Meditation gegen das Alter
Im Vergleich zu den 1970er Jahren werden Menschen in den Industrienationen heute ganze zehn Jahre älter.
Nach wie vor jedoch beginnt der Abbau der Gehirnmasse bereits im Alter von Mitte bis Ende zwanzig.
Die "zusätzlichen" zehn Jahre Lebenszeit sind daher für viele Menschen geprägt von psychischen und neurodegenerativen Erkrankungen, weil das Gehirn im hohen Alter nicht mehr richtig funktioniert.
Meditation aber könnte ein hilfreicher Weg sein, Alterungsprozesse im Gehirn zu verlangsamen und auch das Alter noch geistig fit und aktiv geniessen zu können.
Meditation verlangsamt Abbau von Gehirnzellen
Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, dass eine regelmässige Meditationspraxis die weisse Substanz des Gehirns vor Gewebeschwund bewahrt.
Doch ist es nicht die weisse, sondern hauptsächlich die graue Substanz, die mit höherer Intelligenz und besserer Gedächtnisleistung korreliert.
Kann daher auch die graue Substanz durch meditative Übungen positiv beeinflusst werden?
Wissenschaftler der US-amerikansichen University of California, Los Angeles ist es jetzt gelungen, einen Zusammenhang zwischen Meditation und dem Schutz der grauen Substanz aufzuzeigen.
Zu diesem Zweck rekrutierten Dr. Florian Kurth und sein Team einhundert freiwillige Testpersonen im Alter von 24 bis 77 Jahren. Die Hälfte von ihnen meditierte nie, die andere Hälfte regelmässig – und das seit durchschnittlich zwanzig Jahren.
Hochauflösende Magnetresonanztomographien zeigten, dass durch regelmässige Meditation der Abbau der grauen Gehirnsubstanz verlangsamt werden kann.
Mit dem Alter nahm die graue Substanz zwar in beiden Gruppen ab. Bei denjenigen Studienteilnehmern, die regelmässig meditierten, aber in weitaus geringerem Mass (1).
Positive Wirkung von Meditation überrascht Forscher
Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren so signifikant, dass die Forscher es selbst kaum glauben konnten.
"Wir haben eher kleine und lokal begrenzte Effekte in ein paar Regionen erwartet, die zuvor schon mit Meditation in Verbindung gebracht worden waren. Was wir stattdessen beobachteten, war ein breitgestreuter Effekt von Meditation, der Bereiche im gesamten Gehirn betraf", berichtet Dr. Kurth.
Allerdings betonen die Forscher, dass nicht Meditation allein die Ursache für die Unterschiede sein müsse. Der Lebensstil, die individuelle Persönlichkeit und auch genetische Faktoren spielten vermutlich ebenfalls eine Rolle.
Verschiedene Meditationstechniken stellen wir Ihnen am Ende dieser Seite vor: Entspannungstherapien – Meditation