologicas (CNIO, das spanische Krebsforschungszentrum), dass hohe Vitamin-D-Spiegel vor Blasenkrebs schützen können.

Die Forscher der entsprechenden Studie hatten in 18 Krankenhäusern Blutproben von über 2.000 Probanden untersucht. Darunter Patienten mit Blasenkrebs sowie gesunde Menschen. Es handelte sich dabei um die grösste Studie, die zu diesem Thema jemals stattgefunden hat.

Wir entdeckten, dass jene Personen mit den höchsten Vitamin-D-Spiegeln auch jene waren, die am besten vor Blasenkrebs geschützt waren. Wir glauben daher, dass hohe Vitamin-D-Spiegel vor Blasenkrebs schützen können oder aber, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel das Risiko für die Krankheit erhöhen können", erklärten die Wissenschaftler schon damals.
Wir konnten sogar zeigen, dass Vitamin D die Expression eines Proteins reguliert (es heisst FGFR3), das an der Entstehung von Blasenkrebs beteiligt ist."

Vitamin D schützt bei bestehendem Krebs vor Metastasen

Auch wenn bereits ein Blasenkrebs vorliegt, scheint Vitamin D eine sehr gute schützende Wirkung zu zeigen. In besagter spanischer Studie zeigte sich, dass der schützende Effekt von Vitamin D bei jenen Patienten am offensichtlichsten war, die an einem besonders aggressiven Blasenkrebs litten.

Wir beobachteten, dass hohe Vitamin-D-Spiegel das Risiko mindern, invasiven Blasenkrebs (Krebs, der Metastasen bildet) zu entwickeln", so Dr. André Amaral, leitender Autor der Studie.

Man sollte also über die Ernährung, über eine Nahrungsergänzung oder wenn möglich über verstärkte Sonnenexposition die Aufnahme von Vitamin D steigern, was dann sowohl präventiv Wirkung zeigen wird, aber auch in die Therapie mit eingebunden werden kann.

Eine gute Vitamin-D-Versorgung schützt vor vielen Krebsarten

Blasenkrebs stellt in vielen Ländern ein grosses Gesundheitsproblem dar, vor allem in Spanien, wo jährlich 11.000 neue Fälle registriert werden – was einer der höchsten Neuerkrankungsraten weltweit entspricht. Nach Prostata-, Lungen- und Darmkrebs ist der Blasenkrebs dort der häufigste Krebs bei den Männern.

Nach der Diagnose werden die Patienten regelmässig überwacht. Mit Hilfe von Cystoskopien und anderen Untersuchungsmethoden wird die Blasenschleimhaut immer wieder untersucht, um Veränderungen rechtzeitig feststellen zu können. Das aber beeinträchtigt die Lebensqualität der Menschen und verursacht ferner hohe Gesundheitskosten. Es ist also dringend erforderlich, präventive Massnahmen für diese Art von Krebs zu finden.

Da zahlreiche Studien der letzten Jahre den Vitamin-D-Spiegel nicht nur mit Blasenkrebs, sondern auch mit Brustkrebs und Darmkrebs in Verbindung bringen, stellt die ordnungsgemässe Versorgung mit Vitamin D eine wichtige präventive Massnahme bei allen Krebsarten und vielen weiteren chronischen Erkrankungen dar.

Wie Sie einen gesunden Vitamin-D-Spiegel erreichen

Wenn Sie Ihren Vitamin-D-Wert bereits kennen, können Sie im nachfolgenden Link herausfinden, ob dieser Wert in Ordnung ist oder nicht und wie viel Vitamin D Sie persönlich benötigen, um Ihren Vitamin-D-Spiegel auf einen für Sie persönlich passenden und gesunden Level zu erhöhen.

Falls Sie Ihren Vitamin-D-Wert nicht kennen, können Sie zur Messung Ihres Vitamin-D-Spiegels Ihren Hausarzt aufsuchen. Aber auch im Netz erhältliche Heimtests geben Aufschluss über den Stand Ihrer Vitamin-D-Versorgung.

Sie erhalten einen solchen Test online. Darin wird genau beschrieben, wie Sie sich selbst Blut abnehmen können. Dieses wird sodann an die angegebene Adresse des Labors geschickt. Innerhalb weniger Tage erhalten Sie Nachricht mit den Werten Ihres Vitamin-D-Spiegels. Jetzt können Sie anhand unserer Informationen aus vorher verlinkten Artikel die für Sie benötigte Vitamin-D-Dosis herausfinden.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.